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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Universitätsstadt Gießen, Landesgartenschau 2014

Lahnaue

Lahnaue

1. Rang

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

Swillus Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Lahnaue


Gesamtkonzept

Der Flusslauf der Lahn ist ein wichtiger Natur- und Erholungsraum der Stadt Gießen. Die Erlebbarkeit des Flusses und die Begehbarkeit seiner Ufer sind gegenwärtig durch dichten Uferbewuchs und private Nutzungen eingeschränkt und nicht durchgängig möglich.
Durch partielles Auslichten der Ufervegetation tritt die Lahn visuell stärker in den Vordergrund, die Verlagerung von alleinig privaten Ufernutzungen verbessert die Begehbarkeit und Durchgängigkeit der Lahnufer. Neue Verbindungen zwischen dem Stadtkörper und Lahn sowie darüber hinweg schaffen kurze Wege von der Stadt zum Fluss.
Die verbesserte Zugängigkeit und Erlebbarkeit des Flussraumes erfordert eine differenzierte Ausbildung der einzelnen Teilbereiche und die Stärkung der spezifischen Qualitäten der Orte.
Das östliche Lahnufer wird als städtisches Ufer intensiver gestaltet, die westliche Lahnseite wird bis auf das Rudersportareal zum naturnahen Flussraum.


Klein- und Eigentümergärten Lahnaue-Weststadt

Im Bereich der Weststadt entsteht der Wiesen- und Kleingartenpark. Das durch private Kleingartennutzungen unzugängliche Lahnufer wird durch die Verlagerung der Lauben zwischen derzeitigem Uferweg und Lahn zugänglich gemacht. Entlang des Deiches bleibt die Laubennutzung erhalten, breite Zuwege quer zum Gewässer verbessern die Anbindung der Stadt zur Lahn.
An die Stelle der Kleingärten rückt ein nutzungsoffener Wiesenbereich mit vereinzelten Gehölzgruppen und Obstgehölzen aus der Kleingartenzeit. Der von Norden kommende Uferweg wird entlang der Lahn weiter Richtung Rudersportareal geführt. Der Uferbereich der Lahn wird naturnah gestaltet. Die Endpunkte der Wege zum Wasser bieten mit kleinen Flussschollen die Möglichkeit an das Wasser heranzutreten. Der Lahntalradweg wird auf den neuen Uferweg verlegt.
Die Maßnahmen zur Aufwertung des Lahnufers erhöhen die Qualität für Zentrum nahes Wohnen. Die bestehende Wohnnutzung zwischen Schützenstraße und dem neuen Hochwasserschutzdeich wird deshalb weiter ausgebaut. Die vorhandenen Stichstraßen werden bis zur neuen Straße entlang des landseitigen Deichfußes fortgeführt, der Uferweg im Bereich der neuen Bleiche verlegt. Die Bebauungsstruktur besteht aus Einfamilienhäusern, Doppel- und Dreifamilienhäusern in offener Bauweise mit maximal 2,5 Geschossen. Entlang des neuen Verlaufs der Uferstraße an der alten Bleiche bilden die Neubauten den räumlichen Abschluss der Weststadt zur Lahn aus.


Klein- und Eigentümergärten Bootshausstraße

Die Laubennutzungen werden wie am gegenüberliegenden Lahnufer zurückgebaut, um einen durchgängigen öffentlichen Gewässersaum zu schaffen. Entlang dieses Saumes wird ein neuer Uferweg geführt, begleitet von einer Baumreihe unter Einbeziehung des erhaltenswerten Baumbestandes. Der Fernwanderweg „Studentenpfad“ wird auf den Uferweg verlagert. Zwischen Bahndamm und Ufersaum bleibt die Gartennutzung erhalten. Aufgeweitete Zugänge und die neue Geh- und Radwegbrücke über die Lahn verbessern die Verbindung zwischen Stadt und Fluss.


Zu den Mühlen/ Klinkel’sche Mühle

Das Areal der Klinkel’schen Mühle mit der schmalen Halbinsel und dem zum Bahndamm sowie zur Sachsenhäuser Brücke angrenzenden Gelände birgt großes städtebauliches Potential zur Gestaltung der Stadtansicht zur Lahn und des Stadtentrées zur Innenstadt.
Die nördliche Spitze der Halbinsel wird als kleiner Platz mit Stufen zur Lahn befestigt, als Sitzflächen mit weitem Blick lahnaufwärts.
Zwischen Bootshausstraße, Rodheimer Straße und der Zufahrt „Zu den Mühlen“ entsteht das neue städtische Quartier „Zu den Mühlen“. Die Neubauten des Quartiers bilden entlang der Straßenflucht „Zu den Mühlen“ eine klare räumliche Kante zur Lahn aus. Die offene Bebauung aus Baukörpern unterschiedlicher Länge, mit maximal 4 Geschoßen, wird parallel zur Lahn bzw. zum Bahndamm angeordnet und mit einem zur Rodheimer Straße ausgerichteten Körper abgeschlossen.
Die denkmalgeschützten Gebäude „Zu den Mühlen 12,14,16 und 18“, werden mit in das Quartier eingebunden, die Hofsituation nach Norden durch einen Neubau räumlich gefestigt.
Als Pendant zum neuen Quartier wird südlich der Rodheimer Straße ein weiterer Baukörper angeordnet, die Straßenmündung Lahnstraße/ Hammstraße wird zum Bahndamm in die Flucht der Hammstraße verlegt.
Die beiden gegenüberliegenden Neubauten an der Rodheimer Straße bilden das neue Entrée zur Innenstadt. Der Bereich westlich der Sachsenhäuser Brücke wird als grünes Entrée interpretiert.
Die Mischnutzungen der Neubauten werden entsprechend den Anforderungen verteilt: entlang des Bahndammes Gewerbe- bzw. Bürohäuser, die Bauten zur Rodheimer Straße als Wohn- und Geschäftshäuser/ Hotel, die Häuser mit Lahnblick als Wohnhäuser. In den Erdgeschosszonen der Wohnhäuser zur Lahn sind gastronomische Einrichtungen angeordnet. Die interne Erschließung des Quartiers erfolgt über die Bootshausstraße, die PKW-Stellplätze werden in einer gemeinsamen Quartierstiefgarage untergebracht.


Rudersportareal ehem. Große Bleiche

Das Rudersportareal wird neu geordnet und entsprechend seiner Bedeutung für den Wassersport ausgebaut. Der Uferweg als Erschließung des Areals wird nach Westen verlegt, der PKW-Verkehr aus dem Uferbereich herausgenommen. Der Standort des DLRG-Gebäudes wird Richtung Kanuverleih/ Rudersportvereinshäusern versetzt und bildet mit diesen einen Schwerpunkt.
Durch diese Maßnahmen erstreckt sich der öffentliche Grünbereich am Ufer von der Sachsenhäuser Brücke über die große Bleiche bis zum Kanusportgelände. Das parkartige Flussufer ist als Pendant zum gegenüberliegenden städtischen Entrée der grüne Stadteingang.
Am Lahnwehr befindet sich ein Gastronomiegebäude mit Flächen für die Außengastronomie. Die Wiesen der großen Bleiche werden als Jugendcampflächen für Wassertourismus genutzt.
Der neue Uferweg wird als Verlängerung des von Norden kommenden Weges bis zur Sachsenhäuser Brücke geführt. Die Durchgängigkeit des Lahnufers wird durch die Fuß- und Radwegunterquerung verbessert.


Bahnunterführung Dammstraße/ Bootshausstraße

Die neue Bahnunterquerung in Verlängerung der Dammstraße stärkt die Anbindung des Ufers an die Innenstadt. Die Flächen um das Bootshaus werden zur attraktiven Platzfläche, das Lahnufer mit Sitzstufen befestigt. Von hier bietet sich ein guter Ausblick auf die Lahn. Die Außengastronomie wird als Anziehungspunkt geordnet und weiter ausgebaut, der Stadtstrand als Fortsetzung der Platzflächen nach Norden etabliert.


Pulvermühle/ Uferbereich Betriebshof Fuhramt

Die neue Fuß- und Radwegunterquerung ermöglicht eine Fortführung des Uferweges im Bereich Pulvermühle. Der Gehölzbestand wird ausgelichtet, die Blickbeziehungen zur Lahn fördert. Der Eindruck des grünen Stadteingangs analog der nördlichen Seite der Sachsenhäuser Brücke wird verstärkt. Der Gehölzgürtel zum Schlachthofareal wird als Blickschutz erhalten.
Im Abschnitt des Fuhramtes wird das punktuelle Öffnen des dichten Uferbewuchses fortgesetzt und der Baumrücken an der Schlachthausstraße als Blickschutz verdichtet.


Quartier Hammstraße/ Uferbereich Stadtwerke/ Wieseck Mündung

Das östliche Lahnufer wird als städtisches Ufer- der Lahnpark- vom Quartier zu den Mühlen bis zur Wieseck Mündung durchgängig als Lahnpark intensiver gestaltet. Geordnete Baumreihen entlang der Stadtkante an der Lahnstraße entlang des Ufers erzeugen klare Konturen als Einfassung des Lahnparks.
Bandartig organisierte Gartenflächen ziehen sich vom Auenbereich bis zur Klinkel’schen Mühle an der Kante zur Lahnstraße entlang. Querende Wege verbinden Lahnstraße mit der Lahn und schaffen kleine Aufenthaltsorte am Wasser. Eine Brücke an der Wieseck Mündung führt den Uferweg zur großen Auenwiese und bindet diesen Bereich mit dem Lahnpark zusammen.


Auenbereich Bahnhof Westseite

Der neue Bahnhofsplatz auf der westlichen Seite der Gleise wird nach Bau der Unterführung zum Stadteingang mit Blick zur Lahn. Vom Platz führt eine Geh- Radwegverbindung hinunter zur Lahn und bietet so eine gute Anbindung für Radfahrer an den Nahverkehr.
Der Höhensprung zur Lahn wird mittels Rampen in der Böschung überwunden. In die Böschung eingelassene Sitzstufen öffnen einen Blick über die große Auenwiese mit Biotop und Spielflächen.
Der Gehölzsaum entlang der Böschung wird verdichtet, vereinzelte Bäume am Lahnufer entfernt um die Sichtverbindung zum Gewässer zu verbessern. Zur Landesgartenschau werden auf der Auenwiese Ausstellungsbeiträge mit ökologischem Schwerpunkt gezeigt.
Städtebau "Zu den Mühlen"

Städtebau "Zu den Mühlen"

Lahnaue

Lahnaue

Übersichtsplan Städtbau "Zu den Mühlen"

Übersichtsplan Städtbau "Zu den Mühlen"

Stadteingang

Stadteingang