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Offener Wettbewerb | 03/2007

Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

2. Preis

A24 Landschaft

Architektur

  • Mitarbeitende:

    Jan Grimmek, Mitarbeiter: Jan Grimmek, Dirk Stendel, Doron Stern, Carole Blessner, Fachplaner Wasserbau: Dr Blasy - Dr Overland Beratende Ingenieure GmbH

Swillus Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Promenadenband — von Berg zu Berg

Mit der Landesgartenschau 2014 wird der Bezug von Stadt und Landschaft gestärkt und Wasser zu einem erlebbaren Element der Stadtgestaltung. Das „Promenadenband“ quert den Talraum der Rems und verbindet den Zeiselberg mit dem Aussichtspunkt St. Salvator auf dem Nepperberg. Entlang der ehemaligen Wallanlagen am Josefsbach bilden steinerne Balkone signifikante Wegweiser in die Altstadt und verknüpfen die Promenade mit der Altstadt. An der neuen Remsstraße formuliert das Promenadenband den räumlichen Abschluss des Bahnhofsvorplatzes und ist gleichzeitig Auftakt des erweiterten Stadtgartens. Die Stadtpromenade erschließt den Bahnhofsvorplatz, den Remspark als Stadtgartenerweiterung sowie die Altstadt und stellt eine durchgängige Verbindung in die landschaftlich reizvollen Naherholungsgebiete Taubental und Klarenberg dar. Der Bezug zu den Wasserläufen Rems und Josefsbach sowie das Spiel mit Nähe und Ferne des Wassers macht ihren besonderen Reiz aus.


Städtebau — Tor zur Altstadt

Die neue Stadtkante entlang der verlegten Remsstraße besteht aus fünf in Baumasse und Höhe gestaffelten Einzelkörpern. Der Endpunkt, das Hotel mit 200 Betten als höchstes Gebäude, markiert das westliche Stadtentree. Sein kleineres Pendant am Ende der Robert-von-Ostertag-Straße ist als Gelenk zur Altstadt ein weiterer städtebaulich prägender Punkt. Die Körper gliedern sich in mehrgeschossige Sockelbauten mit Turmgeschossen, die eine vertikale Trennung von gewerblicher Nutzung im EG / 1.OG und Wohnen in den Obergeschossen vorsehen. Die Wohnungen entfalten mit ihren Dachterrassen und dem Blick auf die Altstadt und die Parkanlagen stadtvillenartige Qualitäten. Die Baumreihen der Stadtpromenade verweben die Volumen der Baukörper mit dem Raum des Bahnhofsplatzes und des neuen Remsparks; die Auflösung der geschlossenen Kante schafft eine Durchlässigkeit in Richtung Park und Altstadt. Bei einer Teilrealisierung bildet die Baumreihe des Promenadenbandes die Raumkante zwischen Bahnhofsvorplatz und Remspark. Für die Gartenschau können die Baufelder für Ausstellungsbeiträge genutzt werden.


Realisierungsteil

Promenadenband
Die Promenade auf der ehemaligen Stadtbefestigung entlang des Josefsbachs wird über die Rems bis zum Bahnhofsvorplatz verlängert. Prägender Baum der verlängerten Stadtpromenade wird die Goldbirke. Mit ihrem feinen Blatt, den einzigartigen glatten, hellen Stämmen und der markanten goldenen Herbstfärbung erzeugt sie eine unverwechselbare Atmosphäre.
Die Belagsflächen werden in wassergebundener Wegedecke ausgeführt und von einem Rasenstreifen begleitet. Gefasst wird die Promenade durch eine Betonmauer, meist als flache Sitzmauer mit einer Rasenböschung, in Engstellen auch als Stützmauer.
Der klaren Stadtkante mit der geraden Mauer und den strengen Baumreihen stehen eine bewegte Wasserkante und frei angeordnete Bäume gegenüber. Der skulpturale Uferweg entlang des Josefsbachs verengt und weitet sich, schneidet in die Böschung oder wird zur langen Bank. Großblättrige Pflanzen wie Filipendula ulmaria ´Aurea´, Rudbeckia lanciniata und Ranunculus platanifoius unterstreichen die schattige Atmosphäre entlang des Bachs. Entlang des Weges bilden Wassergärten oder Sitzsteine Stationen im Bach.
Als Grundlage für das Erleben des Wassers dient die Anhebung der Sohle der Rems im Mündungsbereich des Josefsbachs durch zwei neue Sohlrampen. Der Josefsbach wird auf das Maximum angehoben. Dadurch ist der Höhenunterschied zwischen Promenade und Gewässer in weiten Teilen mit einer Böschungsneigung von 1:3 zu bewältigen. Steinerne Stadtbalkone gliedern die Promenade und weisen den Weg in die Stadt. Das Band der Villengärten wird durch Spielflächen und kleine Aufweitungen unterbrochen.

Josefsbach
Die Durchgängigkeit des Josefsbachs für aquatische Lebewesen wird durch eine Raue Rampe mit einer Längsneigung von 1:25 hergestellt. Ab der Mitte der Rampe wird durch eine Mauer ein höher liegender Teilquerschnitt ausgeleitet. Das ausgeleitete Wasser stürzt über einen 2 Meter hohen Wasserfall in die Rems. Der Kolkschutz unterhalb des Wasserfalls wird in den Kolkschutz unterhalb der Remssohlrampe eingebunden. Um bei Hochwasser ein ausreichendes Freibordmaß unter der Fünfknopfturmbrücke einzuhalten, wird vorgeschlagen, die Sohlrampe im Josefsbach etwa 30 Meter stromaufwärts der bisher geplanten Lage (Stand 2006) anzuordnen.

Remspark
Die Stadtpromenade mit der Parkrandbebauung bildet die Raumkante des Parks. Zentrum des Parks ist eine großzügige, offene Wiesenfläche mit frei stehenden Eleagnus angustifolia mit Prunus yedoensis. Im Mündungsbereich des Josefsbach öffnen die gestuften Rasen- und Kiesflächen der Remsterrassen den Park zum Wasser und bieten einen Blick auf den„Josefsfall“. Das exponiert im Park stehende Gebäude Lorcherstraße 1 stellt einen idealen Standort für ein Parkcafé mit einem Biergarten dar. Die Gold- und der Silbergärten mit Coreopsis tripteris, Kniphofia ´Crunch´ bzw. Artemisia ludoviciana ´Silver Queen´ und Stipa calamagrostis ´Lemperg´, Gaura lindheimeri verbinden die Erweiterung des Stadtgartens mit seinem historischen Teil. „Goldfische“ in den Sohlrampen bewegen das Wasser der Rems und setzen Glanzpunkte im Fluss.

Stadtgarten
Die zentrale Parkachse, in die das Rokokoschlösschen eingebettet liegt, wird gestärkt und über eine Brücke in den erweiterten Stadtgarten (Remspark) verlängert. Sie dient als kurze Wegeverbindung zum Hotelneubau und dem Congress-Centrum Stadtgarten (CCS). In Richtung Josefsbach wird der Stadtgarten über die ehemalige Bahnhofsstraße erweitert.

Bahnhofsvorplatz
Lange Bänke auf dem Bahnhofsvorplatz laden zum Verweilen ein. Frei angeordnete Quercus palustris setzen Akzente auf der Fläche.

Gleispark
Baumpakete markieren den Verlauf der ehemaligen Gleise und gliedern die zukünftige Gewerbebebauung. Nördlich des Bahnhofs entsteht ein Jugendsportpark mit Skatepark, Street- und Beachballfeldern. Die Rampe auf die Gleisbrücke umschließt den Skatepark und wird durch ihre Seitenschrägen selbst zum befahrbaren Skateelement.

Aussichtspunkt St. Salvator
Ein Auftaktplatz verbindet die Gleisbrücke über den Bahnhof mit dem Kreuzweg zum St. Salvator. Die Salvatorstraße wird über den gepflasterten Platz geführt. Eine lange St. Salvator-Bank markiert den Beginn des Kreuzweges. Der Aussichtspunkt Salvator wird als Kiesfläche befestigt. Die Sichtachsen auf die Stadt werden gestärkt und freigeschnitten.

Sebaldplatz
Eine doppelte Baumreihe aus Goldbirken bildet die nördliche Raumkante. Eine gefaltete Rasenfläche vermittelt die Höhenunterschiede und gliedert den Platz. Ein Teil der Rasenfläche wird zum Spielplatz.

Zeiselberg
Ein auskragender Aussichtssteg mit eindrucksvollem Blick auf die Stadt bildet den Abschluss des Promenadenbands und den Übergang in die Landschaft. Die als Bebauung vorgeschlagenen 3-4 geschossigen Körper sitzen tangential zum Bergrücken und folgen so dessen natürlicher Drehung, die jedem Körper einen großartigen Ausblick in mehrere Richtungen über die Stadt ermöglicht.


Ausstellungskonzept Gartenschau — Gold- und Silbergärten

Das Leitmotiv „Gold- und Silbergärten“ greift die Tradition Schwäbisch Gmünds als Gold- und Silberstadt auf und schafft unverwechselbare Pflanzbilder während der Gartenschau und darüber hinaus. Der historische Stadtgarten bietet mit seinem malerischen Altbaumbestand eine ideale Kulisse für die Wechselflorausstellung. Für Gastronomiestandorte werden die Baufelder im Promenadenband genutzt. Die Blumenhalle nutzt das optionale Baufeld an der Rektor-Klaus-Straße. Anschließend wird das Baufeld bis zu einer Bebauung mit Tilia tomentosa “Argentea“ begrünt und Teil des Parks. Im historischen Stadtgarten wird eine der Wiesen zur Parkbühne. Der „Treffpunkt Baden Württemberg“ findet im ehemaligen Kornhaus geeignete Räumlichkeiten.
130 modulare Designgärten tragen die Gartenschau in die gesamte Stadt und ermöglichen eine Einbindung der zahlreichen lokalen Designer in die Gartenschau.
„Offene Villengärten“ entlang des Josefsbachs bieten Einblicke in Hausgartentraditionen und regen die Nachbarn der Gartenschau zur direkten Beteiligung an der Gartenschau an.


Ideenteil Taubental / Waldstetterbach

Entlang der Privatgärten verläuft ein Bachweg in der Uferböschung und über das Wasser und verbindet die Freiräume. Holzpodeste als Aufenthaltsbereiche rhythmisieren den Weg.
Schwerpunkt Remspark

Schwerpunkt Remspark

Remspark

Remspark

Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

Schwerpunkt Josefsbach

Schwerpunkt Josefsbach

Josefsbach

Josefsbach