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Sonstiges Vergabeverfahren | 09/2011

Neubau Geschäftshaus Auf dem Baggersand 5

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Konzeptidee Städtebau – Hafencharakteristik
Städtebauliche Zielsetzung unseres Entwurfes ist die Setzung eines angemessenen Maßstabs, der zwischen der kleinteiligen Satteldachstruktur der Altstadt und dem Hafenareal mit den vorbei glei-tenden Riesen der Meere vermitteln kann. Das neue Gebäude an der Netzwiese hat durch seine hybride Nutzungsstruktur und die Gliederung der Baukörper einen eigenständigen Charakter und eine Proportion erhalten, der sich von den benachbarten, eher breit geratenen Baukörpern absetzt.

Die senkrechte Ausrichtung der Gebäudekubaturen zum Wasser nehmen einerseits die historische, lineare Struktur der Altstadt auf und erinnern in Ihrem Maßstab und Gestus an Schiffsbrücken oder Trockendocks. Die Lage im Stadtraum ermöglicht eine optimale interne Organisation, die funktio-nal, energetisch und lärmschutztechnisch sinnvoll erscheint. Das mittig erschlossene Gebäude ist in eine der Stadt zugewandte Gewerbe-Seite und in eine nach Süden zur Trave hin ausgerichtete Wohn-Seite gegliedert.

Die expressive Baukörperausbildung des Ensembles und die Stringenz der Fassadengestaltung mit einem ortstypisch rotem Mauerwerk auf einem gläsernen Sockelgeschoss können als Leitlinie für die städtebauliche Gestaltung des Hafenareals dienen.


Gebäudestruktur
Das architektonische Konzept sieht vor, dass alle Wohnungen, die Tiefgarage, die Ladennutzungen als auch die als Ärztezentrum dargestellten Gewerbenutzungen barrierefrei über einen Lift er-schlossen werden können. Das Gebäude hat eine zentrale Erschließung in der Gebäudemitte, die räumlich die Wohnungen von den Arztpraxen trennt. Der Aufzug, der als Durchlader konzipiert ist, kann durch beide Parteien genutzt werden. Durch die Vorzugsschaltung des Fahrgastes kann es zu keiner Durchmischung kommen. Die Erschließungswege bleiben getrennt voneinander und garan-tieren eine Exklusivität beider Nutzungen.


Fassadengestaltung
Das von uns zuerst für das Haus präferierte Material „Corteenstahl“ haben wir nach eingehender Recherche auf Grund der aggressiven Seeluft verworfen. Charakteristikum des Wohn- und Ge-schäftshauses „ Hafenkanter“ ist ein leicht ornamentierter, im ortstypischen Rot gehaltener Mau-erwerksverband als schwebender Grundkörper über einem weitestgehend transparentem Erdge-schoss. Die skulpturalen, schwebenden Baukörper sind als Steinvolumen mit Holzlamellenfeldern in den Zwischenräumen geplant, die ortsüblichen Materialien wie roter Backstein, Glas und Holzla-mellen werden in einer neuen Fassadengrammatik verwendet. Durch die erhöhte Profilierung des Mauerwerks wird die Fläche einprägsam „rauer“ für den Standort am Hafen gestaltet.
Bis auf die gewerblich genutzten offenen Erdgeschosszonen und die Südseite sieht der Entwurf aus kontextuellen und energetischen Gründen eine massive Bauweise mit bewegten Lochfassaden für das Gebäude vor. Die teilweise vor Ort vorgefundene Expressivität wird weiterentwickelt, die Fas-saden setzen sich jedoch bewusst von den Fassaden der Altstadt und der Gründerzeit ab, variie-rende Formate in unterschiedlichen Öffnungsgrößen spiegeln die Vielfalt der Nutzungen wider.