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Sonstiges Vergabeverfahren | 05/2011

"Aufwertung des Alexanderplatzes und der Fußgängerzone" Stadt Zweibrücken

Blick in die Fußgängerzone

Blick in die Fußgängerzone

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Landschaftsarchitekturbüro Stefan Laport

Landschaftsarchitektur

MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

R+T Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Die Fußgängerzone stellt die Hauptverbindung zwischen den innerstädtischen Plätzen dar. Sie ist gleichermaßen Aufenthalts- als auch Wegeraum. Gestalterisch werden die Prinzipien der bestehenden Gestaltung am Hall- und Schlossplatz mit „Laufstegen“ in den Randbereichen aufgegriffen, wodurch der Straßenraum ganz klassisch in drei Teilbereiche untergliedert wird, entsprechend dem Charakter von Zweibrücken. Die „Laufstege“ entlang der Ladenfronten laden nicht nur zu einem Schaufensterbummel ein, sondern grenzen gleichzeitig auch dezent einen Aufstellungsbereich für Waren der angrenzenden Geschäfte ab. In den Seitenstraßen, wird das System der Laufbänder invers angewendet, wodurch diese untergeordneten Straßen und Gassen einen eigenständigen Charakter erhalten. Sie verknüpfen die Stadträume und leiten zur Hauptstraße hin. Der Standort des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) in der Maxstraße und sein lineares Organisationsprinzip bleiben erhalten und werden zugunsten eines multifunktionalen, flexiblen und optisch ansprechenden Stadtraumes weiterentwickelt. Die Mittelinsel mit Überdachung und Hochbord, die bisher das überwiegend technische Erscheinungsbild geprägt hat, wird entfernt, die Haltestreifen an die Ränder verlagert. Unter den bestehenden Bäumen sind leichte, transparente Überdachungen vorgesehen, die keine optischen Trennwirkungen mehr hervorrufen. Der gesamte ZOB ist barrierefrei gestaltet.
Der Alexanderplatz ist ein wichtiger Pol und Gelenkpunkt im Stadtgefüge. Er ist sowohl urbaner Marktplatz als auch Veranstaltungs- und Aufenthaltsplatz mit der Alexanderkirche als städtebaulicher Dominante und Fixpunkt. Er erhält als zentraler Zielpunkt zukünftig ein neues attraktives Profil: Die Alexanderkirche als bedeutsamer und identitätstiftender Bau wird durch einen Plattenbelag herausgestellt und in den „Mittelpunkt“ des Platzes gerückt. Der aus der Fußgängerzone kommende Plattenbelag umschließt die Platzfläche ähnlich einem Bilderrahmen. Durch den inneren Plattenteppich wird der tiefer gelegene rückwärtige Eingangsbereich der Kirche sowohl optisch als auch funktional in den Platzraum eingebunden und wird zukünftig durch ein vielfältig nutzbares Sitzpodest aufgewertet. Eine Baumreihe entlang der östlichen Platzkante proportioniert den Raum und schafft eine Ruhezone, die auch für gastronomische Zwecke prädestiniert ist. Den Endpunkt der Blickachse aus der Fußgängerzone stellt ein variables und dynamisches Wasserspiel mit Wasserfontänen dar, welche nach Bedarf deaktiviert werden können.

Innerhalb der Fußgängerzone bleiben die bestehenden alternierenden Baumreihen erhalten, da die Standorte gut in die Neuplanung integrierbar sind und die Baumreihen in einem angenehmen Rhythmus stehen - sie gliedern die Hauptstraße in sechs Raumsequenzen und bilden attraktive und geschützte Ruheinseln zum Verweilen aus. Die Baumreihen bilden wichtige Raumkanten an den Stellen wo Gebäude mit niedrigeren Traufhöhen stehen und lassen zugleich den Blick auf die historischen Bauten frei. Die Fußgängerzone wird durch Aktivpunkte in Form von hochwertigen Wasser- und Spielinstallationen für kleine und große Kinder belebt, insbesondere an den Schnittstellen von Poststraße, Mühlstraße und Ritterstraße. Hierdurch werden nicht nur die räumlichen Querbezüge zu den Nebenstraßen gestärkt, sondern auch die Stadträume miteinander vernetzt und Zielpunkte für Sichtbeziehungen geschaffen. In diesem Zusammenspiel entsteht so in der Fußgängerzone ein interessanter Rhythmus von ruhigen und belebten Passagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser verwenden zwei verschiedene Bodenbeläge, durch die der Planugsbereich strukturiert wird. Die Hauptstraße hat eine großzügige Lauffläche aus großformatigen Platten und seitlich abgesetzten Nebenflächen. Positiv ist die Unterscheidung in der Materialwahl der Hauptachse und den seitlichen Nebenstraßen. Durch die Farbwahl wird das Flair der Zweibrücker Innenstadt betont und mit den bestehenden Plätzen eine Verbindung hergestellt. Rund um die Alexanderkirche entsteht eine großzügige Platzfläche mit Freisitzmöglichkeiten. Positiv gesehen wird, daß der Haupteingang und der Chor der Kirche gleichwertig gestaltet werden. Als besonderes Gestaltungselement wid ein Sitzpodest eingerichtet, das den bestehenden historischen Turm integriert. Turm und Stadtmauer sollen auch weiterhin erlebbar sein. Es ist jedoch zu prüfen, ob Holz das geeignete Material ist. Die Möblierung der Fußgängerzone ist übersichtlich und klar. An den Eingangsbereichen sind Fahrradabstellplätze angeordnet. Sie wird durch Aktivzonen in Form von hochwertigen Wasser- und Spielinstallationen belebt und zeigt eine hohe Aufenthaltsqualität. Besonders positiv wird bewertet, daß die bestehenden gesunden Bäume erhalten bleiben und ergänzt werden. Die Einmündung der Seitenstraßen in die Hauptstraße ist auch für Rettungs- und Lieerfahrzeuge möglich. Der ZOB wird umorganisiert und optisch ansprechend gestaltet. Durch die Aufgabe der Mittelinsel gewinnen die Seiteräume vor den Geschäften an Fläche. Lediglich das eingeschobene ZOB-Haltestellenelement stört den Platzcharakter. Die für einen barrierefreien Einstieg erforderlichen Bussteigkanten unterbrechen die optisch durchgängige Platzfläche. An der gegenüberliegenden Haltestelle wird damit die Zufahrtsmöglichkeit in die Münzstraße eingeschränkt. Umsteigende Fahrgäste müssen die Busfahrbahn queren. Die Realisierung in Bauabschnitten ist möglich. Die Planung enthält keine Aussagen über ein Leitsystem für Blinde. Der Entwurf ist hinsichtlich der Beleuchtung undifferenziert. Es wird im Grunde nur von klassischen Mastleuchten gesprochen und die Bereiche unterscheiden sich nur durch die unterschiedlichen Lichtpunkthöhen. Die Beleuchtung der Alexanderkirche sollte der Würde des Gebäudes angepasst werden und entsprechend zurückhaltend sein.
Perspektive Alexanderplatz

Perspektive Alexanderplatz

Perspektive Fußgängerzone

Perspektive Fußgängerzone

Perspektive Alexanderplatz

Perspektive Alexanderplatz

Perspektive Alexanderplatz

Perspektive Alexanderplatz

Blick in die Fußgängerzone

Blick in die Fußgängerzone

Gesamtentwurf

Gesamtentwurf

Zoom Alexanderplatz Tag

Zoom Alexanderplatz Tag

Zoom Alexanderplatz Tag

Zoom Alexanderplatz Tag

Zoom Alexanderplatz Nacht

Zoom Alexanderplatz Nacht

Zoom Alexanderplatz Nacht

Zoom Alexanderplatz Nacht

Detail Fußgängerzone

Detail Fußgängerzone

Detail Fußgängerzone

Detail Fußgängerzone