modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2011

Wohnanlage „Am Rheingau-Palais“

1. Preis

Preisgeld: 23.000 EUR

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Architektur

IBK Ingenieur- und Beratungsbüro Guido Kohnen

Immissionsschutzplanung

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Städtebauliches Konzept
Das Rheingau-Palais wird als das zentrale und städtebaulich prägende bauliche Ensemble verstanden. Mit der neu geschaffenen Wohnbebauung kann maßstäblich zwischen diesem Ensemble und den wesentlich kleingliederigen Nachbarschaften ein harmonisches Bindeglied geschaffen werden.

Das neu geschaffene Quartier sucht den behutsamen städtebaulichen Dialog, sucht die Einbindung in den Bestand und formuliert respektvoll seine Nachbarschaften.
Der Ortsrand wird mittels einer geschlossenen aber kleinteilig gegliederten Bebauung präzise formuliert. Nach Süden öffnet sich die bauliche Strukturierung in Richtung Rhein.

Die ortsbildprägende Quartiersmitte bildet ein in Ost-West Richtung verlaufender Grünzug. Mit dieser adressbildenden Zäsur lassen sich zwei unterschiedliche Teilquartiere unterscheiden. Gleichzeitig wird eine wohltuende räumliche Distanz geschaffen, mit der der Rheingau-Palais angemessen freistellt werden kann. Die oftmals problematische Benachbarung von Wohnen und Gewerbe wird auf diese Weise zu einer harmonischen Nachbarschaft ohne gegenseitige Beeinträchtigung verschmolzen.

Freiraumgliederung
Die Freiraumgliederung knüpft an vorhandene Grünanlagen an und vernetzt diese zu einem Gesamtensemble. Der zentrale keilförmige Grünraum verbindet den im Westen gelegenen Sportplatz und Landschaftsbereich mit dem Park des Rheingau-Palais. Eine tatsächliche Wegeanbindung zum Park mit Kettenborn-Palais und weiter zur Zehntenhofstraße wäre denkbar, ist aber nicht zwingend erforderlich. Sie bleibt eine positive Option für zukünftige Entwicklungen.
Dieser Grünraum formuliert aus seiner Mitte heraus die zentrale Adresse des Quartiers. Von hier aus erschließen sich die weiteren Höfe und kleineren Quartiersplätze der Wohnanlagen.

Die qualitätsprägende konsequente Gliederung der Freiräume in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche ermöglicht eine gute Adressbildung und schafft gleichzeitig die so notwendigen privaten Rückzugsbereiche.

Die Freiräume laden zum Aufenthalt, Spazieren und Spielen ein. Sie sind ein Angebot an alle Altersgruppen.

Erschließung und ruhender Verkehr
Das Quartier ist autofrei gestaltet. Für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge, sowie für die Feuerwehr stehen ausreichende Korridore bereit, die als parkähnlich gestaltete Flächen einen Beitrag zur hohen Aufenthaltsqualität liefern.

Der entlang des Baches verlaufende Weg wird aufgewertet und als wichtiges Bindeglied in das Quartier hineingeführt. Er schafft die notwendige Verbindung in nord-südlicher Richtung.

Der ruhende Verkehr wird in einer Tiefgarage untergebracht. Alle Treppenhäuser der Wohngebäude sind hier direkt angebunden und ermöglichen eine kurze Verbindung zwischen Wohnung und Stellplatz. Die Garage kann bei Bedarf in zwei unabhängige Teilgaragen gegliedert werden. Ihre Zufahrten liegen im Norden an der Söhnleinstraße oder auch optional und zusätzlich an der westlich erschließenden Kleinaustraße.

Die vorgeschlagene Lösung zum Umgang mit der Topografie ermöglicht eine barrierefreie Erschließung aller Wohngebäude.

Der Standort für die Mülltonnen sind innerhalb des Untergeschosses verortet.
Hier bietet ein integriertes semizentrales Entsorgungskonzept aufgrund der Größe der Wohnanlage die insgesamt qualitätvollste und praktikabelste Lösung.

Wohnungsangebot
Die Wohngebäude bieten unterschiedlichste bauliche Typologien. Damit kann ein differenziertes und durchgehend hochwertiges Wohnangebot geschaffen werden. Die aufgelockerte, den Blockrand schließende Bebauung, zentral gelegene freistehende Wohngebäude und die südlich platzierten Stadtvillen garantieren eine gute und angebotsorientierte Mischung von Wohnformen.

Besonnung und Blickbeziehungen
Alle Wohnungen und alle Wohngebäude sind so positioniert und orientiert, dass eine optimale Besonnung der Wohnungen und ihrer Freibereiche garantiert ist. Besondere Bedeutung kommt auch der offenen Bauweise zu, die spannungsreiche und vielfältig gestaltete Blickbeziehungen schafft.

Schallschutz
Mit der geschlossenen Bebauung kann der Innenbereich vom Lärm abgeschirmt werden. Besonderes Augenmerk muss auf den Umgang mit dem Sportlärm gelegt werden. Hier kann mittels einer Grundrissorientierung der Wohnung entlang der westlichen Kante des Quartiers eine möglichst einfache Lösung aufgezeigt werden. Die nach westen orientierten Freibereiche können als verglaste Wintergärten Schallschutz leisten. Alle Aufenthaltsräume sind nach Osten zur schallabgewandten Seite ausgerichtet.
Die keilförmige Verengung des zentralen Grünzuges in Richtung Westen schließt das Quartier bestmöglich gegen den Schalleintrag und lässt dennoch die wichtige Wegeverbindung zu.
Mit einer torartigen Überbauung dieses Entrees kann der Schallschutz bei Bedarf zusätzlich optimiert werden. Hierzu sind weitere Schallschutzberechnungen im Zusammenhang mit der weiteren Planung erforderlich und hilfreich.

Klima und Regenwasserbewirtschaftung
Das Quartier wird über den Grünzug in Ost-West Richtung durchlüftet. Dies ermöglicht angenehme klimatische Verhältnisse, die mit der weiteren baulichen Öffnung nach Süden noch zusätzlich begünstigt werden.

Innerhalb des Grünzuges kann auch ein Regenwasserbewirtschaftungskonzept mit Regenwasserrückhaltung und Versickerung integriert werden. Das Thema Wasser wird damit auch ein wichtiges und identitätsprägendes Thema der Freiraumgestaltung. Das leichte Gefälle des Geländes lässt sich für Wasserspiele und Brunnenanlagen gut nutzen.

Energie und Nachhaltigkeitskriterien
Die Gebäude sind kompakt gestaltet und bieten mit ihrer Ausrichtung zur Sonne alle Voraussetzungen für den Einsatz eines nachhaltigen Energiekonzeptes. Die Dachflächen eignen sich aufgrund ihrer Ausrichtung in besonderer Weise zur Aufstellung von energieerzeugenden Anlagen.