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Einladungswettbewerb | 05/2011

Außenanlagen McDonald´s "New Landscape"

Drive

Drive

2. Preis

LUZ Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Passepartout

Das Konzept

Die ruhige, da einheitliche Wirkung der "äußeren Architektur und Farbgestaltung der Gebäude soll sich in der Gestaltung und Wahrnehmung der Freiflächen fortsetzen. Es entsteht eine Einheit aus "Baum + Bauwerk", die den Wiedererkennungseffekt der McDonald's Restaurants ohne Effekthascherei stärkt.

McDonald's möchte "ruhiger und gelassener“ mit seinen Kunden kommunizieren. Da die Freiflächen das sensibelste Kommunikationsmedium mit der Umgebung sind, muss deren Gestaltung in ganz besonderem Maße diesem Anspruch gerecht werden. Einheitlichkeit im Großen und damit in der Gesamtwirkung nach Außen, Reduktion und Zurückhaltung prägen die Freianlagengestaltung und werden zusammen mit der Möglichkeit, Vielfalt im Kleinen zuzulassen zum Statement der New Landscape.
Eindeutigkeit, Klarheit, Prägnanz und Einfachheit gepaart mit Zurückhaltung und doch großzügiger Wirkung nach Außen werden zu den Begriffen, die das Selbstverständnis der Freianlagengestaltung definieren.

Die im Großen einheitlich gestaltete Freifläche des Grundstücks wird zum "Passepartout" auf dem die einzelnen Architekturen von Restaurant mit der Außenterrasse sowie der Park- und Erschließungsflächen in einem "Bild" angeordnet werden. Das Passepartout wird gestärkt durch den "Rahmen", der nicht nur als ruhig wirkende Kulisse dient, sondern auch eine störende Umgebung ausblendet. Die Gestalt bildenden Elemente der Freianlagenplanung sind "Modulen" zugeordnet. Mit dem Zugriff auf alle bzw. bei Bedarf nur auf einzelne Module wird die gewünschte, einheitliche Gestaltsprache möglich ohne ihr ein absolut starres Korsett aufzuzwingen.

Die Gestalt bildenden Elemente

Das Passepartout
Die im Außenbereich bekannten Farben Grün, Weiß und Braun gestalten das Passepartout. Als Passepartout wir eine großflächige Staudenwiese angelegt. Grün ist das Kraut der Stauden, weiß ihre Blüte, Braun das Gras und auch die Samen- und Fruchtstände der Stauden und Blumenzwiebelpflanzen.
Die Aspektbildner werden vorgegeben.
Die Begleiter zur Ergänzung der Aspektbildner dagegen können frei gewählt werden, lediglich die Anordnung in kleinen Gruppen mit 2-3 Pflanzen in weiteren Abständen zwischen die Aspektbildner gesetzt, ist vorgegeben.

Der Rahmen
Zum öffentlichen Straßenraum wirkt alleine das Passepartout, an den seitlichen und / oder rückseitigen Rändern des Grundstücks bildet der "Rahmen" einen ruhigen Abschluss bzw. die Kulisse für alle anderen Gestaltbildende Elemente. Störende Nutzungen oder Bauten in der Nachbarschaft werden außerdem ausgeblendet. Gepflanzt werden Bäume zweiter Ordnung und Sträucher im Unterwuchs.

Das Bild
Im Zentrum des Bildes steht als Hauptmotiv das Restaurant mit der Außenterrasse sowie mit oder auch ohne GymClub. Es wird an drei Seiten vom Rahmen umschlossen und bildet eine "Aussparung" im Passepartout. Zum Bild gehören als weitere Motive "Das Parken unter dem Solardach" oder alternativ "Das Parken unter Bäumen" sowie die Staudenpflanzungen des nachfolgend beschriebenen Hintergrund.

Die Außenmaße des Restaurants mit der Terrasse (ggf. zusätzlich mit GymClub) definieren die Außenmaße der Parkplatzfläche. Die Größe des Restaurants steht damit in Bezug zu den benötigten Stellflächen.
Die Anordnung der Stellplätze als Senkrechterparker schafft nicht nur eine klarere und dazu Platz sparendere Grundrissform, die Rechtecksfigur kann mit einem Solardach als Energy Upgrade "gekrönt" werden. Alternativ kann das "Parken unter Bäumen" gewählt werden.
Die Erschließung des Grundstückes und des Bildes mit seinen baulichen Elementen wird gestalterisch diszipliniert geführt ohne dass die verkehrlichen Belange vernachlässigt werden. Mit dieser Neuordnung aus Fahren + Parken entsteht im Sinne von Figur und Grund zusammen mit den Gebäuden eine klare Aufteilung und Gestaltung des Grundstücks.

Der Hintergrund
Als Hintergrund werden die Pflanzflächen bezeichnet, die im Bild zwischen den Erschließungs- und Parkierungsflächen "ausgestanzt" werden. Die Staudenauswahl ist weniger vielfältig als im Passepartout.

Die Solitärgehölze
Mit dem bewussten und gezielt nur punktuellen Anpflanzen von einzelnen Solitärgehölzen ist es im Sinne von Spannung möglich, die Staudenpflanzungen des Passepartout und des Hintergrund in ihrer Wirkung noch zu steigern.

Die Beleuchtung
Die Staudenpflanzungen des Passepartouts werden durch eine Effektbeleuchtung nachts in Szene gesetzt. Zur Auswahl stehen verschieden große Kugeln bzw. Leuchtbänder.

Die Beläge
Alle Belagsflächen werden aus Naturstein hergestellt. Dieser ist robuster und langlebiger, die Oberflächen "ertragen" die Nutzerspuren wie Veränderungen im direkten Umfeld besser und können so auf eine angenehme Art und Weise altern. Robustheit und Langlebigkeit sind ein Kennzeichen von Nachhaltigkeit.

Die Module
Die Gestalt bildenden Elemente im Passepartout, im Rahmen und im Bild sind "Modulen" zugeordnet. Mit dem Zugriff auf alle bzw. bei Bedarf nur auf einzelne Module wird die gewünschte, einheitliche Gestaltsprache möglich ohne ihr ein absolut starres Korsett aufzuzwingen. Auf Besonderheiten und / oder Zwänge der einzelnen Restaurantstandorte kann durch "Zusammenfügen" bzw. "Weglassen" überlegt reagiert werden.
Die Module des Passepartouts sind die Staudenkombinationen für Sonne bzw. Schatten, die Staudenliste zur individuellen Ergänzung der Staudenpflanzungen, die Beleuchtung sowie die Solitärgehölze.
Die Module des Rahmens sind die beiden Baumarten bzw. Straucharten.
Die Module des Bildes sind das Solardach bzw. die Baumreihe mit Sickergraben, die Solitärgehölze einschließlich der Kübelpflanzen sowie die Staudenkombinationen für Sonne bzw. Schatten.
Ablesbar werden die Module als Fläche, Linien / Reihen bzw. Punkte.

Figur und Grund
Die klare und eindeutige Ausgestaltung der einzelnen Flächen einschließlich der Abgrenzung zueinander ist in erster Linie im Plan bzw. aus der Vogelperspektive ablesbar. Diese Klarheit und Eindeutigkeit ist dennoch auch aus der Perspektive der Restaurantbesucher ebenfalls wahrnehmbar, eben weil die eindeutigen Flächen entstehen und es zudem keine nicht gestaltbaren Restflächen gibt.

Die Umsetzung

In einem ersten Schritt werden auf die in der Annäherung analysierten Freiflächen verschiedener Restaurantstandorte die in den Modulen zusammengefassten, Gestalt bildenden Elemente skizzenhaft übertragen. Grundsätzlich zeigt sich, dass mit wenigen, einfachen "Eingriffen" die klarere und eindeutigere Organisation der Freiflächen (= Verkehrsflächen + Grünflächen) möglich ist; also ist die Grundlage für eine prägnante Gestaltung problemlos möglich. Im Bestand wird es allerdings nicht möglich sein, alle aufgezeigten Gestalt bildenden Elemente zusammen anwenden zu können.
Mit der Akzeptanz dieser notwendigen Kompromisse wird der Gestaltungsvorschlag für den Standort Hamburg Kollaustraße ausgearbeitet.
Des Weiteren wird eine Idealplanung bearbeitet. Hier fließen alle Gestalt bildenden Elemente in die Planung ein. Dieser Planungsvorschlag soll somit zur Grundlage für die in Zukunft noch zu bauenden Restaurant- / McDrive Standorte werden. In Abhängigkeit zur jeweiligen Größe des Restaurants / McDrive mit der dafür notwendigen Anzahl der Stellplätze kann die Idealplanung damit bereits Hinweise bei Auswahl der Grundstücke und deren Lage und Größe geben.

Das Resumée

Der Vorschlag zur 'New Landscape' stellt das Restaurant mit Terrasse und McDrive in eine prägnant gestaltete Stadt-Landschaft. Die Staudenpflanzungen sind flächig einheitlich und damit großzügig in der Wirkung, die Blütenfarbe Weiß ist dezent, nicht zu auffällig, aber auch nicht zu zurückhaltend und auf diese Weise selbstbewusst. Mit diesem neuen, landschaftlichen Ambiente wird McDonald's zukünftig wahrgenommen werden. Die verwendeten Elemente zur Gestaltung des Freiraums sind ebenso robust wie im guten Sinne einfach. Das Zurücknehmen mit der Verwendung von nur wenigen Gestaltelementen folgt der Überzeugung, dass für die Aspekte der Umweltgestaltung und -wahrnehmung Weniger Mehr Ist. Das Sich Zurücknehmen in der Selbstdarstellung nach Außen basiert auf einer kultivierten Grundüberzeugung.
Konzeptskizze

Konzeptskizze

Idealvariante

Idealvariante

Nachtplan

Nachtplan

Parken

Parken

Zufahrt

Zufahrt

Hamburg

Hamburg