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Einladungswettbewerb | 05/2011

Hildegardis-Schule

Perspektive © wulf architekten

Perspektive © wulf architekten

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

wulf architekten

Architektur

Erläuterungstext

Leitideen

- Präsenz an der Straße und im Stadtraum
- neues Erscheinungsbild in einer für die nächsten 60 Jahre verlässlichen Architektursprache
- gegliederte Baustruktur als Rahmen für individuelle Ausprägung der einzelnen Schulbereiche

Städtebauliche und topografische Einbindung

Die Schule präsentiert sich mit neuer Adresse und neuem Gesicht direkt an der Zehlendorfer Straße.
Hier liegt der neue Haupteingang an einem angemessen Vorfeld.
Die Baukörper gliedern sich in längsgerichteter Struktur der Richtung der Höhenlinien an. Sie nehmen durch höhenmäßige Abstufung das Geländegefälle auf.
Die Altbauten sind dabei auf selbstverständliche Weise in die neue, durchlässige Gesamtstruktur eingebunden. Zu der kleinteiligen Wohnbebauung in der Nachbarschaft wird an allen Seiten größtmöglicher Abstand gehalten.
Gebäude und angrenzender Freiraum verstehen sich als strukturelle und gestalterische Einheit. Die Übergänge sind harmonisch und fließend, aber gestalterisch klar definiert.
Die Höhenentwicklung der Baukörper ist so konzipiert, dass er im Wesentlichen 2 bis 3 geschossig erscheint – auch wenn er in einem kleinen Teilbereich de facto 4-geschossig ist.
Bei aller Klarheit der Gesamtfigur und aller Transparenz der rhythmisierenden Fugen werden außen und innen differenzierte Raumbildungen für angenehmen und geborgenen Aufenthalt angeboten.

Erschließung

Der neue Haupteingang liegt eindeutig an der Zehlendorfer Straße. Dadurch kann der bisherige Eingang die Funktion eines Nebeneingang hauptsächlich für die Lehrer sowie eines Ausgangs zum Pausenhof übernehmen. Die Parkplätze sind als schmaler Streifen entlang der nordöstlichen Grenze angeordnet. Sie sind über getrennte Zu- und Abfahrt erschlossen und zu den angrenzenden Privatgärten durch eine Hecke abgeschirmt. Lehrerzugang und Zugang zur Sporthalle sind auf kurzem Weg erreichbar. Die südwestlich des Baukörpers liegenden Pausenhof- und Grünflächen sind über mehrere Ausgänge auf unterschiedlichen Niveaus erreichbar. Die Verkehrsflächen rings um das Gebäude sind so angelegt, dass die Feuerwehr alle Bauteile direkt anfahren kann.

Gebäude

Die neue Schule besteht aus 5 versetzt aneinander gereihten Häusern. Jedem Haus entspricht präzise ein eigener Inhalt:

1. der Kopfbau mit Veranstaltungsbereich
2. das Haus der Sekundarstufe I
3. das Haus der Sekundarstufe II
4. das Fachklassenhaus
5. die Sporthalle

Die Häuser sind außen und innen ablesbar und durch transparente Fugen voneinander getrennt, die auch die Kommunikationsbereiche und Vertikalerschließungen aufnehmen.
Die beiden erhaltenen Altbauten werden unauffällig in die Gesamtstruktur eingebaut. Die baulichen Eingriffe beschränken sich im Wesentlichen auf eine Fassadenseite und Entfernen einiger nichttragender Innenwände sowie den Abtrag des 4. Geschosses des Kerngebäudes.
Das neue Herz der Schule wird durch ein großzügiges Foyer gebildet, das sich zwischen neuem Haupteingang und bisherigem Eingang aufspannt und sich räumlich reizvoll über zwei Ebenen entwickelt, die mit einem Sitzstufenforum miteinander verbunden sind. Aula, Kapelle und Theater sind diesem neuen Schulforum direkt zugeordnet, so dass ein vielfältig nutzbarer Raumbereich entsteht, der ein lebendiges
Schulgeschehen begünstigt. Hier manifestiert sich die Besonderheit dieser Schule am ausgeprägtesten. Dieser Bereich zeigt sich auch nach außen hin durch seine naturbelassene Backsteinfassade, während die anderen Bauteile weiß geschlämmt sein sollen.
Das Thema der Sitzstufen erscheint im Außenbereich ein weiteres Mal, um die Bedeutung des Gräberfeldes hervorzuheben.

Ökonomie und Ökologie

Die einfachen und klaren Bauformen lassen sich konstruktiv mit bewährter Massiv- und Skelettbauweise in Mauerwerk und Stahlbeton realisieren. Es sind keine großen Erdbewegungen erforderlich. Die Baustruktur begünstigt die Bildung von sinnvollen Brandabschnitten. Die verwendeten Materialien sind robust, wartungsarm und von zeitloser Schönheit. Das Erschließungssystem als zweibündige Anlage ist wirtschaftlich und effektiv. Der Verglasungsanteil der Fassade beschränkt sich auf das notwendige Maß. Speichermassen sind in ausreichender Menge vorhanden. Die zweischalige Bauweise garantiert einen optimalen Wärmeschutz, Sonnenschutz und natürliche Belüftung sind unproblematisch.
Als (eigentlich selbstverständliche) Sondermaßnahmen sind vorgesehen: Bauteilaktivierung ggf. über Geothermie, Warmwasserversorgung über Solarthermie mit Kollektoren auf der Sporthalle, Nachtluftspülung, Quellluft über Erdkanäle für die Versammlungsräume, Regenwasserspeicherung in Zisternen, wasserdurchlässige Außenbeläge, Möglichkeit zur Nachrüstung einer mechanischen Belüftung der Unterrichtsräume.
Die bestehenden Fassaden werden in gleicher Weise energetisch saniert und verkleidet.

Entwufsbearbeitung
Daniela Weis
Lageplan © wulf architekten

Lageplan © wulf architekten

Hanggeschoss © wulf architekten

Hanggeschoss © wulf architekten

Erdgeschoss © wulf architekten

Erdgeschoss © wulf architekten

Ansicht Süd © wulf architekten

Ansicht Süd © wulf architekten

Schnitt © wulf architekten

Schnitt © wulf architekten