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Offener Wettbewerb | 07/2011

Landesgartenschau Lahr 2018

4. Preis

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Konzept | Zwei Parks wie zwei Brüder –eigenständig, jeweils individuell wie charaktervoll, aber doch von gemeinsamer Herkunft und familiärer Ähnlichkeit – das ist das Leitbild für die neue Parklandschaft im Westen Lahrs.

Der strukturelle Rahmen beider Teile ist gleich:
- eine gute Vernetzung aus und mit der Umgebung,
- eine markante Mitte als Treff- Identifikations- und Anlaufpunkt,
- eine U-förmig rahmende Gehölzkulisse, die sich zur trennenden Straße gelockert öffnet,
- eine aus dem Ort abgeleitete, reißverschlußartige Topographie als Lärmschutz und markantes Zeichen der Stadteinfahrt
- sowie der die Parks und ihre Zentren zeichenhaft verbindende Brückenschlag.

Innerhalb dieses einheitlichen strukturellen Rahmens entwickeln die beiden Parkteile inhaltlich wie gestalterisch ihre jeweils eigene Prägung – landschaftlich extensiv und offen versus geradlinig, intensiv und dicht.

Rahmende Gehölzkulisse | In der weiten Ebene werden die wenigen vorgefundenen Grünstrukturen (beispielsweise das struppige Pappelwäldchen oder der lockere Baumschleier um die Hallen) aufgegriffen und zu einer an drei Seiten kompakten Gehölzkulisse verdichtet. Demgegenüber gestellt wird die trennende Straße und deren vorgelagerte wie abschirmende Topographie durch einen lockeren Schleier aus niederen Blütenbäumen überspielt und mit kraftvoll gesetzten Säulenpappeln akzentuiert.

Topographie | Eine Reihung von Hügeln unterschiedlichster Tiefe, Höhe und Neigung folgt der B36/B 415. Die Schüttungen verschmelzen miteinander und werden zu einer räumlich spannenden Inszenierung von lebendiger Grundlinie und abwechslungsreichen Hochpunkten. Ein Bild mit Höhenzügen entlang des Haupttals und den davon abzweigenden kleineren Tälern und Buchten. Ein Bild typisch für Lahr, das sich aus den Impressionen des Ortes, aus der topographischen Abfolge des Schuttertals hier im Übergang vom Schwarzwald in die Rheinebene ableitet und im Park neu interpretiert umgesetzt wird. Ein Bild, das perspektivisch Park mit der Umgebung verschmelzen lässt.

Mauerfeldpark | Das Bürgerzentrum mit dem vorgelagerten Platz bildet das Zentrum des Parks. Eine breite, offene Baumhalle bildet räumlich den vegetativen Rücken und den Übergang zur angrenzenden Bebauung. Ein straffes Grid von Wegen entwickelt sich aus der vorhandenen Bebauung, zoniert die Fläche und verknüpft den Park über die torartigen Einstiege eng mit der Umgebung.
Ein breiterer Gürtelweg umfasst die offene Mitte und bildet kleine Aufenthaltsbereiche.
Die neue Halle entwickelt sich im Umfeld der bestehenden Anlagen und wird Teil der abschirmenden Topographie und räumlichen verbindenden Grünkulisse.

Stegmattenpark | Der neue See bildet das künftige Herz des Parks. Aus den drei Hauptrichtungen laufen breite Wege auf ihn zu, werden zu Stegen und enden in zeichenhaften Pegeltürmen. Ein Rundweg fasst die Wege zusammen und inszeniert mit Wäldchen, Schilfdickicht, Rasenufer und Strandflächen wechselnde Bilder.
Ein extensives Wegenetz ergänzt die drei Hauptwege, die geforderten Pflegewege werden sinnvolle Teile davon. Wohnungsnah finden sich mit Spielplätzen, Picknickhain, Zeltplatz oder Strandcafé einige intensive Parkausstattungen.
Festplatz und naturnahe Stellplätze finden sich in den von der Wohnbebauung abgewandten Bereichen.
Die grundsätzliche Erscheinung des Parks ist von Offenheit, von dezenten Grünlandnutzungen, klaren Gehölzkulissen, der schwingenden Topographie sowie dem Blick in die Ferne zur Silhouette des Schwarzwaldes geprägt.

Kleingartenanlage | Die Anlage spannt sich in straffer Dichte aus den vorgefundenen räumlichen Bezügen. Sie wird durch breitere, öffentliche Durchquerungen gegliedert.

Gartenschaustruktur | Die Gartenschau entwickelt sich aus der Daueranlage. Das Wechselspiel der beiden Hälften, der Reiz der Weite und der Blick in Richtung Schwarzwald werden prägend. Unter der Baumhalle im Mauerfeldpark und auf dem zukünftigen Festplatz des Stegmattenparks finden sich die beiden Eingangsbereiche. Temporäre Beiträge werden konzentriert in Form von „Schau-Inseln“ in der farbenfrohen Feldflur des Stegmattenparks verortet. Ein geschlossener Rundweg bildet die Leitlinie und verknüpft die Ausstellungsbereiche. Blütenbänder unterstreichen seinen Verlauf.