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Begrenzt offener, einstufiger, anonymer, landschaftsarchitektonisch-städtebaulicher Wettbewerb nach RAW 2004 | 12/2007

Landesgartenschau Hemer 2010

Daueranlagen

Daueranlagen

Ankauf

Preisgeld: 4.000 EUR

A24 Landschaft

Architektur

  • Mitarbeitende:

    Jan Grimmek, Dipl. Ing. Jan Grimmek Cand. Ing. Marc Leppin Cand. Ing. Stefan Grieger Cand. Ing. Maria Butscheike , Frank Müller, Architekt

Swillus Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Inszenierung der Landschaft

Die „Himmelsgärten“ am Jüberg und der „Felsensteg“ verbinden Hemer mit den reizvollen angrenzenden Landschaften und erschließen deren Freizeitpotenziale.

Die Himmelsgärten setzen die städtische Achse der Ostenschlahstraße über das Kasernengelände fort und führen zum neuen Aussichtsturm auf dem Jüberg. Der Felsensteg verbindet den Felsenpark mit dem Fel-senmeer über den Ennertsweg hinweg. Im Felsenmeer endet er als auskragender Steg mit herrlichem Panoramablick auf die einzigartige Karstlandschaft.

Flirrende „Grüne Bänder“ gliedern das KulturQuartier und Wohngebiet und lösen die Strenge der ehemali-gen Kasernenanlage auf. Das neue Zentrum des Kulturquartiers bildet der mit Baum- und Rasenstreifen aufgelockerte ehemalige Exerzierplatz.


Daueranlage

Die „Grünen Bänder“ bestimmen den Rhythmus des Kultur- und WohnQuartiers. Das Baumband besteht aus Cercidiphyllum japonicum, Sophora japonica, Liquidambar styraciflua und Betula papyrifera auf einer wassergebundenen Wegedecke als großzügige Promenade. Die Gartenterrasse wird auch über die Gartenschau hinaus eine repräsentative gärtnerische Anlage. Die üppige Staudenbepflanzung zur Garten-schau wird im Anschluss reduziert und teilweise durch Rasenflächen ersetzt. Prunus yedoensis, Cercis siliquastrum und Fraxinus ornus gliedern die Terrasse. Die Terrasse wird mit einer Mauer aus Kalkstein gestützt. Die Sportterrasse wird durch das Kombibad mit Außenbecken auf der Terrasse geprägt. An das Bad schließen sich Street- und Beachballfelder sowie ein Skatepark an. Gegliedert werden diese durch Cercidiphyllum japonicum, Betula platyphylla var. Japonica und Alnus cordata. Den nördlichen Ab-schluss des Badgeländes und des angrenzenden Wohnquartiers bildet ein Spielplatz.
Zur Landschaft hin wird die Axialität der Kasernenanlage aufgelöst. Hängende Gärten mit Staudenpflan-zungen und Aufenthaltsbereichen bilden den Übergang der Sportterrasse zum Felsenpark. Diese setzen sich als „Himmelsgärten“ bis zum Aussichtsturm auf dem Jüberg fort. Sie begleiten und gliedern den Trep-penaufgang und nehmen kreuzende Wegebeziehungen auf. Die Hangeinschnitte der „Himmelsgärten“ er-halten eine Stahleinfassung.

Der zentrale Platz des KulturQuartier Campus ist der Exerzierplatz. Fraxinus angustifolia
und Gymnocladus dioicus gliedern den Platz in einen grünen und steinernen Bereich und lockern seine Strenge auf. Ein Wasserbecken mit „Wasserhahn-Brunnen“ prägt den Platz und erinnert an die Tradition der Armaturherstellung in Hemer. Großformatige Betonplatten bilden einen Kontrast zu den filigranen Eschen und zitieren die „Panzerplatten“ der ehemaligen Kaserne.
Vom Eingangsplatz an der Ostenschlahstraße ziehen sich unregelmäßige Betonbänder entlang der zentra-len Achse durch das KulturQuartier und über die Stadtterrassen.

Der Felsenpark wird zum Sport-Parcour mit Jogging-, Mountainbike- und Spazierrouten rund um den
Jüberg sowie die Kletterfelsen.

Das WohnQuartier gliedert sich in Streifen mit versetzt angeordnete Einfamilien-, Doppel-, und Reihen-häusern. Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 300 und 840 m². Die Entwicklung des WohnQuartiers erfolgt in Stufen. Die in der ersten Stufe unbebauten Streifen werden verpachtet oder öffentlich genutzt.


Gartenschau

Die Propyläen bilden einen attraktiven Haupteingang. Die „Blütentreppe“ führt als große Wechselfloraus-stellung entlang der zentralen Achse vom Haupteingang an der Ostenschlahstraße bis auf den neuen Aus-sichtsturm auf dem Jüberg.
Die östlichen Baufelder der Wohnsiedlung werden während der Gartenschau als Ausstellungsschwerpunkt mit Themengärten genutzt. In der Verlängerung des Exerzierplatzes zeigt eine Musterhaussiedlung die Qualitäten der zukünftigen innovativen Wohnbebauung.
Die Hauptbühne ist in die Multifunktionshalle integriert. Diese kann zum Exerzierplatz hin geöffnet werden. Eine weitere kleine Bühne befindet sich im Bereich des zweiten Haupteingangs am Ennertsweg. Die ehe-malige Bundeswehrkantine ist ideal als Hauptgastronomiestandort geeignet. Sie bleibt bis zur Gartenschau erhalten. Auf der Gartenterrasse ist die Außengastronomie untergebracht.
Die Gartenterrasse wird ein repräsentativer Ausstellungsbereich für anspruchvolle Pflanzungen und Kunst. Die Blumenhalle befindet sich als temporäre Halle auf der Fläche des späteren Kombibades.
Von hier leiten die „Himmelsgärten“ mit üppigen Staudenpflanzungen in den Felsenpark über. Die Wiesen-fläche des Felsenparks bleibt den ruhigeren Ausstellungsbeiträgen vorbehalten wie der Landeskirche, Friedhofsgärtnern aber auch den Naturschutzverbänden oder einem grünen Klassezimmer für Umweltpä-dagogik.
Am Ennertsweg befindet sich ein zweiter Haupteingang mit Busvorfahrt für Reisebusse und Shuttlebus. Über den „Felsensteg“ kann der Ennertsweg barrierefrei gequert werden. Der Felsensteg endet im Fel-senmeer. Der Aussichtpunkt wird ein eindrucksvoller Ausgangspunkt für Rundgänge durch das Felsen-meer. Zwischen Ennertsweg und Felsenmeer leiten die „Sinnesgärten“ in den Naturgenuss der Landschaft über. Die Gärten liegen auf Schollen in der Wiese. In diesem Bereich können darüber hinaus auch Ausstel-lungsbeiträge zum Naturschutz wie z.B. nachwachsende Rohstoffe untergebracht werden. Die Bodenmo-dellierung und Baumbepflanzung bildet auch nach Rückbau der Gärten eine visuelle Klammer zwischen Felsenpark und Felsenmeer.

1500 eingangsnahe Parkplätze werden auf den nordwestlichen Baufeldern der neuen Wohnsiedlung ange-ordnet.


Aussichtsturm

Der Aussichtsturm ist das neue Wahrzeichen Hemers und bildet als weithin sichtbare vertikale Skulptur die Landschaftskrone, die künftig neue räumliche Bezüge zum Felsenpark aufbaut.
Der Turm interpretiert das Thema der einzigartigen Felsen mit ihren Zerklüftungen und Spalten in eine Turmskulptur aus drei schlanken Turmfelsen.
Der Weg hinauf auf den Aussichtsturm wird zur vertikalen Dramaturgie, zu einem Aufstieg mit Zwischen-stationen, bei dem sich immer wieder neue Ausblicke bieten, und nach Erreichen der ersten Spitze sich weitere Höhepunkte abzeichnen.
Das Erlebnis wird unterstützt durch eine Wegevielfalt, die ermöglicht von einem Turmvolumen in das be-nachbarte Volumen über die Spalten zwischen den Türmen zu kommen und dort weiter nach oben zu stei-gen. Dadurch wird eine Zirkulation im Turm über Auf- und Abstiegstreppen ohne Gegenverkehr möglich.
Die Hauptaussichtsplattform des größten Turmvolumens hat eine Höhe von 20m über Gelände und bietet 20 Personen Platz. Von hier bietet sich ein großartiger Blick auf Hemer, den Jüberg, auf die Landschaft des ehemaligen Standortsübungsplatz, sowie zurück auf die Landesgartenschau.
Die Hülle des Turms aus Messinggewebe baut den Bezug zur Industriegeschichte der Eisenerzförderung und Gegenwart Metall verarbeitender Betriebe in Hemer auf.


Sport und Freizeitgebäude

Der Neubau ist das Bindeglied zwischen der Park- und Sportlandschaft. Er verbindet die dem Sportplatz dienenden Funktionen, die im Tribünensockel organisiert sind, mit einem exponierten Gastronomiekörper. Dieser bietet den Blick auf das Spielfeld, den angrenzenden Park und auf die Stadt. Er wird zur Garten-schau ein wichtiger Versorgungspunkt zwischen Felsenpark und Felsenmeer. Über die Materialität des Messinggewebes wird ein visueller Zusammenhang zum Felsensteg und Aussichtsturm hergestellt.


Felsensteg

Der Felsensteg ist eine wichtige barrierefreie Verbindung des Felsenparks mit dem Felsenmeer über den Ennertsweg hinweg, der die beiden Landschaften in direkter Abfolge erlebbar macht. Die Konstruktion wird als Stahlfachwerk ausgeführt mit einer Bespannung aus Messinggewebe analog zur Materialität des Aus-sichtsturmes. Der Felsensteg wird zum Gartenschauentree und stellt die bedeutenden Landschaften Fel-senmeer und Jüberg in einen neuen Zusammenhang.
Kulturquartier

Kulturquartier

Himmelsgärten und Felsensteg

Himmelsgärten und Felsensteg

Blütentreppe

Blütentreppe

Himmelsgärten

Himmelsgärten

Aussichtssturm

Aussichtssturm