Sonstiges Vergabeverfahren | 07/2011
Städtebauliches Gutachten / Mehrfachbeauftragung Mailänder Platz Stuttgart-Mitte
Blick entlang der Londoner Straße mit Wasserspiel
1. Rang
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Mailänder Platz
Es macht Freude, am Mailänder Platz entlang zu kommen oder auch einen ganzen Tag zu verbringen.
Aufgabe
Die funktionalen Voraussetzungen des Mailänder Platzes sind vielversprechend, um eine attraktive, belebte Adresse zu sein und unter den neuen Plätzen des Europaviertels als besonderer Aufenthaltsort wahrgenommen zu werden.
Die Herausforderung besteht darin, das Zusammenspiel aus dem Umfeld der Bibliothek 21, dem sich aufweitenden Korridor der Londoner Straße sowie dem räumlichen Rücksprung des dreiteiligen Gebäudekomplexes zu arrangieren und gleichzeitig eine starke Identität auszubilden.
Zwei-Gliederung
Ein Eichen-Hain und ein Basalt-Plateau definieren das Raumgefüge und schaffen eine kontrastreiche Zonierung. Großstädtische Offenheit mit repräsentativer Eleganz steht einem geschützten Bereich mit Rauhigkeit gegenüber, der der kommerziellen und kulturellen Betriebsamkeit des direkten Umfeldes das Tempo nimmt.
Offenheit
Die Bibliothek beansprucht Raum zu allen Seiten für ihre Strahlkraft. Dies überlagert sich auf ideale Weise mit der Idee, die Londoner Straße als große Vista offen zu halten.
Basaltboden und Wasserspiel
Der dunkle Basaltkeil bildet eine sehr feine Bodenskulptur, die im Millimeterbereich ihre Kraft entfaltet. Erst im Auftreten des Elements Wasser klärt sich das Verwirrspiel von Gefälle und Gegengefälle.
Der flache Wasserspiegel ist ebenso öffentliches Foyer der Bibliothek, wie auch Anziehungspunkt für Menschen aller Altersgruppen. Das Wasser wird somit ein extrem kommunikatives und verbindendes Element.
Eichenhain
Der Eichenhain (Quercus cerris)bildet den Kernbereich des von der Londoner Straße zurückspringenden Mailänder Platzes, das Gegenüber der Bibliothek 21, sowie Zielpunkt und Aufenthaltsort mit charakterstarker Ausprägung.
Die gesamte Baumanordnung wirkt frei und zufällig, sie bildet eine Gegenwelt zur Ordnung der Bibliothek.
Stadtplatz und seine Besucher
Der neue Stadtplatz wird seine zukünftigen Nutzungen weder zu sehr eingrenzen noch lässt er alles offen. Ein differenzierter Stadtraum mit ganz klar definierten Charakteren gibt den Menschen einen Rahmen, in denen unvorhergesehene Aktivitäten Raum haben. Der Mailänder Platz bietet wetterbezogen und jahreszeitlich wandelnde Bilder, die mit den zwei Raumtypen „offene Bodenplatte“ und „abschirmender Hain“ einen vielseitigen Hintergrund für das bunte Leben im neuen Quartier bilden. Die Konstellation aus Bibliothek, Londoner Straße und Mailänder Platz wird unverwechselbar, stärkt die nachbarschaftliche Identität und macht den Stadtteil auch überregional als attraktives Stuttgart 21 bekannt.
Es macht Freude, am Mailänder Platz entlang zu kommen oder auch einen ganzen Tag zu verbringen.
Aufgabe
Die funktionalen Voraussetzungen des Mailänder Platzes sind vielversprechend, um eine attraktive, belebte Adresse zu sein und unter den neuen Plätzen des Europaviertels als besonderer Aufenthaltsort wahrgenommen zu werden.
Die Herausforderung besteht darin, das Zusammenspiel aus dem Umfeld der Bibliothek 21, dem sich aufweitenden Korridor der Londoner Straße sowie dem räumlichen Rücksprung des dreiteiligen Gebäudekomplexes zu arrangieren und gleichzeitig eine starke Identität auszubilden.
Zwei-Gliederung
Ein Eichen-Hain und ein Basalt-Plateau definieren das Raumgefüge und schaffen eine kontrastreiche Zonierung. Großstädtische Offenheit mit repräsentativer Eleganz steht einem geschützten Bereich mit Rauhigkeit gegenüber, der der kommerziellen und kulturellen Betriebsamkeit des direkten Umfeldes das Tempo nimmt.
Offenheit
Die Bibliothek beansprucht Raum zu allen Seiten für ihre Strahlkraft. Dies überlagert sich auf ideale Weise mit der Idee, die Londoner Straße als große Vista offen zu halten.
Basaltboden und Wasserspiel
Der dunkle Basaltkeil bildet eine sehr feine Bodenskulptur, die im Millimeterbereich ihre Kraft entfaltet. Erst im Auftreten des Elements Wasser klärt sich das Verwirrspiel von Gefälle und Gegengefälle.
Der flache Wasserspiegel ist ebenso öffentliches Foyer der Bibliothek, wie auch Anziehungspunkt für Menschen aller Altersgruppen. Das Wasser wird somit ein extrem kommunikatives und verbindendes Element.
Eichenhain
Der Eichenhain (Quercus cerris)bildet den Kernbereich des von der Londoner Straße zurückspringenden Mailänder Platzes, das Gegenüber der Bibliothek 21, sowie Zielpunkt und Aufenthaltsort mit charakterstarker Ausprägung.
Die gesamte Baumanordnung wirkt frei und zufällig, sie bildet eine Gegenwelt zur Ordnung der Bibliothek.
Stadtplatz und seine Besucher
Der neue Stadtplatz wird seine zukünftigen Nutzungen weder zu sehr eingrenzen noch lässt er alles offen. Ein differenzierter Stadtraum mit ganz klar definierten Charakteren gibt den Menschen einen Rahmen, in denen unvorhergesehene Aktivitäten Raum haben. Der Mailänder Platz bietet wetterbezogen und jahreszeitlich wandelnde Bilder, die mit den zwei Raumtypen „offene Bodenplatte“ und „abschirmender Hain“ einen vielseitigen Hintergrund für das bunte Leben im neuen Quartier bilden. Die Konstellation aus Bibliothek, Londoner Straße und Mailänder Platz wird unverwechselbar, stärkt die nachbarschaftliche Identität und macht den Stadtteil auch überregional als attraktives Stuttgart 21 bekannt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf zeichnet sich durch zwei zentrale Ideen aus: Eichenhain und Basaltpla-
teau mit Wasserspiel. Diese geben dem Platz eine klare Identität. Dabei überrascht
die Intensität und Größenordnung des so genannten Eichenhains im Zentrum des
Platzes. Die Lage des Eichenhains in einer wassergebundenen Decke wird grund-
sätzlich positiv gewertet, die Massivität der Bäume jedoch kritisch angemerkt. Beide
zentrale Entwurfselemente (Wasserrampe und Baumhain) bieten zu allen Jahreszei-
ten gute Aufenthaltsqualitäten für unterschiedliche Nutzergruppen. Durch die schräge
Basaltplatte auf die mittels Fontänen Wasser gespritzt wird, entsteht keine Beckensi-
tuation. Auf dem Basaltplateau steht kein Wasser, es ist somit flexibel nutzbar. Der
Umgang mit Wasser ist spielerisch, attraktiv und Gestalt gebend.
Der Beitrag des Entwurfs zum Stadtklima ist sehr positiv. Das Baumquartier ist so
platziert, dass die Frischluftschneise freigehalten wird.
Die Entfaltungsmöglichkeiten der Gastronomie sind gewährleistet. Es ergeben sich
attraktive Blickbeziehungen auf die Bäume. Allerdings ergeben sich dadurch auch
verschattete Situationen insbesondere im südlichen Bereich des Einkaufszentrums.
Die Blickbeziehung zum Rotenberg ist weitgehend sichergestellt. Dies wird vom
Preisgericht ausdrücklich anerkannt und als sehr wichtig eingestuft. Für größere Ver-
anstaltungen ist der Platz nur eingeschränkt nutzbar. Für den individuellen Nutzer
ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Aneignung. Unterschiedliche Nutzergrup-
pen - beispielsweise auch Kinder - finden attraktive Räume vor.
Die Aufenthaltsqualitäten sind durch das Angebot unterschiedlicher Sitzmöglichkei-
ten an der Wasserkante und auf dem Platz geprägt. Der Umgang mit den Nachbar-
schaften ist angemessen. Der Bibliothek wird ein würdiges und qualitätvolles Vorfeld
gegeben, der Zugang ist gut mit dem Platz verbunden. Für die Wohnungen bieten
sich attraktive Blicke auf ein grünes Dach.
Der Entwurf ist klar und konsequent entwickelt. Aufgrund seines identitätsstiftenden
Charakters und seiner Aufenthaltsqualitäten für verschiedenste Nutzergruppen stellt
er einen positiven Beitrag dar. Der Entwurf ermöglicht eine neue Sicht auf einen
Platz auf sehr zentraler Lage. Er zeigt einen Weg zur Schaffung einer neuen Platz-
qualität im Europaviertel auf.
teau mit Wasserspiel. Diese geben dem Platz eine klare Identität. Dabei überrascht
die Intensität und Größenordnung des so genannten Eichenhains im Zentrum des
Platzes. Die Lage des Eichenhains in einer wassergebundenen Decke wird grund-
sätzlich positiv gewertet, die Massivität der Bäume jedoch kritisch angemerkt. Beide
zentrale Entwurfselemente (Wasserrampe und Baumhain) bieten zu allen Jahreszei-
ten gute Aufenthaltsqualitäten für unterschiedliche Nutzergruppen. Durch die schräge
Basaltplatte auf die mittels Fontänen Wasser gespritzt wird, entsteht keine Beckensi-
tuation. Auf dem Basaltplateau steht kein Wasser, es ist somit flexibel nutzbar. Der
Umgang mit Wasser ist spielerisch, attraktiv und Gestalt gebend.
Der Beitrag des Entwurfs zum Stadtklima ist sehr positiv. Das Baumquartier ist so
platziert, dass die Frischluftschneise freigehalten wird.
Die Entfaltungsmöglichkeiten der Gastronomie sind gewährleistet. Es ergeben sich
attraktive Blickbeziehungen auf die Bäume. Allerdings ergeben sich dadurch auch
verschattete Situationen insbesondere im südlichen Bereich des Einkaufszentrums.
Die Blickbeziehung zum Rotenberg ist weitgehend sichergestellt. Dies wird vom
Preisgericht ausdrücklich anerkannt und als sehr wichtig eingestuft. Für größere Ver-
anstaltungen ist der Platz nur eingeschränkt nutzbar. Für den individuellen Nutzer
ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Aneignung. Unterschiedliche Nutzergrup-
pen - beispielsweise auch Kinder - finden attraktive Räume vor.
Die Aufenthaltsqualitäten sind durch das Angebot unterschiedlicher Sitzmöglichkei-
ten an der Wasserkante und auf dem Platz geprägt. Der Umgang mit den Nachbar-
schaften ist angemessen. Der Bibliothek wird ein würdiges und qualitätvolles Vorfeld
gegeben, der Zugang ist gut mit dem Platz verbunden. Für die Wohnungen bieten
sich attraktive Blicke auf ein grünes Dach.
Der Entwurf ist klar und konsequent entwickelt. Aufgrund seines identitätsstiftenden
Charakters und seiner Aufenthaltsqualitäten für verschiedenste Nutzergruppen stellt
er einen positiven Beitrag dar. Der Entwurf ermöglicht eine neue Sicht auf einen
Platz auf sehr zentraler Lage. Er zeigt einen Weg zur Schaffung einer neuen Platz-
qualität im Europaviertel auf.
Lageplan
Grundriss
Fokus-Schnitt N-S
Blick entlang des Wasserspiels
Blick in den Eichenhain
Konzept: Kubus&Hain / Plateau&Wasser