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Internationaler, landschaftsplanerischer Wettbewerb als einstufiger, zweiphasiger, anonymer Realisierungswettbewerb in Form eines offenen Verfahrens in der 1. Phase und mindestens 6 bis ca. 10 Teilnehmern in der 2. Phase | 11/2005

Internationale Gartenschau 2013 - Hamburg-Wilhelmsburg

Lageplan gesamtes GartenschaugelÀnde

Lageplan gesamtes GartenschaugelÀnde

Ankauf

Preisgeld: 5.000 EUR

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

ANNABAU Architektur und Landschaft

Architektur

ErlÀuterungstext



Übergeordnete Struktur
Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg findet 2013 eine Internationale Gartenschau statt, die in der Nachnutzung zu einem großrĂ€umigen, zeitgenössischen Volkspark weiterentwickelt werden soll. Die prĂ€genden rĂ€umlichen Strukturen des Ortes sind die infrastrukturellen ZĂ€suren der Bahntrasse und Autobahn in Nord-SĂŒd-Richtung, in der FlĂ€che das Marschland mit seinem Netzwerk von kĂŒnstlichen und natĂŒrlichen GewĂ€ssern und die zahlreichen Kleingartenanlagen.
Die historisch gewachsene Kulturlandschaft mit ihren ureigenen Themen des Wassers, des Obst- und GemĂŒseanbaus, der Industrie und der Infrastruktur soll als vorhandene Raum- und Themenstruktur mit der Neugestaltung des GelĂ€ndes herausgearbeitet werden. In der Grundstruktur des neuen Volksparks werden somit zwei intensiv genutzte und ĂŒberwiegend durch die Kleingartennutzung, Sport- und SpielplĂ€tze besetzte Felder einem umgebenden, ĂŒppig begrĂŒnten und von GewĂ€ssern geprĂ€gten Landschaftspark entgegen gesetz. Die bestehende Vegetationsstruktur wird dabei weitgehend erhalten.
Gliederndes neues Element ist die Ausformulierung der Übergangsbereiche zwischen Kleingartenfeldern und umgebende Strukturen als DĂ€mme. Die etwa 4 Meter hohen DĂ€mme geben dem großen, sonst weitgehend ebenen GelĂ€nde eine deutliche rĂ€umliche Fassung und eine zusĂ€tzliche rĂ€umliche Dimension. Die DĂ€mme ermöglichen dabei gleichzeitig die selbstverstĂ€ndliche Überquerung der Autobahn, bieten LĂ€rmschutz, und gewĂ€hren Blicke von oben auf das SchaugelĂ€nde, die KleingĂ€rten und die einzelnen Teile des Landschaftsparks. Somit sind sie gleichzeitig gliederndes und verbindendes Element des neuen Parks.

Bereiche: Gartenfelder
Die von den Kleingartenanlagen geprĂ€gten Bereiche mit ihrer ĂŒberwiegend orthogonalen Grundstruktur, durchzogen von den EntwĂ€sserungsgrĂ€ben des Marschlandes werden zu zwei Hauptfeldern zusammengefasst. Die zwei RingdĂ€mme verbinden die Felder ĂŒber die Autobahn hinweg. Nach Osten hin finden die beiden Gartenfelder mit einem Damm entlang der Bahntrasse ihre Begrenzung. Die Kleingartenanlagen werden mit unterschiedlichen Obstbaumreihen (Apfel, Birne, Kirsche, etc.) gegliedert; diese Baumreihen ĂŒberfĂŒhren die umgestalteten ZwischenrĂ€ume der bisherigen Kleingartenanlagen in öffentliche AußenrĂ€ume mit besonderer QualitĂ€t. Eine netzartige Struktur von Gehwegen ermöglicht es den Gartenschaubesuchern durch die GĂ€rten zu spazieren. Ein als Hauptweg dienender Doppelweg gegenĂŒber dem Haupteingang gibt der Wegestruktur eine Hierarchie. Neben der Integration der bestehenden KleingĂ€rten werden einzelne Umstrukturierungen dazu genutzt, einen experimentellen und zukunftsgerichteten Umgang mit KleingĂ€rten zu fördern. Bei der Umstrukturierung der Kleingartenanlagen werden Verschiebungen der Parzellen notwendig, die Umsetzung der PĂ€chter ist hierbei „fließend“ vorgesehen. Die Anzahl der KleingĂ€rten wird in Summe zu beibehalten. Die neue Kleingartenkolonie im Nordwesten integriert den tĂŒrkischen Kleingartenverein, der seine Parzellenzahl von derzeit 52 auf 74 in der Nachnutzung ausweiten kann.
Insbesondere die LĂ€rmschutzmassnahmen entlang der Autobahn bieten Anlass fĂŒr eine Typenerweiterung, die sich sowohl mit architektonischen Ausdrucksformen der Lauben auseinandersetzt (z.B. Mehrgeschoss-lauben), als auch topographisch neue Dimensionen erschließt (z.B. hĂ€ngende KleingĂ€rten). Diese architektonischen und funktionalen Variationen erlaubt somit auch die Besiedelung unkonventioneller RĂ€ume; eine Polyvalenz der Laubenarchitekturen z.B. als LĂ€rmschutzbauten kann dabei zukunftsweisende Wege der Zwischenraumnutzungen ausloten.

Bereiche: Landschaftspark
Der Landschaftspark als zusammenhĂ€ngende, naturhafte Parkstruktur fasst die vorhandenen GewĂ€sser und VegetationsbestĂ€nde außerhalb der vorhandenen Kleingartenanlagen zusammen. In die atmosphĂ€risch dichte Parklandschaft werden Teilbereiche wie z.B. ehemaliger Friedhof, großzĂŒgige WasserflĂ€chen, neue Kleingartenanlage, Restaurant und Seeterrassen stimmig integriert. Der Bereich des ehemaligen Friedhofs dient wĂ€hrend der Gartenschau den FriedhofsgĂ€rtnern als SchauflĂ€che.
Auch wird im nördlichen Bereich des Landschaftsparks fĂŒr die Zeit der Gartenschau eine FreilichtbĂŒhne fĂŒr ca. 1.000 Zuschauer integriert. Im sĂŒdlichen – anhĂ€ngenden – Bereich wird eine weitere BĂŒhne fĂŒr 7.000 Zuschauer vorgesehen.
In ErgĂ€nzung des vorhandenen Wegenetzes werden die Gartenschaufelder und die Dammwege mit Rampen, Treppen und DurchbrĂŒche ausgestattet. Der Bereich im SĂŒdosten vervollstĂ€ndigt nach der Gartenschau den landschaftlichen Teil der Gesamtanlage und wird analog mit freier Baumstellung und naturnahen Wiesen gestaltet. Dieser Bereich des Landschaftsparks bietet durch seine großzĂŒgigen, zusammenhĂ€ngenden FlĂ€chen Entwicklungspotentiale fĂŒr informelle Sport- und Freizeitnutzungen und ist somit eine weitere willkommene ErgĂ€nzung des neuen Volksparks. In der Nachnutzung können hier MultifunktionsflĂ€chen (Schotterrasen) temporĂ€r fĂŒr Grossveranstaltungen (z.B. Circus Roncalli) zur VerfĂŒgung stehen.

Die sich natĂŒrlich ergebende Grenze entlang des sĂŒdlichen Wilhelmsburger Wettern im SĂŒdwesten der Anlage sollte nach Möglichkeit in Zukunft den Abschluss der Parkanlage bilden. Der hier zur VerfĂŒgung stehende Bereich wĂŒrde eine dem Gesamtraum dienliche ErgĂ€nzung des Parks darstellen.

Bereiche: DĂ€mme
Die zwei Dammanlagen als wesentliche Attraktion der Gartenschau, aber auch als nachhaltig nutzbares Freiraumelement sind als Landschaftsbauwerk bekanntes Element und autochthones Motiv der Marschlandschaft. Die begehbaren DĂ€mme ergĂ€nzen - ĂŒber eine Vielzahl von flachen Rampen und Treppen angeschlossen - das bestehende Wegenetz und bilden somit eine erweiterte Bewegungsoption mit vielfĂ€ltigen Übersichtsmöglichkeiten auf die zentralen Bereiche der Gartenschau, bzw. auf die spĂ€tere Park- und Kleingartenlandschaft. Die Durchbrechung der DĂ€mme an den vorhandenen GewĂ€sserlĂ€ufen und den Wegverbindungen mit den entsprechenden BrĂŒckenkonstruktionen bietet dabei eine abwechslungsreiche und ortschaffende Rhythmisierung. Die „kreuzungsfreie“ WegefĂŒhrung wird auch z.B. als Jogger- oder Skaterstrecke oder als freie, Übersicht schaffende Wegestrecke eine nachhaltige Parkattraktion sein. Die Bepflanzung der DĂ€mme mit Alleen aus exotischen BĂ€umen und die BestĂŒckung mit BĂ€nken und Beleuchtungselementen gibt ihnen zusĂ€tzliche AttraktivitĂ€t auch in den Abendstunden. Als große Figur ĂŒbernehmen die DĂ€mme darĂŒber hinaus die Anbindung des durch die Autobahn in zwei Teile geteilten Volksparks. Zur östlich gelegenen Bahntrasse hin ĂŒbernimmt der Damm auf eine selbstverstĂ€ndliche Art den benötigten LĂ€rmschutz.


Gartenschau: Eingangsbereich Ost, Haupteingang:
Am Eingangsbereich Ost befinden sich die ParkplĂ€tze fĂŒr Reisebusse, Behinderte, Angestellte und VIPs, Haltestellen fĂŒr Shuttlebusse, sowie ein großer Bereich mit FahrradstellplĂ€tzen.
Die großzĂŒgige BrĂŒcke ĂŒber die Neuenfelder Strasse erschließt die Gartenschau fĂŒr den per S-Bahn anreisenden Besucher. Sie erweitert sich am Parkeingang zu einem attraktiven, Vorplatz, der Raum fĂŒr Ticketverkauf und Informationspavillons bietet. Die von den angrenzenden ParkplĂ€tzen oder per Shuttle-Service ankommenden Besucher, sowie Besucher aus Wilhelmsburg-Mitte kommend, stoßen ĂŒber einen breiten, baumbestandenen Boulevard, entlang des die Grenze zum GelĂ€nde bildenden Wassergrabens auf den Vorplatz am Fuß der ZugangsbrĂŒcke.
Nach dem Eintritt auf das GartenschaugelĂ€nde bieten sich mehrere Möglichkeiten die Besichtigung zu beginnen: Direkt vor einem liegen die SchaugĂ€rten, aus denen man weiter in das Gehwegnetz gelangt. Rechterhand bietet sich die Möglichkeit zunĂ€chst vom Damm eine Übersicht ĂŒber das GelĂ€nde zu erhalten.
Entlang der Besucherhauptströme, an den Haupteingangsbereich anschließend, ist die Blumenhalle angegliedert.

Gartenschau Blumenhalle
Die Blumenhalle bildet als Objekt im Eingangsbereich Ost den Auftakt zur Gartenschau. Die mit Blumen unterschiedlicher Nationen bedruckte Westfassade begrĂŒĂŸt den Besucher und wird zur weithin sichtbaren Landmarke. Über die neue BrĂŒcke vom S-Bahnhof schreitet der Besucher an der Fassade vorbei. Die Semitransparenz der Fassade ermöglicht gleichzeitlich einen Blick in das Innere der Blumenhalle und erzeugt ein Neugier auf das, was ihn in der Gartenschau erwartet. Die Blumenhalle bildet den rĂ€umlichen Abschluss der Gartenschau und des spĂ€teren Volksparks nach Nordosten. Im SĂŒden öffnet sich die Halle zur Blumenschau und ermöglicht Blick- und RaumbezĂŒge zwischen den Pflanzenwelten innen und außen.

Die Halle ist durch ihren eleganten lichtdurchfluteten Innenraum ein reprĂ€sentativer Rahmen fĂŒr die Blumenschauen. Durch die transluzente Membran des Daches und die transparenten Teile der Fassade fĂ€llt Licht mit hoher IntensitĂ€t. VerĂ€nderungen der AtmosphĂ€re außen werden durch die transluzente HĂŒlle nachvollziehbar. Der fĂŒr die Gartenschau prĂ€gende Damm wird im GebĂ€ude fortgesetzt. Er schafft unterschiedliche rĂ€umliche Zonen in der Halle. Wie im Außenraum gibt es ein Unten, ein Oben und ein Dazwischen. Auch die „DammhĂ€nge“ werden fĂŒr Blumenschauen genutzt.

Der Rundweg durch die Halle ermöglicht unterschiedliche rĂ€umliche Erlebnisse. Ein großzĂŒgiger Eingangsbereich mit Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten bildet den Auftakt. An diese Galerie gliedern sich die drei Teilbereiche der Blumenhalle: Aufbau, Ausstellung und Abbau. Die Bereiche lassen sich durch flexible TrennwĂ€nde auch zu einer Gesamtausstellung zusammenlegen. Der RĂŒckweg des Besuchers verlĂ€uft ĂŒber den Damm. Von dort aus hat er einen Panoramablick ĂŒber die Ausstellung bevor er die Halle ĂŒber den Damm verlĂ€sst. Die Anlieferung der Blumenschauen erfolgt von Westen. Die verbindende Galerie ermöglicht eine schnelle Erreichbarkeit der Ausstellungszonen.

Die Blumenhalle ist eine mit einer Textilmembran bespannte Zeltkonstruktion. DruckstÀbe und ZugstÀbe aus Stahl spannen die Membran und halten diese in Form. Die Stahlkonstruktion ist ein modulares System, das auf einem SÀulenraster von 10 x 10 Metern aufbaut. Das Dach wird durch die hohlen SÀulen der ZugstÀbe entwÀssert.

Die Konstruktion der Halle ist ein modulares System. Dadurch kann das Bauwerk auf die gewĂŒnschte GrĂ¶ĂŸe optimiert werden. Die Konstruktion ermöglicht einen frei teilbaren Innenraum der eine Gesamtschau oder viele Einzelschauen ermöglicht. Geringe Herstellungskosten entstehen durch eine sehr geringe Materialmenge im VerhĂ€ltnis zum umbauten Volumen, ein Minimum an unterschiedlichen Bauteilen durch das modulare System, die komplette Vorfertigung der Konstruktion und Membran und die damit verbundene kurze Bauzeit.
Die flexible Anordnung der Module ermöglicht eine Anpassung der Halle in ihrer Dimension an wechselnde Nutzungen.

Gartenschau: intensive Schaubereiche
WĂ€hrend der Gartenschau entsteht im Bereich des Haupteinganges Ost das HauptschaugelĂ€nde fĂŒr Wechselpflanzungen und floral geprĂ€gte ThemengĂ€rten. Dieses weite Feld wird durch kreisrunde Beete rhythmisiert. Die dynamische Formensprache bietet eine moderne, parterreartige Struktur barocker QualitĂ€t.
Die NationengĂ€rten werden im verĂ€nderten und erweiterten tĂŒrkischen Kleingartenverein untergebracht. Somit bekommt auch der westliche Bereich des GartenschaugelĂ€ndes eine gestaltete Attraktion mit hohem Erlebniswert.
Östlich anschließend – im Bereich des ehemaligen Friedhofs – findet der friedhofsgĂ€rtnerische Fachbeitrag seinen Platz. In die bestehende, gewachsene Gehölzstruktur gliedern sich die verschiedenen Themen ein. Ein Bereich soll zum Themenkreis anonyme Bestattung gestaltet werden, darĂŒber hinaus bietet sich Platz fĂŒr die Darstellung traditioneller Grabfelder. Hier könnte ebenfalls eine kĂŒnstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Tod stattfinden.
Weitere ThemengĂ€rten werden insbesondere in den neu entstandenen TerrassengĂ€rten entlang der Autobahn angeboten. Im sĂŒdlichen Gartenfeld entsteht analog auf der westlichen Seite der Trasse ein neues Gartenband, welches wĂ€hrend der Schau Gartenthemen aufnimmt.
Das nördliche, wie das sĂŒdliche Gartenfeld werden von einem friesartigen, wegbegleitenden Blumenband gefasst, welches eine weitere Attraktion und Orientierung fĂŒr den das GelĂ€nde erkundenden Gartenschaubesucher bietet.

Gartenschau: Eingangsbereich West.
Wie am östlichen Eingang wird auch der Eingang von Westen ĂŒber ein GewĂ€sser als GelĂ€ndegrenze gefĂŒhrt. Ein FĂ€hranleger ergĂ€nzt hier die Möglichkeiten der Anreise.
Zwischen Strasse und Wasser bietet ein kleiner Vorplatz Raum fĂŒr Ticketverkauf und Infopavillons.
Der Weg zum zentralen Gartenschaubereich fĂŒhrt von hier durch die in den Landschaftspark integrierten Ausstellungsbereiche: die neu angelegte landschaftliche Kleingartenanlage mit den EinzelgĂ€rten, den alten Friedhof mit herausragendem Baumbestand, den Ausstellungen zur Grabkultur und weiter entlang der neu gestalteten Ufer.
An mehreren DurchlÀssen durch den Damm hat der Besucher Gelegenheit vom Landschaftspark weiter zu den intensiven AusstellungsflÀchen in den Gartenfeldern zu gelangen.

Gartenschau: Neue KleingÀrten, neue Lauben
Den KleingĂ€rten wird in der Internationalen Gartenschau Hamburg-Wilhelmsburg eine besondere Rolle zuteil. Die KleingĂ€rten werden zu einem zentralen Ausstellungsmotiv in der Gartenschau in Wilhelmsburg. Die große Menge der KleingĂ€rten macht hierbei eine stĂ€dtebauliche und gestalterische Sichtweise der Strukturen notwendig. Die Gesamtzahl der KleingĂ€rten bleibt bestehen, es findet eine partielle rĂ€umliche Neuordnung statt. Die bestehenden KleingĂ€rten sind fĂŒr die Besucher der Gartenschau zu besichtigen.
DarĂŒber hinaus werden zwei neue Typen von modernen KleingĂ€rten entwickelt, die wĂ€hrend der Gartenschau als AusstellungsgĂ€rten angelegt sind und nach dem Ende der Gartenschau potentielle neue Nutzergruppen anziehen können:
Im Bereich der Straße An der WollkĂ€mmerei wird eine Landschaft aus runden, mit Hecken gefassten EinzelkleingĂ€rten geschaffen, die auch fĂŒr den sich hindurch bewegenden SpaziergĂ€nger spannende ZwischenrĂ€ume generiert. Die KreisgĂ€rten gleicher GrĂ¶ĂŸe strukturieren einen parkartig fließenden Raum. Diese KreisgĂ€rten sind halbiert und mit einer zweigeschossigen Laube versehen. Die zwei derart zusammengefassten GĂ€rten teilen sich die hier integrierten KleingartenhochhĂ€user, die unterschiedliche Raum- und NutzungsqualitĂ€ten schaffen, Ausblick ĂŒber die Hecke inklusive. WĂ€hrend der Gartenschau dienen diese KleingĂ€rten sowohl als Zwischennutzung durch die internationalen GĂ€rten wie auch dem tĂŒrkischen Kleingartenverein, welcher die Parzellen in der Nachnutzung ĂŒbernehmen kann.
Im Rahmen der internationalen Gartenschau werden vorfabrizierte Gartenlauben eingefĂŒhrt. Die Lauben können sich den individuellen WĂŒnschen und finanziellen Möglichkeiten der Nutzer anpassen.

Das konstruktive System der Laube ist ein Holzrahmen, der durch seine Dimensionierung auch eine Doppelstöckigkeit ermöglicht. Der Rahmen ist durch wenige unterschiedliche Bauteile schnell zu montieren und bildet eine kostengĂŒnstige Grundlage zum Ausbau als Gartenlaube. Die offene Rahmenstruktur ermöglicht durch ihre großen Felder den Einsatz unterschiedlichster Elemente die Wand, Boden, Decke und Dach bilden. Die Grundelemente sind vorgefertigte Tafeln aus Mehrholzschichtplatten (im Dachbereich abgedichtet). Erweitert wird die Struktur dann je nach Bedarf um individuelle Module. So kann das Dach aus Solarpanelen bestehen oder um eine Pergola erweitert werden. In die WĂ€nde können Fensterelemente, transluzente Panele, GartengerĂ€teschrĂ€nke und nach außen zu öffnende GewĂ€chshauselemente integriert werden. Im Bodenbereich ist Platz fĂŒr Terrassenelemente - die gleichzeitig als TĂŒr dienen - oder eine Treppe die in das Obergeschoss einer zweigeschossigen Laube fĂŒhrt. Durch die klare Struktur und einheitliche Dimension der Rahmen und Module entsteht ein architektonisch einheitliches Bild der Gartenlauben, das durch die unterschiedliche QualitĂ€t der einzelnen Elemente eine große Vielfalt an EindrĂŒcken vermittelt. Durch den modularen Aufbau der Gartenlauben können diese sich an ihre jeweilige rĂ€umliche Position anpassen. So werden zum Beispiel Terrassenlauben, oder zweigeschossige Zwillingslauben in der gleichen Bauweise möglich.

Die Parzellenbereiche nördlich und sĂŒdlich der WollkĂ€mmerei werden durch eine FußgĂ€ngerbrĂŒcke verbunden.

Gartenschau: Landschaftspark
Die vorhandenen Strukturen des Landschaftsparks werden durch verschiedene Maßnahmen herausgearbeitet und genutzt. Die Öffnung und ZugĂ€nglichmachung der Ufer wird durch Stege und Sitzgelegenheiten am Wasser ermöglicht. Ein Restaurant am See wird auch in der Nachnutzung als Anlaufpunkt im Zentrum des Wilhelmsburger Volksparkes dienen. Eine Aussichtsplattform im See unterstĂŒtzt hier die AufenthaltsqualitĂ€ten. Das vorhandene Wegesystem wird ergĂ€nzt und in der Nachnutzung noch enger an das angrenzende Wohngebiet angeschlossen.


StÀdtebauliche Arrondierungen
Neue Wilhelmsburger Mitte
Im Zentrum der stĂ€dtebaulichen ErgĂ€nzungen in der Nachnutzung der Gartenschau steht die Neuanlage eines stĂ€dtisch gerahmten Sees nördlich der Neuenfelder Strasse. Dieser See bildet mit dem Bereich der Kreuzung Neuenfelder / Dratelnstraße den zentralen Punkt der neuen Wilhelmsburger Mitte. Im Westen und im Norden wird der See durch klare Blockstrukturen gerahmt. Die Bauten nehmen Verwaltung, kleinere GeschĂ€fte und Wohnen auf. Zur Autobahn hin bilden die Blöcke im Westen einen RĂŒcken, der das neue Quartier auch vor LĂ€rm schĂŒtzt. Nach Osten hin schließt der neue See mit einer Promenade ab, die eine klare Kante zum Schulzentrum bildet. SĂŒdlich des Sees liegt ein rĂ€umlich gefasster Platz der urbane Akzente setzt. Die GebĂ€ude an der Platzkante beinhalten grĂ¶ĂŸtenteils geschĂ€ftliche Nutzungen und bilden das kommerzielle Zentrum des Quartiers. Das Sport und FreizeitgelĂ€nde im nördlichen Teil des Volksparks wird im Norden durch einen RĂŒcken von Sporthallen, Sportclub und ĂŒberdachten Trendsportbereich begrenzt. Optional kann die leichte Struktur der Blumenhalle / Trendsporthalle zurĂŒckgebaut werden und der stĂ€dtebauliche Raum fĂŒr eine andere Sporthalle genutzt werden. Die Bebauung verzahnt sich mit den DĂ€mmen des Volksparks und leitet in diesen ĂŒber.

Wohnbebauung nördlich und sĂŒdlich des Kurdamms.
Nördlich und sĂŒdlich des Kurdamms bilden Zeilen von StadthĂ€usern eine rĂ€umliche Grenze zwischen Park und Stadt. Die Nord- SĂŒdausrichtung der Fassaden ermöglicht eine Verzahnung der Bebauung mit dem Park. Das Wasserkraftwerk wird rĂ€umlich als SolitĂ€r interpretiert und in den Park integriert. Die Wohnlage am Park ist fĂŒr junge Familien geeignet. Der Bebauungstypus der Parzellen orientiert sich an den britischen Townhouses. Auf schmalen GrundstĂŒcken stehen drei- bis viergeschossige EinfamilienhĂ€user die durch geringen FlĂ€chenverbrauch, wenig AußenflĂ€che im VerhĂ€ltnis zur GrundflĂ€che und eine Nord- SĂŒdausrichtung ein sowohl nachhaltiges als auch ökonomisch gĂŒnstiges Wohnen am Volkspark ermöglichen.

Nachnutzung
Im Bereich des Osteingangs wird das Hauptblumenfeld der Wechselpflanzungen und floralen ThemengĂ€rten rĂŒckgebaut, es entsteht ein Sportpark mit unterschiedlichen Angeboten.
Es werden eine Leichtathletikanlage, kleinere Fußball- und Basketballfelder und eine Kletterwand erstellt. Die Blumenhalle erhĂ€lt in der Nachnutzung eine Funktion als offene Trendsporthalle (z.B. Skateboard, BMX, Blade) und bietet die Möglichkeit im Trockenen zu spielen. Die textilen WĂ€nde werden entfernt.
Im Zusammenhang mit den im anschließenden stĂ€dtebaulichen Feld vorgesehenen Mehrzwecksporthalle und Schwimmbad entsteht hier ein intensiv durch Sport geprĂ€gtes SportcarrĂ©e.

Im SĂŒden anschließend verbleiben die zur Gartenschau entstandenen SpielplĂ€tze.

Der Themengartenfries um die KleingĂ€rten des nördlichen Gartenfeldes wird ruhigeren BetĂ€tigungen (Boulespiel, Schachspiel) zur VerfĂŒgung gestellt, sodass hier Freizeitangebote auch fĂŒr Ältere entstehen. Der Bereich der NationengĂ€rten wird komplett dem tĂŒrkischen Kleingartenverein zur Nutzung ĂŒberreicht. Die TerrassengĂ€rten werden wieder der Kleingartennutzung zugefĂŒhrt.
Lageplan Eingangsbereich und AusstellungsgÀrten

Lageplan Eingangsbereich und AusstellungsgÀrten

Lageplan Ausschnitt GartenschaugelÀnde

Lageplan Ausschnitt GartenschaugelÀnde

Blick auf Eingangsbereich und AusstellungsgÀrten

Blick auf Eingangsbereich und AusstellungsgÀrten

Blick vom Damm auf Gartenfeld und Landschaftspark

Blick vom Damm auf Gartenfeld und Landschaftspark

Blumenhalle

Blumenhalle