Projektwettbewerb Erweiterung Schadausaal in Thun mit einer offenen PrÀselektion | 11/2005
Projektwettbewerb "Erweiterung Schadausaal"
1. Preis
Architektur
ErlÀuterungstext
Kultur- und Kongresshaus Thun
Der Ausbau des Stadtsaals zu einem Kultur- und Kongresshaus bietet zwei grosse Herausforderungen: die einschrÀnkenden Rahmenbedingungen, und die Frage nach dem architektonischen Umgang mit der Bausubstanz aus den achtziger Jahren.
Die âEinschrĂ€nkungenâ manifestieren sich einerseits physisch in den engen PlatzverhĂ€ltnissen des Ortes, einem Wohngebiet mit heterogenen Bautypologien unterschiedlicher Körnigkeit und dazwischen liegenden grossmassstĂ€blichen öffentlichen Nutzungen (Schadausaal/ Kantonsschule). Das ambitionierte Raumprogramm fĂŒr den Erweiterungsbau verdichtet diesen Ort rĂ€umlich und programmatisch und verstĂ€rket den öffentlichen Charakter der Anlage.
Andererseits schrĂ€nken knappe finanzielle Ressourcen den planerischen Spielraum ein. Ein strategischer Einsatz der Mittel ist deshalb unerlĂ€sslich, weshalb wir die baulichen Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum reduzieren. Architektonisch-stĂ€dtebauliche Ăberlegungen fĂŒhren schliesslich dazu, dass wir den Bestand baulich faktisch âunversehrtâ lassen.
Ăber die architektonischen QualitĂ€ten des bestehenden Saals mögen die Meinungen auseinandergehen. Sicherlich ist der Bau kein herausragendes Beispiel fĂŒr Architektur aus den 80iger Jahren. Abgesehen von den funktionalen MĂ€ngeln die behoben werden mĂŒssten (zu kleine BĂŒhne, fehlende HinterbĂŒhne und BĂŒhnenturm), lĂ€sst sich das Haus jedoch durchaus erweitern. Unsere Erweiterungsoperation strebt dabei eine ambivalente Lesbarkeit an: Bestand und Neubau werden funktional weitgehend fusioniert, ohne jedoch ihre individuelle baukörperliche und innenrĂ€umliche IdentitĂ€t aufzugeben.
Ein flacher, modulierter Baukörper wird nahtlos an den Bestand gelegt. Die abgeschrĂ€gte GebĂ€udeecke mit einer gedeckten Aussenterrasse empfĂ€ngt die Besucher. Entlang der langgezogenen leicht geknickten Fassade mit dem scheibenartigen vertikalen Abschluss (âBillboardâ) wird das Publikum selbstverstĂ€ndlich zum zentralen Eingangsbereich gefĂŒhrt. Die komplexe Raumfigur von Empfang, Foyer und Saal erzeugt eine krĂ€ftige und eigenstĂ€ndige âInnenweltâ, die als Reaktion auf die Enge der unmittelbaren Nachbarschaft verstanden werden kann. Der grosszĂŒgige Zugang zur Garage ist ein selbstverstĂ€ndlicher Bestandteil dieser offenen Raumfigur. Gezielte grossformatige Ausblicke und Lichtöffnungen verorten das Raumgebilde wiederum im Kontext und vermitteln zwischen Innen und Aussen.
Die Ă€ussere Erscheinung des Neubaus orientiert sich inhaltlich am Bestand, weshalb der elementierten Metallfassade nicht eine kontrĂ€re MaterialitĂ€t wie bspw. Beton oder Putz entgegengesetzt wird. Elemente aus perforiertem dunklen Kupferblech (Stanzverfahren) umhĂŒllen den Neubau und erzeugen durch verschiedene Schichtaufbauten (Kupferblech vor DĂ€mmung oder vor Fensterelement) ein abwechslungsreiches Spiel bei Tag und Nacht. Im Inneren kommen einfache und preiswerte Materialen zum Einsatz, bspw. Gussasphalt geschliffen und Hartbeton versiegelt, hell lasierte BetonwĂ€nde (Grossschalungen) und abgehĂ€ngte gestrichene Gipsdecken. Akustikmassnahmen im Foyer und Saal werden ĂŒber perforierte Materialien mit dahinterliegenden absorbierenden DĂ€mmungen erreicht.
Die Haustechnikinstallationen können einfach und effizient in den HohlrĂ€umen zwischen Dachkonstruktion und abgehĂ€ngter Decke gefĂŒhrt und verteilt werden.
Der Ausbau des Stadtsaals zu einem Kultur- und Kongresshaus bietet zwei grosse Herausforderungen: die einschrÀnkenden Rahmenbedingungen, und die Frage nach dem architektonischen Umgang mit der Bausubstanz aus den achtziger Jahren.
Die âEinschrĂ€nkungenâ manifestieren sich einerseits physisch in den engen PlatzverhĂ€ltnissen des Ortes, einem Wohngebiet mit heterogenen Bautypologien unterschiedlicher Körnigkeit und dazwischen liegenden grossmassstĂ€blichen öffentlichen Nutzungen (Schadausaal/ Kantonsschule). Das ambitionierte Raumprogramm fĂŒr den Erweiterungsbau verdichtet diesen Ort rĂ€umlich und programmatisch und verstĂ€rket den öffentlichen Charakter der Anlage.
Andererseits schrĂ€nken knappe finanzielle Ressourcen den planerischen Spielraum ein. Ein strategischer Einsatz der Mittel ist deshalb unerlĂ€sslich, weshalb wir die baulichen Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum reduzieren. Architektonisch-stĂ€dtebauliche Ăberlegungen fĂŒhren schliesslich dazu, dass wir den Bestand baulich faktisch âunversehrtâ lassen.
Ăber die architektonischen QualitĂ€ten des bestehenden Saals mögen die Meinungen auseinandergehen. Sicherlich ist der Bau kein herausragendes Beispiel fĂŒr Architektur aus den 80iger Jahren. Abgesehen von den funktionalen MĂ€ngeln die behoben werden mĂŒssten (zu kleine BĂŒhne, fehlende HinterbĂŒhne und BĂŒhnenturm), lĂ€sst sich das Haus jedoch durchaus erweitern. Unsere Erweiterungsoperation strebt dabei eine ambivalente Lesbarkeit an: Bestand und Neubau werden funktional weitgehend fusioniert, ohne jedoch ihre individuelle baukörperliche und innenrĂ€umliche IdentitĂ€t aufzugeben.
Ein flacher, modulierter Baukörper wird nahtlos an den Bestand gelegt. Die abgeschrĂ€gte GebĂ€udeecke mit einer gedeckten Aussenterrasse empfĂ€ngt die Besucher. Entlang der langgezogenen leicht geknickten Fassade mit dem scheibenartigen vertikalen Abschluss (âBillboardâ) wird das Publikum selbstverstĂ€ndlich zum zentralen Eingangsbereich gefĂŒhrt. Die komplexe Raumfigur von Empfang, Foyer und Saal erzeugt eine krĂ€ftige und eigenstĂ€ndige âInnenweltâ, die als Reaktion auf die Enge der unmittelbaren Nachbarschaft verstanden werden kann. Der grosszĂŒgige Zugang zur Garage ist ein selbstverstĂ€ndlicher Bestandteil dieser offenen Raumfigur. Gezielte grossformatige Ausblicke und Lichtöffnungen verorten das Raumgebilde wiederum im Kontext und vermitteln zwischen Innen und Aussen.
Die Ă€ussere Erscheinung des Neubaus orientiert sich inhaltlich am Bestand, weshalb der elementierten Metallfassade nicht eine kontrĂ€re MaterialitĂ€t wie bspw. Beton oder Putz entgegengesetzt wird. Elemente aus perforiertem dunklen Kupferblech (Stanzverfahren) umhĂŒllen den Neubau und erzeugen durch verschiedene Schichtaufbauten (Kupferblech vor DĂ€mmung oder vor Fensterelement) ein abwechslungsreiches Spiel bei Tag und Nacht. Im Inneren kommen einfache und preiswerte Materialen zum Einsatz, bspw. Gussasphalt geschliffen und Hartbeton versiegelt, hell lasierte BetonwĂ€nde (Grossschalungen) und abgehĂ€ngte gestrichene Gipsdecken. Akustikmassnahmen im Foyer und Saal werden ĂŒber perforierte Materialien mit dahinterliegenden absorbierenden DĂ€mmungen erreicht.
Die Haustechnikinstallationen können einfach und effizient in den HohlrĂ€umen zwischen Dachkonstruktion und abgehĂ€ngter Decke gefĂŒhrt und verteilt werden.