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Offener Wettbewerb | 07/2011

Landesgartenschau Lahr 2018

Anerkennung

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

K9 ARCHITEKTEN Borgards.Lösch.Pichl.Piribauer

Architektur

Vössing Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext


„AUF SCHWUNG“ IM WESTEN

KONZEPT
Im Lahrer Westen besteht im Rahmen der Landesgartenschau 2018 die einmalige Chance, neue Parks und Grünanlagen zur Verbesserung der Versorgung mit wohnungsnahen Freiräumen für die dort lebende Bevölkerung anzulegen. Dies bedeutet eine erhebliche Aufwertung des Wohnumfeldes – ein Aufschwung im Westen.

Das Gelände setzt sich aus zwei unterschiedlichen Parkteilen, getrennt durch den Verlauf zweier Bundesstraßen, zusammen. Ziel ist es, die beiden Bereiche durch eine einheitliche Gestaltung über die Straßen hinweg zu einem Ganzen zu verbinden. Das Motiv der markanten Säulenpappeln entlang der Stadteinfahrt von Lahr wird aufgegriffen, in Form eines Pappelhains überbrücken sie die Straßen und verbinden die beiden Parkteile miteinander, der Park „wandert“ sozusagen über die Straßen hinweg.
Eine Wegeschleife in elegantem Schwung verbindet die beiden Parks und verleiht ihnen eine gemeinsame und prägnante Formensprache. Wer den Park durchwandert, bewegt sich auf einem großen Schwung und ist „Auf Schwung“ im Westen.

MAUERFELDPARK
Unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Sporteinrichtungen wird der Mauerfeldpark durch Ergänzung um weitere attraktive Angebote zu einem innovativen Spiel- und Sportpark moderner Prägung entwickelt.
Sämtliche Spielfelder organisieren sich um eine Grüne Mitte, die weitestgehend frei bleibt von störenden Einbauten und somit offen ist für eine freie Nutzung, z.B. Tai Chi, Federball, Liegewiese oder ähnliches. Lediglich die beiden Fußballfelder werden in die große Wiese integriert, da diese als Rasenspielfelder nicht störend in Erscheinung treten. Eines der beiden Spielfelder wird leicht vertieft angelegt, um die erforderlichen Tribünen zu integrieren, dieses Feld wird außerhalb der sensiblen archäologischen Zone verortet.
Ein umlaufender Kirschblütenhain aus unterschiedlichen Arten und Sorten bildet einen Rahmen für den Park. Im Bereich der vorhandenen Hochspannungsleitung erreichen die Bäume eine Höhe von maximal 6 - 8 Metern, z.B. Prunus x yedoensis, so dass der Sicherheitsabstand in jedem Fall eingehalten wird. Im nördlichen Bereich können auch größere Sorten, wie z.B. Prunus avium ‚Plena’ verwendet werden. Hier finden sich auch die verschiedenen Spiel- und Sportfelder.
Eine große Pergola bildet als Signet an der B 3 das Entree für den neuen Park und leitet in den anschließenden Römerpark über. Hier findet auch das römische Streifenhaus seinen Platz, weitere archäologische Schauflächen runden den Bereich ab.
In Zuordnung zu den nördlich angrenzenden Schulen kommt das Schülerspielfeld zu liegen, im Anschluss daran finden nach Osten hin ein Römer-Spielplatz sowie ein Seniorenaktionsbereich ihren Platz. Die grüne Mitte bindet die vorhandenen Gebäude, wie die Ortenauhalle sowie das Fitnesscenter in das Konzept ein, die neue Dreifach-Sporthalle sowie das Bürgerzentrum runden den Bereiche städtebaulich ab. Die Heizzentrale wird durch eine artifizielle Fassadengestaltung, z.B. aus Streckmetall mit integrierten Solarpanelen inszeniert, nachts wird diese zusätzlich illuminiert und somit zum optischen Blickfang und „energetischen Zentrum“ des Parks. Sie erhält ein Pedant und Gegenüber in Form des neuen Kletterturms, dieser tritt als eigenständiges Objekt und Skulptur in Zwiesprache, es entsteht ein spannender Dialog.
Im Anschluss an die neue Dreifeld-Sporthalle wird das Rollsportfeld angeordnet, nach Westen kann sich ein Jugendspielbereich mit Skaterlandschaft angliedern.
Zur Stadteinfahrt der B 415 hin wird ein artifizieller Wall vorgeschlagen, der sich zur Straße hin als grüne Steilböschung in Verbindung mit einzelnen Gabionen darstellt, während die Innenseite zum Park hin flach abfällt. Hier können in Zuordnung zur Skaterlandschaft einzelne Sitzstufen integriert werden.

STEGMATTENPARK
Der Lärmschutz entlang der Stadteinfahrt wird hier ebenfalls als prägnante, lineare Erdskulptur in Form einer Steilböschung ausgeführt, so dass ein eigener Raum zwischen den beiden Linien entsteht, zum Park hin fällt die Modellierung wiederum sanft ab.
Die Wegeschleife bildet einen Rundweg durch den Park, der auf seinem Schwung wie selbstverständlich zu den wichtigsten Orten führt und auch die Eingänge mit einbezieht. Zentrales Element des neuen Park ist der Badesee, der sich aus dem Grundwasser speist. Dem Pappelwäldchen wird eine Terrasse vorgelagert, großzügige Sitzstufen bilden den Übergang zum See. Hier findet ein Cafe und Restaurant seinen Platz. Von hier schweift der Blick über den Park auf den Schutterlindenberg als Wahrzeichen der Stadt sowie auf die Bergrücken der Vorbergzone und des Schwarzwalds.
Das Gebäude nimmt die notwendigen Funktionen, wie Umkleide und sanitäre Einrichtungen auf, der Terrasse vorgelagert wird eine Seebühne als Veranstaltungsort und Attraktion vorgeschlagen. Der See erhält zur großen Wiese hin ein natürliches Ufer mit Flachwasser- und Regenerationszonen, hier kann bei Bedarf ein zusätzlicher Bodenfilter integriert werden. Eine Naturarena greift im Übergang vom Mauerfeldpark das Thema der frühen römischen Besiedlung in Form eines Amphitheaters wieder auf, die Pflanzung von Wein bezieht den dahinter liegenden Schutterlindenberg mit ein. Obsthaine entlang des Lärmschutzwalls an der B 3 holen die liebliche Landschaft der Vorbergzone in den Park.
Im Westen entsteht ein neuer Parkeingang in Verbindung mit ca. 200 Besucherstellplätzen für die Dauernutzung. Der Festplatz wird auf den Flächen der bisherigen Sportfelder untergebracht. Durch den zusätzlichen Lärmschutz an der B 3 ist hier keine Beeinträchtigung angrenzender Wohngebiete zu erwarten. In unmittelbarer Zuordnung können ausreichend Stellplätze angeboten werden, diese stehen auch für die Besucher des Badesees mit Restaurantterrasse zur Verfügung.
Zwischen Festplatz und Seeterrasse spannt sich ein Spielbereich für alle Altersgruppen auf. Ein Wasserspielplatz leitet zu den offenen Wasserflächen des Badesees über und mündet in einem Fontänenfeld auf der Seeterrasse.
Die großen Wiesenflächen werden extensiv angelegt und können später auch wieder durch eine agrarische Grünlandnutzung gepflegt werden.

STADTEINGANG
Das Thema der Pappeln als Rohstoffquelle für die Herstellung von Zeichengeräten wird als typisches Lahrer Motiv aufgegriffen und neu interpretiert. Ein Pappelhain in Fortsetzung der bereits vorhandene Pappelreihen bildet einen markanten Stadteingang und verbindet die beiden Parkteile über die Bundesstraßen hinweg miteinander, der Park wandert über die Straßen hinweg. Anstelle der heute von Verkehrsbauwerken dominierten Situation entsteht ein völlig neuer Raumeindruck beim Durchfahren des Hains. Die neue Fuß- und Radwegebrücke wird als Element des Parks verstanden und führt als Landschaftsbrücke in großem Schwung durch den Hain. Die in freier Stellung angeordneten Stützen bilden symbolische Pappelstämme und werden Bestandteil des Hains.

AUSSTELLUNGSKONZEPT
Auch das Ausstellungskonzept steht unter dem Motto „Auf Schwung“ im Lahrer Westen und fügt sich nahtlos in die Daueranlagen ein. Die große Schleife bildet einen Rundweg, an dem entlang sich sämtliche Ausstellungsbereiche aufreihen. Aufgrund des kompakten Geländes kommen wir mit zwei Eingängen aus. Den Auftakt bildet am Eingang Nord der Bereich der Römergärten, mit historischen Exponaten und zeitgemäßen Interpretationen römischer Gartenkunst. Die bis dahin bereits realisierten Sportanlagen werden für Veranstaltungen und Sportevents während der Gartenschau genutzt. Im Bereich des Heizkraftwerks wird das Themenfeld der erneuerbaren Energien gezeigt. Für die Besucher, die mit dem Bus oder Kfz anreisen, wird an der Vogesenstraße ein weiterer Eingang angelegt. Im Stegmattenpark treffen wir eher naturnahe Themen, wie Naturschutz, Landwirtschaft, Wein, Obstbau usw. an. Der Treffpunkt Baden-Württemberg auf der Seeterrasse bildet in Verbindung mit den Themengärten des Garten- und Landschaftsbaus sowie der Staudengärtner und Baumschulen, den Schwerpunkt des Geländes.


Zwei Parks – getrennt durch die unüberwindbar erscheinende Barriere zweier Bundesstraßen?

Ein Pappelhain als Stadteingang

Der „großer Schwung“

Ein Park !



INSZENIERUNG HEIZKRAFTWERK - ENERGIEZENTRALE

Das Heizkraftwerk wird durch eine artifizielle Fassadengestaltung, z.B. aus Streckmetall mit integrierten Solarpanelen inszeniert, nachts wird diese zusätzlich illuminiert und somit zum optischen Blickfang und „energetischen Zentrum“ des Parks. Zur Gartenschau kann hier der Themenbereich der erneuerbaren Energien, mit Solaranlagen, Windkraft, Geothermie u.ä gezeigt werden. Die Energiezentrale erhält ein Pedant und Gegenüber in Form des neuen Kletterturms, dieser tritt als eigenständiges Objekt und Skulptur in Zwiesprache, es entsteht ein spannender Dialog.


ROLLSPORT UND SKATERLANDSCHAFT

Im Anschluss an die neue Dreifeld-Sporthalle wird das Rollsportfeld angeordnet, nach Westen schließt sich ein Jugendspielbereich mit Skaterlandschaft an. Zur Stadteinfahrt hin wird ein artifizieller Wall vorgeschlagen, der sich zur Straße hin als grüne Steilböschung darstellt, während die Innenseite zum Park hin flach abfällt. Hier können in Zuordnung zur Skaterlandschaft einzelne Sitzstufen integriert werden.