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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2011

Neubau Parkhaus am Bahnhof

3. Preis

Lengfeld & Wilisch Architekten PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Übergeordnetes städtebauliches Gestaltungskonzept
„Stadtplatz am „Alten Bahnhof“

Durch die Entscheidung, mit der westlichen Kante des Parkhausneubaus die Bauflucht der Gebäude an der Salinenstraße aufzunehmen, gelingt es, einen verkehrsberuhigten Platz mit klaren Raumkanten zu schaffen. Es entsteht ein großzügiger, zusammenhängender städtischer Freiraum, der die vorhandenen Sicht- und Bewegungsachsen zum alten und neuen Kurpark und zur Stadt stärkt. Im Zentrum des neu geschaffenen Platzes erhält der freigestellte alte Bahnhof eine stärkere, identitätsstiftende Bedeutung und bietet sich für öffentliche Nutzungen (Café, Touristeninfo, u. ä. ) an.

Übergeordnetes Verkehrskonzept
Klare Trennung Fußgänger – und Verkehrsbereiche

Die klar erkennbare Trennung von für Fußgänger vorbehaltenen Bereichen und den Fahrspuren für PKW und Busse machen die Entstehung des Platzes erst möglich. Die Zu- und Abfahrt für ausschließlich aus der Königsteiner Straße kommende PKW und Busse ist im südlichen Bereich des Erdgeschosses organisiert. Die Verkehrsführung ist hier so ausgearbeitet, dass Kreuzungspunkte vermieden werden.
Die Bahnsteige des Busbahnhofs und alle vertikalen Erschließungselemente des Parkhauses sind den Gleisanlagen zugeordnet und vom „Platz am Alten Bahnhof“ aus barrierefrei erreichbar. Auf dem großzügigen Bussteig zu den Gleisen hin sind Abstellmöglichkeiten und Boxen für Fahrräder sowie Fahrkartenund Parkscheinautomaten angeordnet.

Gebäudekonzept Parkhaus und Busbahnhof
Vertikale Gliederung: Platzebene - Parkebenen

Um den neu entstehenden Platz weiter zu stärken, erhält das entlang der Gleisanlage orginisierte Gebäude eine eindeutige vertikale Gliederung. Das eigentliche Parkhaus wird aufgeständert und in den Obergeschossen organisiert. Auf Platzebene sind der Busbahnhof und die Zu- und Abfahrten des Parkhauses angeordnet. Die zurückspringenden Stützen des Erdgeschosses betonen das Motiv des Aufständerns und lassen den Platz in das neue Gebäude fließen, so dass sich kurze Wegeverbindungen ergeben. Durch die guten Sichtbeziehungen zum Platz und die offene Gestaltung des Erdgeschosses wird dem Sicherheitsbedürfnis der Fahrgäste Rechung getragen. Eine Kombination aus indirekter und direkter Beleuchtung unter dem Parkhaus sorgen für eine angenehm helle Amtmosphäre.

Verkehrstechnisches Konzept Parkhaus und Busbahnhof
Kreuzungsfreie Verkehrsführung Fußgänger - PKW - Bus

Die Busse fahren entlang der Südkante des Gebäudes bis ans Gebäudeende, wo sie um die Spindel des Parkhauses herum geleitet werden und sich dann auf drei Bussteige mit insgesamt 9 Bushalteplätzen (inkl. Gelenkbus) verteilen können. Am Bussteig 3 exisiert eine direkte Ausfahrtsmöglichkeit für die Busse. Die PKW fahren parallel zur Busspur ins Parkhaus ein und aus. Fußgänger können barrierefrei vom Platz alle für sie notwendigen Erschließungselemente wie Aufzüge, Treppenhäuser und Bussteige erreichen. Durch diese Organisation ist eine kreuzungsfreie und übersichtliche Verkehrsführung für alle Benutzer gewährleistet.

Konstruktion
Beton-Tisch und Stahlkonstruktion

Die vertikale Gliederung spiegelt sich auch in der gewählten Konstruktion des Gebäudes wider. Um das Parkhaus aufzuständern, wird eine Betonkonstruktion mit eingerückten Betonstützen und Betondecke gewählt. Auf diesen „Betontisch“ setzt sich das in Stahl konstruierte Parkhaus auf.
Die Geschoßhöhen sind in den Regelparkgeschossen mit 2.72 m vorgesehen, sodaß nach Abzug der angenommenen Deckenkonstruktion mit Filigran-Betondecken (16cm) auf Stahlunterzügen (h = 45 cm) mit einer lichten Durchfahrtshöhe von 2.11m gerechnet wird. Dieses System gewährleistet bei einem Stützachsraster von 5.00 m und einer Spannweite der Unterzüge von 15.20 m ein wirtschaftliches und schnell umsetzbares Parkhaussystem. Alle Decken sind zur natürlichen Entwässerung mit einem Gefälle von ca. 2% ausgebildet und mit einer OS 11 Beschichtung versehen. Das Erdgeschoss bekommt zur Intergration des Busbahnhofs eine Geschosshöhe von 4.60 m. Die Einfahrtssituation erhält hierdurch zusätzlich eine großzügige Ausprägung und Übersichtlichkeit.

Fassadenkonzept / Materialien / Farbe
Volumen Parkgarage als „Dach“ des Busbahnhofs

Um die vertikale Gliederung auch in der Fassade abzubilden wird das gesamte aufgeständerte Volumen des Parkhauses mit in verkehrsweis (RAL 9016) beschichteten Lamellen (20 x 200 mm) gleichsam verschleiert. Die leichte, weiße Lamellenverkleidung erzeugt je nach Blickwinkel ein Spiel von Transparenz und Geschlossenheit, das von außen und innen durch Bewegung erfahrbar wird. Die Parkebenen und Autos sind nicht eindeutig ablesbar und treten in den Hintergrund. Zur Verbesserung der Orientierung und für den Ausblick erhält die Platzfassade einen verglasten Bereich. Zum Nachbargebäude an der Süd-West-Ecke des Parkhauses werden aus Gründen des Emissionsschutzes Glas und Lamellen überlagert. Konsequenterweise werden die Lamellen auch unterhalb
der Betondecke fortgeführt. Die Busspuren bilden sich als Abdruck in den Lamellen ab. Zwischen Betondecke und Lamellen sind zur indirekten Beleuchtung Strahler angeordnet, die die Unterseite der Decke aufhellen. Linienförmige Beleuchtung zwischen den Lamellen über den Bussteigen akzentuieren diese Bereiche.
Die Stahlkonstruktion ist anthrazit gehalten, ebenso die Blechverkleidungen der Treppenhäuser und des Aufzugs.
Visualisierung Bahnhofsvorplatz

Visualisierung Bahnhofsvorplatz

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Städtebauliche Piktogramme

Städtebauliche Piktogramme

Regelgrundriss

Regelgrundriss

Ansicht Bahnhofsvorplatz, Ansicht Bahnsteig

Ansicht Bahnhofsvorplatz, Ansicht Bahnsteig

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Visualisierung Busbahnhof

Visualisierung Busbahnhof