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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Umbau und Erweiterung der Heinrich-Drake-Realschule in Detmold

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1. Preis

Vedder + Berndes Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Mit der Erweiterung der Realschule wird die städtebauliche Situation arrondiert: zur Sprottauer Straße entsteht ein baulicher Abschluss, höhere Klassenhäuser markieren den Auftakt des Schulcampus und leiten zur grünen Mitte des Areals.

Ein Gebäudesockel verbindet drei Baukörper aus unterschiedlichen Baujahren zu einem spannungsvollen Dreiklang – ob der kontaminierte Klassentrakt später erhalten oder eventuell überplant wird, ist nicht konzeptrelevant. Das Baufeld an der Sprottauer Straße schafft eine ausreichende Distanz zum Gebäudebestand, so dass eine spätere Weiternutzung ohne gegenseitige Störungen möglich ist.

Im Gebäudesockel werden alle übergeordneten Funktionen – auch unter Einbeziehung des Bestands – konzentriert. Ergänzend wird eine Aufwertung von Forum und Musikraum vorgeschlagen; eine Realisierung ist auch nach Abschluss der gerichtlichen Beweissicherung möglich, unabhängig von den baulichen Erweiterungen. Dasselbe gilt für den benachbarten Nebenraumbereich.

Über der flächigen Basis entwickeln sich die beiden Klassenhäuser: jeweils zwei Räume bilden Partnerklassen mit einem Gruppenraum, aus vier Klassen entsteht eine Nachbarschaft mit Flurerweiterung, zwölf Klassen definieren ein Klassenhaus. Alle Klassenräume sind zweiseitig über Eck belichtet, mit farbigem Streckmetall wird - in Abhängigkeit von der Himmelsrichtung - eine ausreichende Verschattung gewährleistet.

Das Energiekonzept sieht eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung für alle Neubaubereiche vor. Die Decken sollen – bei Nutzung von Erdwärme - für Heizung und Kühlung aktiviert werden. Die Bereichsgliederung erlaubt eine separate Nutzung aller Teilbereiche, ggfs. auch durch externe Nutzer, so dass sich die Beheizung des Gebäudes bedarfsabhängig optimieren lässt.

Die Anordnung der Pausenflächen im Westen integriert diese wie selbstverständlich in die lockere Durchgrünung der inneren Campus-Magistrale. Eine weiche Führung der Hauptwege überspielt die orthogonalen Parzellengrenzen zugunsten des fließenden Freiraums.

Weiter entfernte Grundstücksbereiche werden durch die Baumassnahme nicht tangiert; die Randlage reduziert Störungen für den Schulstandort auf ein Minimum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Tragende, städtebauliche Idee des Entwurfs ist die Arrondierung des Schulgeländes hin zur Sprottauer Straße. Damit einhergehend erfolgt eine wohltuende Neuordnung der Freiflächen zwischen den einzelnen Schulgebäuden, eine zukünftig gewünschte Integration ist damit genauso gegeben wie eine momentan favorisierte individuelle Schulnutzung.
Der im Konzept angelegte, ausschließliche Zugang über die Rückseite
des Gebäudes erzeugt unnötigerweise Angsträume und eine nicht erwünschte Abschottung des Schulareals zur Sprottauer Straße. Weitestgehend berücksichtigt und gelungen ist die nicht konzeptrelevante, städtebauliche, wie funktionale und damit wirtschaftliche Integration des Bestandes.
Belichtungs- und Funktionsmängel im Bereich der bestehenden Aula werden über bauliche, räumliche Veränderungen behoben.
Die Klarheit der hinzugefügten Baukörper trägt wesentlich zu einer Strukturierung des Schulablaufes bei. Die Möglichkeit teamorientierter jahrgangsweise ablesbarer Einheiten ist auf hervorragende Weise gegeben.
Die auf dem monolithischen Sockel aufgesetzten Klassenhäuser werten das Entree in das Schulzentrum auf und fördern die Identifikation mit den Schulen. Die Mehrschichtigkeit der Klassenhausfassaden unterstützt und belebt den energetischen Ansatz des Entwurfs unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und bietet ein Optimum an Belichtung und individuell zu regelnde Stimmungen für die einzelnen Klassenräume.
Die Chancen, die dem Konzept inne wohnen, liegen darin, dass nach Abschluss des Beweissicherungsverfahrens grundsanierte Räume zur Verfügung stehen, die den Schulalltag ergänzen oder aber anderen Nutzungen zugeführt werden können. Insgesamt sind die zu erwartenden Baukosten aufgrund der effizienten Anordnung und der flächensparenden Bauweise, ohne jedoch an Raumqualität einzubüßen im unteren Bereich zu erwarten. Die Einschränkungen im Schulalltag während der Bauphase werden auf ein Minimum reduziert. Die mit dem Bauteil B nicht mehr zu Verfügung stehenden Räumlichkeiten sind während der Bauphase andernorts nachzuweisen. Insgesamt ist mit dieser Arbeit ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen, Schulstandortentwicklung gegeben, den es sich lohnt weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Schnitte

Schnitte

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Modellfoto

Modellfoto