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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2011

Neubau einer Wohn- und Geschäftsbebauung Friedrich-Ebert-Straße Süd

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

SML:architektur

Architektur

Erläuterungstext

Auszug Erläuterungsbericht

Im Hinblick auf die Zielsetzung die ca. 9.000 qm große Grundstücksfläche unter der Berücksichtigung der herausragenden Lage im innerstädtischen Kontext mit einer qualitativen Wohn- und Gewerbenutzung zu versehen, wurden die spezifischen Identitäten des Ortes und seiner Umgebung aufgegriffen und in ein zeitgemäßes Stadtquartier transformiert. Hierbei dient die historische Bedeutung des Straßenzuges mit zahlreichen Geschäften sowie der damaligen geschlossenen Straßenrandbebauung mit dem markanten Eckgebäude als Ausgangspunkt für die Neuentwicklung.

Die spitzwinklige Einmündung der Puschkinstraße in die Friedrich-Ebert-Straße wird im Hinblick auf die ursprüngliche Bebauung städtebaulich und stadträumlich gefasst. Die Blockspitze wird bewusst als solche ausgebildet und markiert diesen städtebaulich markanten Punkt auf moderne, zeitgemäße Weise ohne dabei die Bezüge zum historischen Kontext zu verlieren. Die verlorengegangene Geschlossenheit und Prägnanz des Straßenraumes wird durch die Ausbildung der Gebäudekörper wiederhergestellt.
Darüber hinaus wird die städtebauliche Situation durch die Zusammenfassung der Baukörper sowie durch die Reduktion der verwendeten Materialien weiter gestärkt. Eine Anlehnung an die ehemals heterogene Bebauung mit unterschiedlich ausgeprägten Dachausbildungen sowie eine stadträumliche Einbindung in Hinblick auf die differenzierten Höhen der Nachbargebäude erfolgt über die abstrahierte Dachstruktur der neuen Baukörper. Die bewegte Struktur der Dächer nimmt Höhenbezüge auf, gliedert die monolithischen Baukörper und bildet zudem eine einprägsame Silhouette im Stadtraum aus.
Der Entwurf sieht zwei gestreckte Baukörper vor, welche sich an der städtebaulichen Hauptachse der Friedrich-Ebert-Straße orientieren, um den Straßenraum zu stärken. Die Basis bilden die jeweiligen Sockelgeschosse. Sie nehmen die Gewerbeeinheiten entlang der Straße auf und dienen im rückwärtigen Bereich als Stellplatzebene. Die Versetzung der Baukörper und der entsprechenden Sockelzonen gliedert den Straßenraum und schafft durch Einschnitte und Rücksprünge kleinere Aufenthaltszonen und Orientierungspunkte. Im Anschluss an das Bibliotheksgebäude der angrenzenden Hochschule bildet sich durch die Versetzung bzw. durch den Rücksprung der Bebauung beispielsweise ein kleiner Platz, welcher den Blick auf die Bibliothek freihält und zum Verweilen einlädt.
Eine weitere Gliederung erfolgt durch die Aufnahme der Wege- bzw. Verbindungsachse zum geplanten Bürgerzentrum. Der östliche Baukörper knickt in diesem Bereich ab und gibt die Verbindungsachse zum Bürgerzentrum frei. Gleichzeitig werden durch diese Strukturierung die bestehenden Wohngebäude mit einbezogen. Es entsteht somit eine Innenhofsituation, welche den rückwärtigen Bereich gliedert und zoniert. Die privaten Gartenbereiche liegen hierbei ungestört auf der +1-Ebene. Die verkehrlichen Bereiche verbinden sich multifunktional für die fußläufige als auch für die verkehrstechnische Erschließung durch Kraftfahrzeuge auf der Terrainebene. Die Stellplätze für Gewerbe wie auch die notwendigen Stellplätze für die bestehenden Wohngebäude binden sich in die großzügige Struktur ein, so dass der sonst typische Parkplatzcharakter entfällt.
Im Gegenteil: Die Innenzone wird zum Stadtplatz, das neue Stadtquartier zur Stadtoase.