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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2011

Universität Hamburg: Neuordnung, Erweiterung, Neubau und Sanierung am Campus Bundesstraße

Modellfoto

Modellfoto

1. Preis / Städtebau und eine Anerkennung Hochbau + TGA

raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

SEHW Architekten

Architektur

GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH

TGA-Fachplanung

ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangssituation
Durch den erhöhten Raum- und Flächenbedarf sowie aufgrund des überalterten Gebäudebestands ist die komplette Neustrukturierung des Universitätsgeländes am Standort Bundesstraße notwendig. Dies eröffnet die Chance, bestehende städtebauliche Defizite zu beheben. Durch die stringente Südost-Ausrichtung der Bestandsgebäude und die Auflösung der ursprünglichen Blockrandbebauung wirken die bestehenden Universitätsgebäude als Fremdkörper im Stadtgefüge. Folgende Defizite sind festzustellen und sollen durch das neue städtebauliche Konzept behoben werden:
- Geringe Baudichte, hoher Flächenverbrauch
- Schlechte Einbindung des Areals in das Stadtgebiet
- Schlechte Vernetzung in den Hauptwegeverbindungen
- Fehlende eigenständige Identität
- Fehlende Freiraumqualitäten
- Ungefasster Straßenraum der Bundesstraße
- Unbelebtes, monostrukturiertes Universitätsviertel

Konzeptansatz
Das geforderte Flächenprogramm verlangt eine kompakte bauliche Dichte, welche die üblichen Hamburger Maßstäbe übersteigt. Ziel des vorgestellten Konzeptes ist es, diesen vermeintlichen Nachteil als Qualität zu begreifen, welche die Etablierung eines urbanen Universitätsviertels als „Stadt in der Stadt“ ermöglicht. Ein spannungsreiches Wege-Platz-System soll als Negativraum das hochverdichtete Universitätsgelände mit dem umgebenden Stadtviertel vernetzen. Hierbei werden zum einen die wichtigen Verbindungswege zur U-Bahn Station Schlump sowie zur Grindelallee herausgearbeitet, zum anderen entlang eines internen „Leitpfades“ alle wesentlichen Universitären Einrichtungen erschlossen. Die hybride Struktur der neuen Baufelder entsteht durch die Überlagerung der historischen rechtwinkligen Blockbebauung und der hierzu diagonalen Struktur der Campus-Bestandsbebauung. Durch die Verzahnung der Baufelder nördlich und südlich der Bundesstraße wird das gesamte Universitätsareal als eine Einheit erlebbar, in das sich die zu erhaltenden Bestandsgebäude einfügen. Den Plätzen zugeordnete bauliche Hochpunkte dienen zur Orientierung und markieren Gebäude, die zentrale Einrichtungen der Universität beherbergen.

Freiraum und Nutzungsverteilung
Das Universitätsareal wird durch vier miteinander verbundene Plätze geordnet, die jeweils einen eigenständigen thematischen Nutzungsschwerpunkt herausbilden. Diese dienen als Magnete, an denen sich das universitäre Leben bündelt und im Austausch mit der Stadt steht. Hier werden konzentriert gewerbliche sowie öffentlichkeitswirksame universitäre Nutzungen untergebracht. Durch die bewusste Entscheidung, diese Platzzonen nur mittelbar an die Stadtadern Grindelallee und Bundesstraße anzuschließen, können geschützte Freiräume von hoher Aufenthaltsqualität und eigenständiger Identität entstehen. Die beiden Plätze „Campusplatz“ und „Museumsplatz“ stellen hierbei das Herzstück der neuen „Universitätsstadt“ dar. Während der „Campusplatz“ durch die zentralen Nutzungen Mensa, Hörsaalgebäude und Bibliothek geprägt wird, bestimmt die zentrale universitäre Ausstellungsfläche das Bild des Museumsplatzes. Diese werden durch zwei weitere Platzbereiche südlich der Bundesstraße ergänzt: Im Südosten der „Institutsplatz“ umschlossen von Instituten und sonstigen universitätsaffinen Nutzungen, im Südwesten der „Klimacampusgarten“ als südwestlicher Auftakt des Universitätsareals in der Nahtstelle zum Schanzenpark.

Realisierbarkeit in Baustufen
Die konzeptionelle Entscheidung, anstelle eines zentralen Freibereiches ein Plätze-Wege-System herauszubilden, bietet den Vorteil, dass bereits die ersten Baustufen als eigenständige Einheiten eine städtebaulich-freiräumliche Identität herausbilden können, die durch die folgenden Bausteine immer weiter ergänzt wird. Während in den ersten Realisierungsstufen noch die Bundesstraße die dominierende interne Verbindungsader darstellt, wird diese ab der vierten Realisierungsstufe durch ein vielfältiges Wegenetz ersetzt. Eine Besonderheit stellt die Errichtung des MIN-Zentalbaus dar. Durch die Trennung in zwei eigenständige Gebäudeteile kann bereits im 2. Realisierungsabschnitt dieser zentrale Gebäudekomplex über die neue wichtige Nord-Süd-Achse mit dem Klimacampus verbunden werden. Die Funktionale Vernetzung Von Bibliothek, Zentraler Lehre, Service und Mensa wird hierdurch im Stadtraum sichtbar. Nach Fertigstellung des Campusplatzes erhält das zentrale Mensagebäude einen zweiten gleichwertigen Zugang von Norden und orientiert sich nun zum Platz.
Modellfoto

Modellfoto

Grundstruktur

Grundstruktur

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Plätze

Plätze

Perspektive / Kreuzung Bundesstrasse - Beim Schlump

Perspektive / Kreuzung Bundesstrasse - Beim Schlump

LP

LP

Grundriss EG

Grundriss EG

Zonierung Büro- und Laborbereich

Zonierung Büro- und Laborbereich

Grundriss 4./5. OG

Grundriss 4./5. OG

Perspektive / Beim Schlump

Perspektive / Beim Schlump

Ansicht Nordwest / Beim Schlump Schnitt A-A

Ansicht Nordwest / Beim Schlump Schnitt A-A

Perspektive Schröderstift / Clima-Campus-Wiese

Perspektive Schröderstift / Clima-Campus-Wiese