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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2011

Neubau Mehrzweckhalle "Witthohhalle" in Emmingen-Liptingen

2. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Muffler Architekten

Architektur

Breinlinger Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Situation - Die bestehende Bebauung wird bestimmt durch die kleinmassstäbliche Struktur der vorhandenen Baugefüge. Demgegenüber steht die öffentliche Bebauung mit Schule, Kindergarten sowie das bestehenden Sportgelände, einer Insel gleich, im baulichen Gefüge. Durch die gewachsenen Grünräume werden beide, wie unmerklich, miteinander verbunden. In dieses gewachsene Bild soll sich der notwendige Baukörper der Mehrzweckhalle einfügen und darüber hinaus einen Ort der Begegnung und Kommunikation bilden.

Konzeption - Das vorgeschlagene Entwurfskonzept gliedert die bauliche Aufgabe in zwei Struktu- ren. Zum einen in eine horizontal angeordnete Schiene, die sich, durch das Gefälle der Erich-Stärk-Strasse bedingt, zwei- bzw. eingeschossig ausprägt. Zum anderen in ein vertikales bauliches Gefüge der Hallenfläche mit Foyer und Bühne. Im Zusam- menspiel beider Entwurfselemente ergibt sich ein Gefüge, welches sich durch klar definierte Bereiche für die einzelnen Funktionen der Entwurfsaufgabe bestimmt. Durch die Einbindung des bestehenden Proberaums und dessen funktionale Zuord- nung zur Bühne definiert sich das bauliche Konzept mit abnehmernder Dichte zum Freibereich mit den Sportanlagen im östliche Grundstücksbereich. Die notwendigen Parkierungsflächen organisieren sich von Osten zur Eingangssituation hin. Erschlos- sen werden diese über die östlich an das Grundstück angrenzende Scheffelstrasse.

Wesen der Aufgabe - Der Entwurfsvorschlag sucht eine einfache und unverwechselbare Lösung unter Einbeziehung der bestehenden städtebaulichen Gegebenheiten. Der bauliche Ausdruck des Entwurfs sucht durch seinen gestalterischen Ansatz, einer ländlichen Struktur in Ausdruck und Materialwahl gerecht zu werden. Darüber hinaus entsteht ein Markierungspunkt im baulichen Gefüge der Gemeinde Emmingen-Liptingen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorgeschlagene Konzeption fügt sich in ihrem Bauvolumen und Ausformung konsequent und selbstverständlich entlang der Erich- Stärk- Strasse in die vorhandene Baustruktur ein. Die Gebäudeabstände zur Schule und die Anbindung an das Probelokal stehen in einem angenehmen Verhältnis.
Die Erschliessung der südlichen Andienung des Hauptparkplatzes sind logisch und führen zu einer reduzierten Störung der Nachbarschaften. Die differenziert angebotenen Freiräume Sport, Parken und Verweilen sind von hoher, angemessener Qualität.
Zugänge, Lage und Ausrichtung der Halle, Bühne und Nebenräume werden den Vorstellungen des Auslobers und der damit verbundenen Nutzung gerecht.
Durch die Stapelung von Geräteräumen und Umkleiden im Norden entsteht im Obergeschoss eine gut nutzbare Tribüne. Bühne mit Mehrzweckraum sind flexibel nutzbar, sowohl in der Kombination wie auch Ausrichtung zur Halle oder den Vorplatz. Die lichtdurchflutete Halle bietet einen grosszügigen Ausblick in die Landschaft. Der hohe Anteil der Glasflächen ist jedoch in Bezug auf die Kosten und die Energiewerte (sommerlicher Wärmeschutz) zu überprüfen.
Geschickt ist die Anordnung der WC- s im Untergeschoss über eine durchgehende Treppe mit Aufzug ins Obergeschoss. Der Abstand zur Ausgabe der Küche im Erdgeschoss erscheint bei Grossfesten jedoch etwas knapp.
Die architektonische Qualität des Entwurfs mit den Pultdächern und – teils zwar schematisch dargestellten – Fassaden wird den Anforderungen der örtlichen Situation gerecht. Die funktionalen Anforderungen und das Raumprogramm sind erbracht.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist von einer konsequenten und einfachen Konstruktion auszugehen, allerdings weist der Entwurf eine hohe Kubatur auf, welche höhere Kosten erwarten lässt.
Das vorgeschlagene Material- und Technikkonzept entspricht den zeitgemässen Vorstellungen und ist im Zusammenhang mit den Kosten Energie und Nutzung auszuloten.
Trotz hoher Kubatur handelt es sich um einen positiven „Klassischen“ Beitrag für eine Mehrzweckhalle.