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begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb nach GRW 95 in Verbindung mit den §§ 20 und 25 VOF mit offenem Bewerbungsverfahren | 07/2005

Neubau eines Laborgebäudes für Verfahrens- und Systemtechnik der Otto-von-Guericke-Universität

Ankauf

Neuenfeldt Architekten

Architektur

Kotschate_Architekten

Architektur

Erläuterungstext



Städtebau
Der Entwurf antwortet auf die vorhandene heterogene städtebauliche Situation mit einem einfachen Solitär, dessen Volumetrie und Orientierung zwischen den sehr unterschiedlichen Maßstäben und Bedingungen im Umfeld vermittelt. Der Baukörper bildet den räumlichen Abschluss für das Campus-Gelände.

Ein weiterer städtebaulicher Gedanke geht von der Idee einen zentralen Campusachse aus. Diese verbindet die Wohnheime der Johann-Gottlob-Nathusius-Ring über die Achse mit den westlich gelegenen Universitätsgebäuden.

Der Straßenraum der Pfälzer-Straße weitet sich im Vorfeld des Institutes auf und lenkt den Zustrom aus dem Uni-Gelände zu dem Haupteingang bzw auf die Campus-Achse. Durch den parallel zur Mensa gelegten Gebäuderiegel entsteht ein geschützter Platz.

Hier entsteht ein Freiraum und Außenbereich der von der Südfassade des Institutes und der neu angelegten Raumkomposition vor dem Rechenzentrum optisch gefasst wird. Dieser Freiraum bietet dem Betrachter mit wechselndem Standort und Lichteinfall neue Raumeindrücke, da die Lamellenfassade und die Durchlässigkeit der Bäume unterschiedliche Raumtiefen zulassen.
So variiert der Eindruck von einer geschlossenen grünen Wand bis zu einer kleinteiligen Grundstruktur. Bei einer später vom Auslober angedachten Verkehrsberuhigung der Pfälzer-Strasse kann eine Vernetzung beider Bereiche erfolgen. Die verkehrliche Anbindung des Institutes erfolgt über die Hohepforte-Straße. Dort befinden sich auch die geforderten Stellplätze östlich und südlich des Gebäudes, die noch erweiterbar sind.

Das Gebäude und Fassaden
Die Prägnanz des Eingangskörpers schafft die eindeutige Adresse, Wiedererkennbarkeit und Unverwechselbarkeit des Institutes an der Straßenfront. Durch den unterschnittenen Eingang und die Kommunikationszonen die sich nach Außen durch die Fassade schieben entsteht eine Transparenz und Offenheit für den vorbeifließenden Verkehr und den interessierten Passanten/Studenten.

Der streng funktionellen Ausrichtung des Laborbaukörpers wird in der äußeren Form entsprochen. Die Wahl der Fassade entmaterialisiert das Volumen, passt sich jeder Stimmung an und vermittelt durch ständig wechselnde Reflexionen ein Gefühl von Leichtigkeit. Eine weitere Unterbrechung erhält die Fassade durch die weißen Betonbügel, die beide notwendigen Treppenhäuser umschließen. Den erforderlichen Sonnenschutz für die Büroflächen im Süden liefern drehbaren Glaslamellen. Dieses Gestaltungsmerkmal wird im Norden in Form von Glaselementen vor die Brüstungen gesetzt. Die Gestaltung des Gebäudes zeigt die unterschiedlichen Nutzungseinheiten durch die Gliederung der Fassaden nach Außen.

Die innere Erschließung ist effizient geführt und bildet mit den Lichthöfen innerräumliche Qualitäten mit guter Orientierbarkeit sowie Belichtungs- und Belüftungsmöglichkeiten.
Die vertikale Erschließung des Institutes erfolgt über eine in der Eingangshalle angeordnete Treppe, die über alle Geschosse aufgewertet ist. Ein Aufzug sorgt für eine barrierefreie Benutzung des Gebäudes.
Die Fluchttreppenhäuser in der Südfassade und die Kommunikationsfläche im Osten bilden die Möglichkeit für Nebeneingänge und Anlieferung.

Der Dreibund gliedert die Laborflächen im Norden und die Bürofläche im Süden an. Die Nebennutzflächen und mögliche Dunkelräume befinden sich im Mittelbund.
Die konsequente Nähe von Labor und Bürobereichen intensiviert wissenschaftliches Arbeiten. Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftsflächen mit Archiven, dem Computerlabor und dem naßpräp. Praktikum. Nach einer Funktionsschleuse betritt
man das RGB-Labor. Über die zentrale Haupterschließung gelangt man in die Flurverteiler von dem sich die Labore erschließen. So kann erreicht werden, dass kein ungewollter Publikumsverkehr durch die Labore fließt. Eine abschließbare Trennung der Labore wird somit möglich.

Ein klar umgesetztes Raumprogramm, eine gute Orientierung, kurze Wege und eine ausgewogene Raumfolge sollen die geistige Arbeit stimulieren und die Konzentration erleichtern. Die großzügig belichteten Kommunikationsflächen seitlich der Lichthöfe und an den Gebäudeseiten fördern die Kommunikation und dienen gleichzeitig als Erholungszonen.

Wirtschaftliche Konzeption in Erstellung und Betrieb
Der Entwurf beansprucht von der Gesamtfläche des Grundstücks (ca.4914,80 m²) eine Fläche mit der Größe von 2850 m². In dem Lageplan (M= 1:500) ist auf der Reservefläche von ca.2064,80 m² ein Erweiterungsbau dargestellt der die frühere städtebauliche Situation wiederherstellt.

Das Tragwerk wir als Stahlbetonskelett-Konstruktion ausgeführt. Die Stützen stehen hinter dem Fassadenbereich. Die Geschossdecke liegt des weiteren auf den Installationsschächten und den Furtrennwänden auf.
Die Installationsschächte sind zwischen den Laboren und den Fluren angeordnet und verbinden alle Geschosse. Die Technikzentrale ist auf dem Dach vorgesehen.
Durch diese kompakt zusammengefasste installationsintensive Sonderzone entsteht in den Laboren eine flexible Neutralstruktur, die Umbauten und Änderungen ermöglicht.

Die Aufteilung der 4 Laboreinheiten in unterschiedliche Raumbereiche mit ähnlichen Räumlichkeiten und funktionellen Anforderungen ermöglicht eine große Flexibilität in der Raumaufteilung und eine effektive, kostengünstige Bauweise.

Der Baukörper steht auf der Flucht der alten Übergabestation der Campusversorgung und wird im Kellerbereich an die Versorgung angeschlossen. Die vorhandene Leitungsführung muss somit nicht verlegt werden.

Brandschutz
Da die Geschossfläche kleiner als 1.600 m² ist, brauche keine gesonderten Brandabschnitte innerhalb der Labore zu erfolgen. Lediglich die geschosshohen Lichthöfe verbinden die Labore untereinander. Dies hat eine Sprinkleranlage ohne Wasservorhaltung (trocken) zur Folge die in der Kostenaufstellung berücksichtigt ist. Konstruktiv könnte man diese vermeiden, indem die Lichthöfe verglast würden. Es sind zwei notwendige Treppenhäuser vorhanden die direkten Zugang nach außen haben. Die Feuerwehr kann an allen Gebäudeseiten einschließlich der Flure anleitern.
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