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Einladungswettbewerb | 08/2011

HafenCity Hamburg Baakenhafen

Anerkennung

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur

plateau landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Baakenhafen Hamburg
Erläuterungen


Das Baakenhafenquartier – Leben an und auf dem Wasser

Das östliche Wohnquartier der hafencity entwickelt sich um den Baakenhafen herum, der mit seinem Hafenbecken und der künstlich angelegten Freizeitinsel zur Quartiersmitte wird. Klar formulierte Bautypologien bilden den Hintergrund für einen lebendigen Wasserraum, das Hafenbecken wird zu benutzbarem und bespielbaren Wasser für Wohnen und Freizeit.

4 Typologien: Deutliche Konturen und weite Blicke

Die Bebauung des Baakenhafenquartiers gliedert sich in 4 deutlich ablesbare Typologien:
„Versmannhof“, „Baaken-Hafen-Haus“, „Baakenhof“ und „Elbhof“.
Diese fassen mit ihren klaren Raumkanten die Baufelder und formulieren eine markante und überwiegend geschlossene Silhouette zur Elbseite.
Durch ihre mehrgeschossigen „Tore“, „Fenster“ und „Balkone“, die akzentuierte Ausbildung ihrer Staffelgeschosse, ihre mehrgeschossigen Rücksprüngen in den unteren Geschossen über Eck bieten sie dabei gleichzeitig eine optimale Belichtung und Weitblick aus dem Blockinnern der jeweiligen Wohnungen auch aus 2. Reihe auf die aussichtsreiche Wasserlage und ermöglichen an vielen Stellen weite Durchblicke im dichten Stadtquartier.

Materialität

Die Baufelder stellen sich in sandfarben hellen, ruhigen Verblendfassaden mit weiß bis bläulichen Putzanteilen dar und erhalten ein differenziertes Angebot an Loggien, Balkonen und Dachterrassen, um den maritimen Standort mit vielen Freisitzangeboten zu bespielen.
Vor dieser eher steinernen Silhouette setzen sich die Wasserhäuser durch leichtere Fassaden in maritimen blau-weiß Tönen ab.

Der Versmannhof

An der Versmannstrasse reagiert eine differenzierte Wohn- und Gewerbetypologie auf die schwierige Adresse der vom Verkehr (Strasse und Bahn) stark beeinträchtigen Situation.
Die Baufelder sind in 5 größere Felder gegliedert, um möglichst wenige laute Kreuzungssituationen der Versmannstrasse ins Gebiet zuzulassen. Im Westen befindet sich ein großer und skulpturaler Gebäudekomplex für die Sondernutzung Kommerz, Kino und Kultur, im Osten schließen 4 differenzierte Wohn- und Gewerbehöfe an.
Dadurch kann eine weitgehend schallschützende geschlossene VI-VIII gesch. Bebauung im Norden erreicht werden, die sich im Süden in VI gesch. Einzelbaukörper mit „balkonartigen“ niedrigeren II gesch. Zwischenbauten mit Aussichtsdachterrassen auflöst und somit Blicke für die „2. Reihe“ auf das Wasser freigibt. Durch die Gliederung der Höhen sind somit direkt oder diagonal von allen Wohnungen Wasserblicke möglich.
Zur Versmannstrasse gliedert eine III gesch. Gewerbenutzung den Sockel, darüber befinden sich Wohnungen mit Südlage und Wasserblick, die zur lärmigen Nordseite über Wintergärten belüftbar sind.
Durch die Versmannhöfe verläuft von West nach Ost alternativ zur lauten Versmannstrasse ein ruhiger, attraktiver und sozial kontrollierter Weg zur U-Bahn, eingebettet in lärmgeschützte Höfe und im Norden gefasst von dem 3-gesch. Gewerbesockel, somit ohne Zonierungskonflikt an dieser Gebäudesüdseite zw. privatem Wohnen und öffentlichem Weg.
Ab dem 3.OG verfügen die Wohnungen dort auch aus 2. Reihe über den Wasserblick.
Die Höfe bilden ihre Adressen mit großzügigen Toren zur Versmannstrasse. Der größte Torbau befindet sich im mittleren Strassenabschnitt und lädt in einen vom Verkehr geschützten Platzraum - als Auftakt zur Wegeverbindung nach Süden ein.

Der Baakenhof

Das mittlere und schmalste Baufeld zwischen Bakenhafen und Kirchenpauerstrasse wird von einer Typologie aus VII-VIII gesch. Winkelhäusern definiert, die in ihrer Anordnung zueinander eine Weiterentwicklung der in Hamburg bewährten Typologie „Hamburger Hof“ darstellen:
Der enge Strassenraum weitet sich in hofartige Vorplätze für die Erschliessung der südorientierten Baukörper zur Adresse „Versmannhöfe“. Die Vorplätze öffnen sich im Wechsel zur Kirchenpauerstrasse und zum Petersenkai. Dabei geben auskragenden Köpfe der Stirnseite auf Platzebene Blickfenster aufs Wasser frei. Durch die leicht versetzte Anordnung zu den südlich anschliessenden Baufeldern entstehenzudem Diagonalblicke auf die Elbe. Die Baukörper entlang des Kais können als Maisonett-Typen / Stadthäuser gestaltet werden und prägen somit eine interessante Fassade nach Norden zur Wasserseite.

Das BaakenHafenHaus

Vorgelagert zum Baakenhof befinden sich die VI-VIII gesch. BaakenHafenHäuser.
Sie sind in 11,50 Höhe über angedockte Stege vom Baakenhof aus flutsicher erschliessbar. Als bauliche Vermittler zwischen Land und Wasser bieten sie verschiedene Erschliessungs- und Aufenthalsmöglichkeiten am und auf dem Wasser an:
In normalen Wasserstandszeiten sind sie über eine Art „Landungsbrücke“ direkt vom Petersenkai aus der Tiefgarage des Baakenhofsockels zugänglich. Ein von West nach Ost verlaufender, öffentlich zugänglicher Ponton verbindet sie auf dem Wasser untereinander, hier können auch Boote anlegen. Von diesem gibt es je Haus eine Landungsbrücke zum Kai. Somit ergibt sich unter den aufgeständerten Wasserhäusern ein vielfältig nutzbarer und lebendiger Raum für Bewohner und Freizeitler.
Die Gebäude sind als split-level-Typen konzipiert und variieren in der Höhe der kaiseitigen Haushälfte. Ihre Fassaden präsentieren sich in maritimem flair in blau-weiß Tönen: Gläser in verschiedenen Dunkelblaus, weiß lasierte Betonflächen und Riederplatten, Loggien mit offenen und geschlossenen Brüstungen mit pastellblau-türkisen Markisen.

Der Elbhof

Die Elbhöfe prägen von allen Typologien am repräsentativsten die Elbsilhouette.
Ihre Kubatur ist daher definiert von einer möglichst ruhigen und geschlossenen Wassersilhouette bei bestmöglicher Belichtung und Elbblick für die Hof-Wohnungen in 2. Reihe. Sie wiederholt sich in sechs ca. 60/60m Blöcken und besteht aus je 2 winkelförmigen Baukörpern mit offenen Seiten nach Nordwesten und Südosten.
Dort sind diagonale Blickbezüge zur Elbe möglich und komplizierte, schwer belichtbare Grundrissecken nicht nötig.
Der nördliche Baukörper im Rücken schaut mit VII-VIII Geschossen über den südlichen Baukörper mit seinen VI-VII Geschossen und verschafft den hinteren oberen Appartments Überblicke. Der südliche Baukörper bietet durch III gesch. Elbfenster attraktive und gerahmte Blicke auf die Elbe. Somit wirkt die Typologie nach außen als Block, lässt im Innern jedoch Weite und fließende Räume mit vielfältigen Elbblicken zu.
Durch die offenen Ränder nach Westen und Osten ergibt sich zudem eine kleinteilige Abfolge von Quartiersplätzen in West-Ost-Richtung. Zu den öffentlichen Plätzen in der Mitte und im Osten sind die Blockränder geschlossen und mit großzügigen Durchgängen gestaltet.

Die Schule

Die Grundschule reiht sich städtebaulich mittig in die Baufelder Baakenhöfe: Sie öffnet sich zum Platz nach Südwesten über eine großzügige Eingangssituation mit Rampe, da in ihrem Sockelgeschoss die Turnhalle untergebracht ist, die über ein Oberlichtband vom Platz aus erlebbar ist. Der Schulhof befindet sich auf dem Dach markant überdacht mit schönem Blick über den Baakenhafen.

Quartiersmitte Hafenbecken –¬ Lebendiger Wasserraum – Spielzimmer der hafencity

Konzept der Freiraumgestaltung ist eine möglichst vielfältige Bespielung des Wasserraumes. Anknüpfend an alte Hamburger Hafenstimmungen, bei denen der Wasserraum aus funktionalen Gründen von Schiffen und Stegen jeglicher Grösse und Typs notwendigerweise benutzt wurde, besteht bei der künftigen Gestaltung des Baakenhafenquartiers die Chance, den Wasserraum nicht nur zu betrachten, sondern auch im Zusammenhang der Wohn- und Freizeitaktivitäten im Quartier als Freiraumangebot anzueignen. Zudem dieses Quartier als Wohnstandort vorrangig entwickelt werden soll und nicht zwangsläufig an den aufgeräumten und repräsentativen Charakter der bereits realisierten hafencity Büro- und Dienstleistungsquartiere im Westen anknüpfen muß.

Quartiersplätze als abwechslungsreiche Raumfolgen

Die wesentlichen Wegeverbindungen in West-Ost und Nord-Süd Richtung durchlaufen räumliche Sequenzen von größeren und kleineren, öffentlicheren und intimeren Quartiershöfen und Quartiersplätzen.
Der Weg zur U-Bahn kann alternativ zu dem Gehweg in der Versmannstrasse auch durch die Versmannhöfe genommen werden.
Die mittige Quartiersverbindung von Versmannstrasse zum Elbkai ist abwechslungsreich als Promenierweg gestaltet: Auftakt bietet der gefasste Platzraum des Versmannhofes im Norden, über den Wassersteg zur Freizeitinsel, von dort wieder übers Wasser zur Schule, deren Vorplatz dann in den Quartiersplatz zwischen den Elbhöfen lenkt und schließlich in den Elbpark führt.

In den Wohnquartieren gliedern begrünte Erdskulpturen die Quartiersplätze und wirken damit raumbildend. Sie bieten mit Sitzgelegenheiten und spannenden Blickbeziehungen Erholungsräume für die Anwohner. Auseinander gedriftet bilden sie mit ihren Zwischenräumen Verbindungen in die umliegenden Wohnhöfe.
Die Höfe sind begehbar mit Verbindungsrouten in zweiter Reihe. Die Hofgestaltung steht im direkten Bezug auf die Architektur und bietet individuelle Hofgärten.
Die Plätze sind mit ergänzenden Spielangeboten für eine aktive Nutzung der Außenräume versehen.


Schollen im Hafenbecken

Die künstlich angelegte Freizeitinsel liegt wie eine Scholle im Hafenbecken.
Begleitet wird sie von kleineren schwimmenden Bauminseln, die ähnlich Wasserstandsanzeigern den Wasserpegel erlebbar machen.
Die angedockte modellierte „Spiellandschaft“ mit „grünen Hängen, Ebenen, Terrassen, Einschnitten und Faltungen“ bietet ein vielfältiges Angebot für Freizeitnutzungen und informelles Spiel: Picknickplätze, Liegewiesen, Hafen-Bühne, Spielplatz und ein Außenpool im Osten. Grüne begehbare mit Bäumen bepflanzte schwimmende Hafen-Inseln, bewegen sich mit der Tide auf und ab und zeigen den aktuellen Wasserstand an (bei Ebbe kann man über die Baum-Kronen blicken, bei Flut durch sie hindurch)

Nahbares Wasser

Das Wasser stellt das gestalterische Element im gesamten Wohngebiet dar:
mit sichtbaren Wasserspuren (z.B. Wasserbecken, Brunnen, Fontänen, Kaskaden),
wasserangepasster Architektur, sowie schwimmenden Stegen für eine flexible
Anpassung des Außenraums an die Dynamik des Wassers.
Ein System aus Brücken, Stegen, Rampen und Stufen schafft den Sprung auf die nächste (Schutz-)Ebene. Die Bewegung im Freiraum findet statt im Spannungsfeld zwischen unmittelbarer Nähe zum Wasser und dem Schutz vor Wasser.

Parkanlage Elbkante

Im Süden kann sich eine weiträumige Parklandschaft mit verschiedenen (Ober-)Flächen für aktive und passive Freizeitnutzungen entwickeln. Sie wird durchzogen von einer kontinuierlich öffentlich zugänglichen Promenade entlang der Wasserkante.

Beurteilung durch das Preisgericht

Liegt nicht vor