Fassadenqualifizierung Arkaden

An der Stelle des ehemaligen Schauspielhauses, in der Mitte der Hindenburgstraße und damit im Zentrum der Fußgängerzone, muss ein Gebäudeensemble entstehen, dass diesen für die ganze Stadt so prominenten Ort herauszuheben vermag.

Der Entwurf für die Mönchengladbach Arcaden beschreibt einen überaus großen Baukörper. Wir nehmen die Aufgabe an, diesen zu gliedern, zu differenzieren und unter Ausnutzung der besonderen Chancen dieses Standortes in die vorhandene Bebauung einzugliedern.



Gefügte Rahmen

Gefügte Rahmen unterschiedlicher Größe erscheinen aufeinandergestapelt – teilweise ganz präzise, teilweise auf Lücke. Sie verleihen dem Baukörper über Vor- und Rücksprünge Plastizität und Proportion. Insbesondere zur Altstadt und seiner blockartigen Struktur wird die Fassade vielgliedrig und abwechslungsreich überformt. Vor- und Rücksprünge bieten in der Straßenperspektive durch Licht- und Schattenwirkung dem Auge halt und Informationen. Zur Hindenburgstraße verleihen die großen und kleinen Volumen dem Gebäude Vielfalt.

Die Rahmen sind in der Lage äußerst flexibel auf die jeweils unterschiedlichen Anforderungen des städtebaulichen Umfelds, den Funktionen des Raumprogramms und die ökonomischen Anforderungen zu reagieren. Durch die leichte Versetzung der Rahmen, die mal aneinander stoßen, mal auf Abstand zueinander gesetzt sind, lassen sich insbesondere im Erdgeschoss Fluchttüren, Zufahrten, Haupteingänge, Anlieferungen, Treppenhäuser und Schaufenster mühelos integrieren.

Die Rahmen fassen zum Teil vier Geschosse zusammen, beziehen sich an anderer Stelle auf einzelne Ebenen, wechseln von liegenden zu stehenden Proportionen und folgen so dem proportionalen Fluss der Nachbarschaft.

Zur Altstadt im unteren Teil der Steinmetzstraße werden die stehenden Formate der Einzelhäuser aus der Nachbarschaft aufgegriffen. Die Fassade entwickelt sich dann mit der Steigung der Straße Richtung Süd-Westen zu horizontalen Proportionen. Entlang der Viersener Straße wird die Anlieferung nach Außen mit einem Schaufenster verdeckt. Der neu geschaffene Platz an der Ecke Steinmetzstraße / Viersener Straße erhält eine prächtige Fassade, die insbesondere nachts durch seine Beleuchtung dem Platz eine einzigartige Festlichkeit verleihen soll.

Die Fassade an der Hindenburgstraße greift die niedrigere Bebauung der anschließenden Gebäude auf und stapelt sich dann zum Haupteingang auf.



Gewobene Stoffe

Mönchengladbach ist durch seine Geschichte eine Weber- und Tuchmacherstadt. Die mechanische Baumwollspinnerei und Weberei, Stoffe, Muster und Ornamente sind ins Geschichtsbuch der Stadt geschrieben.

Auf den architektonischen Maßstab übertragen werden Aluminiumbleche individuell gelocht, geschnitten und gefalzt und über eine Aluminiumunterkonstruktion mit der Gebäudestruktur verbunden.

Vor den thermisch wirksamen Fassaden – je nach Erfordernis aus Glas, Beton und Wärmedämmung – ist im Abstand von 60 cm eine Aluminium- oder Glashülle montiert, die in unterschiedlichen Ornamenten und Farben dem Gebäude Festlichkeit und Abwechslungsreichtum verleiht. Im Wechselspiel mit dahinterliegenden verglasten und geschlossenen Flächen stellt der Entwurf vielfältige Beziehungen zwischen Innen- und Außenraum her.

Im Fassadenzwischenraum wird das Gebäude in Teilbereichen so beleuchtet, dass es in seiner Außenwirkung festlich und feierlich erscheint.

Die Erdgeschosse werden über Schaufenster mit dem Außenraum verbunden.

Im Wechsel mit großen eingerahmten Fenstern, die den Blick in das Gebäude freigeben, und bedruckten Foliengläsern entsteht der Eindruck eines reich gegliederten und vielfältig ornamentierten Gebäudes, das gerechtfertigt durch seine herausgehobene Funktion und Position für Mönchengladbach ein besonderes Haus sein wird.