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Einladungswettbewerb | 08/2011

Bahnhofsviertel

2. Preis

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bahnhofsviertel Wunsiedel im Fichtelgebirge
Die Entwicklung der Stadt Wunsiedel startet als mittelalterliche Stadt, die durch blockartige Stadterweiterungen ergänzt wurde und von Einfamilienhaustypologien flankiert wird.
Am Scheidepunkt zwischen blockartiger Struktur am Bahnhof und kleinteiliger Punktbebauung nördlich liegt das ehemalige Gleisareal mit dem Bahnhofsgebäude, dessen vormalige Nutzung einen ebenen, langgestreckten Raum im von starker Topographie geprägten Stadtgefüge hinterlassen hat.
Diese besondere Situation, das Aufeinandertreffen der verschiedenen Typologien an dieser Zäsur, dient als Ausgangslage des Entwurfes:
Eine langgestreckte und offene Rasenfläche erstreckt sich als verbindender, charakteristischer Freiraum zwischen Altstadt südlich und terrassierter Stadtlandschaft nördlich.
Die lineare, ebene Struktur der brachliegenden Bahnanlage wird als klare räumliche Figur weiter entwickelt. Sie gewinnt mit dem sorgfältigen Herausarbeiten der freien, multifunktionalen Rasenfläche ihre verknüpfende und identitätsstiftende Qualität: für alle Nutzungen offen, einladend zum Aneignen.
Von Norden entwickelt sich die Struktur der Wohnbebauung als kleinteilige programmatische Elemente weiter:
Die im Park gelegenen bestehenden Terrassen werden durch vielseitige Nutzungsangebote entwickelt (Spielplätze, Rosengarten, Stadtbalkone,...). Durch die starke Topographie, die spezielle Wegführung und den wald-, parkähnlichen Baumbestand werden die landschaftlichen Qualitäten dieses Bereiches gestärkt.
Von Süden kommend, wird das Muster der lückigen Stadtblöcke als lockere Bebauung neu interpretiert.
Die Ein- und Mehrfamilienhäuser liegen, ebenso wie Busbahnhof und Bahnhofsgebäude, in urbane Freiräume eingebettet, deren Abschluss die Lindenreihe entlang des Parkes bildet.
Die Allee- und Rasterstellung der Bäume unterstützt, wie auch die Natursteinoberflächen zusätzlich den Charakter des Raumes.
FREIRAUMKONZEPT
Aus den umliegenden Typologien ergeben sich für den Park drei strukturell unterschiedliche Bereiche, wobei der zentrale langgestreckte Rasenraum zum Begegnungsraum zwischen blockartiger Bebauung im Süden und aufgelockerter Punktbebauung im Norden wird. Begrenzt wird der Rasenraum von Topographie und Baumbestand im Norden und einer neu angelegten Lindenallee im Süden.
Frei gehalten von spezifischen Nutzungsangeboten bietet diese Rasenfläche die Bühne für jegliche Art der informellen und individuellen Bespielung, kann aber auch als Fläche für gemeinsame Feste genutzt werden.
Westlich und östlich verankern Baumgruppen die Ebene in der Stadtlandschaft: im Westen als lockere Gruppierungen, die den vom Hang kommenden Baumbestand sanft auslaufen lassen und im Westen als Lindenhain, der den Endpunkt der Allee markiert, die geforderten Parkplätze einbindet und zum Seniorenheim überleitet.
Verbindungswege von Ost nach West bilden die Schnittstelle zu den angrenzenden Arealen im Norden und Süden: Nördlich als Gehweg in wassergebundener Wegedecke und südlich als Rad- und Gehweg mit Natursteinoberfläche.
Die nördliche, durch starke Topographie charakterisierte Parkanlage leitet durch programmatische Dichte und Kleinmaßstäblichkeit mit vielseitigen Nutzungsangeboten in das anschließende Bebauungsgebiet über.
Hier wird der waldähnliche Baumbestand sorgfältig freigestellt um neue Perspektiven auf die Altstadt zu erlauben.
Die neu herausgearbeitete Anlage des Seniorenheims am Galgenberg bildet mit Rosengarten und Spazierwegen den beschaulichen Teil.
Seitlich anschließend erstrecken sich mit Spiel- und Sportmöglichkeiten, Aufenthalts- und Aussichtspunkten ausgestattete Plattformen, die von vielfältigen Verbindungen gekreuzt und verbunden sind.
Zentral, dem Bahnhof gegenüber fügt sich ein Weg in die Topographie ein, die die barrierefreie Querung ermöglicht.
Der Parkbereich entlang der Hoferstraße entwickelt sich als großzügige Treppenanlage entlang verschiedener `Stadtbalkone` den Hang hinab und bietet Aufenthaltsmöglichkeiten mit Ausblick über die zentrale Wiese und über die Altstadt. Ein Wasserspiel, der Brunnen des Kneipp-Vereines und Lichtungen schaffen kleine Nischen zum Entspannen und Treffen.
Zur Altstadt hin definiert die steinerne Lindenpromenade die Schnittstelle zum urbanen Raum. Diese integriert Sitzmöglichkeiten mit Blick auf Park und Busbahnhof, Infopunkt und Gastronomie.
Das Bahnhofsgebäude wird aufgewertet und erhält eine zum Park ausgerichtete Holzterrasse, auf der gastronomische Einrichtungen für Lebendigkeit sorgen. Lindenreihen und Oberflächen aus Naturstein fassen die Räume um Bahnhof, Busbahnhof und neue Bebauung ein.
Entlang des von Ost nach West verlaufenden Radweges und der östlichen Nord-Süd-Verbindung sorgen Leuchten für Sicherheit und Orientierung.
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Die Bebauungsstruktur im Norden wird als Einfamilien- und Doppelhausbebauung weitergeführt. Ein- bis zweigeschossige Wohnhäuser auf Grundstücken in Südausrichtung bieten eine hohe Wohnqualität in einem ruhigen Umfeld.
In Nachbarschaft zum Seniorenheim wird ein Hotel als Sonderbau vorgeschlagen. Mit einzigartigem Blick über die Altstadt und in unmittelbarer Verknüpfung zum Park und der östlichen Wegeverbindung zur Altstadt, kann der touristische Wert der Anlage genutzt und genossen werden.
Im Westen, an der Hofer Straße, fügt sich der vorgeschlagene Gewerbebau in das dortige Gewerbegebiet ein und bildet in seiner L-Form das städtebauliche Pendant zum Seniorenheim im Osten.
Am Bahnhof entsteht ein neues Wohnquartier, das sich als offene Ein- und Mehrfamilienhausbebauung am Bestand orientiert und zwischen Altstadt und Park gelegen einen neuen, städtischen Charakter ausbildet.
Als Punktbauten mit abwechslungsreicher Dachlandschaft und alternierender Ausrichtung bilden sie die räumlich wirksame Straßenachse. Durch die klar versetzte Ausrichtung der Gebäude ergeben sich Vorderseiten zum Park wie auch zum Straßenbereich.
Die großzügige Anlage der Bauvolumen ermöglicht vielfältige Grundrisstypologien von z.B. durchgesteckten Wohnungen über Maisonettes bis hin zum Stadthau