modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

begrenzt offener Wettbewerb nach RAW mit vorgeschaltetem, kombiniertem Auswahl-/Losverfahren | 07/2005

Gestaltung Pumpwerk

Lageplan

Lageplan

4. Preis

SUPERGELB ARCHITEKTEN

Architektur

Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

GATERMANN + SCHOSSIG Architekten | 1984-2020

Architektur

Erläuterungstext

Konzeptidee
Das rätselhafte Andere
Sperrig und zeichenhaft, faltet sich die Landschaft zu einer monolithen Technikskulptur, darauf thront, dornröschengleich, der Rundling des Pumpwerks.
Im Sonnenlicht schimmernde bronzefarbene Tafeln umspielen ihn künstlerisch und zeichnen einen eingefrorenen Wasserfall.
Samtschwarz eingefärbt, als Hommage an die Kohle durchzogene Erde, spannt sich diese Platine quer zur sonst stark linearen Landschaft. "Im Strom der Bäume" umspülen schlanke Baumreihen das Pumpwerk.Ein Ort der "Entschleunigung" wartet wie aufgeladen auf seine Enträtselung.

Fernwirkung
Zurückhaltend und doch selbstbewusst schiebt sich der neue Ankerpunkt der Wasserkultur aus dem Strom der Bäume heraus.
Bei Dunkelheit wird nur die Terrassenfuge, durch blaue Lichtbänder, beleuchtet und markiert zeichenhaft als horizontaler Streifen die Gebäudekubatur.
Als Besucherattraktion und zugleich verblüffend unkompliziert stapelt sich die Technik in edler schwarzer Hülle.


Erschließung
Platine: Die gesamte Platine ist begehbar und befahrbar. Die zentrale Zufahrt erfolgt über ein neues Brückenbauwerk von Osten, im Querschnitt auf 4,50 m reduziert. Die Rechenanlage am Sellmannsgraben ist über die Platine anfahrbar. Eine 3.80 m hohe Zaun-“Krone“ sichert die unterirdischen Pumpwerksanlagen und eine störungsfreie Betriebsabwicklung des neuen Pumpwerkes.
Eine niedrige Stahlrehling sichert die Fahrzeugbewegungen auf der Platine.

Emscherweg: Der Emscherweg im Norden schneidet sich durch die Platine und ermöglicht den Zugang zur emscher:loge. Eine auf die Platine aufgebrachte, begehbare Flussgebietskarte (mit Darstellung des Emscher- und Abwasserkanalsystems, der Pump- und Klärwerkstandorte) und der "Pulsar", ein kinetisches Objekt mit einer pulsierenden Wassersäule als Attraktion der emscher:expo sind zu entdecken.

Geradlinig, längs der Platine, verbindet ein 6 m komfortabler, wassergebundener Weg den Emscher- und Kanaluferweg. Gabionengefasst stellen sich Säulenpappeln ein wenig in den Weg.
Unaufdringlich erschließt eine Treppenanlage und ein Sockelpodest den Zugang zum Pumpwerksgebäude.
Der Besucher lässt den Rhein-Herne-Kanal hinter sich und erreicht die erste Plattform die emscher:expo.
Spannungsvoll zeigt sich hier ein erster Ausblick auf die Platine.
Neugierig, entlang am Ausstellungspfad ersteigt er die Aussichtsplattform, hier zeigt sich die Besonderheit des Ortes, die Emscher, die Tiefe des Pumpwerks, und der Rhein-Herne-Kanal im Dreiklang.

Die Erschließungen der beiden ehemaligen Streckenwärterhäuschen bleiben bestehen.

Materialien
Im Sonnenlicht schimmernde Alumiumtafeln (30cm x 30cm), zweifarbig geätzt.
Pixelbild-artig an einem Stahlseil aufgereiht bildet sich in der Phantasie jedes Betrachters ein anderes Bild.

Der einschalige Sichtbeton, wird durch einen Zuschlag von Steinkohlenasche schwarz eingefärbt.
Zudem ist er unübertroffen robust und somit wartungsfrei und vandalismussicher.
Diese "Veredelung" zeigt sich auch in der Oberfläche des Platzes.
Dadurch ist er uneingeschränkt belastbar.

In den Breiten der unterirdischen Rohrleitungen zeichnen schwarze, polierte Natursteine deren Verlauf.
Dies macht die unterirdischen Bewegungen in ihrer Dimension ablesbar.
Zudem sichert es die Revisionierbarkeit langfristig ohne die geschlossene Betondecke zu stören.

Kosten
Der vorgegebene Kostenrahmen wird eingehalten. Dies wird ermöglicht durch Verwendung von einfachen und günstigen Materialien. Dadurch war es auch möglich die Kubatur zu erhöhen.

Hinzu kommen ein sinnvolles Bodenmanagement sowie eine höchst wartungsarme Konstruktion.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser/innen sprechen ihre Absicht deutlich aus: Eine Platine, das "rätselhafte Andere" wird als robuste, kräftige, harte und schwarze Betonplatte dem "Strom der Bäume" entgegengesetzt. Sie stanzt quasi das Feld der Technik und der Aggregate aus und begrenzt den Eingriff in den Inselraum präzise. Im Zentrum wird das eigentliche Pumpwerk herausgebohrt und mit schimmernden goldfarbenen Aluminiumplatten, die etwas kunsthandwerklich wirken und wohl die Härte mildern sollen, abgegrenzt. Zum Rhein-Herne-Kanal faltet sich die Platte zu einem mächtigen, schwarzen, begehbaren Betonriegel auf. Neben den notwendigen technischen Einrichtungen bieten die Ebenen, verbunden durch eine Himmelsleiter, unterschiedliche Aussichtsmöglichkeiten.

Die Entwurfselemente sind damit beschrieben. Die Verfasser setzen auf Eindeutigkeit, Fern- und Silhouettenwirkung, was in der Schnittzeichnung deutlich zum Ausdruck kommt. Hierin verbirgt sich aber nach Auffassung des Preisgerichts auch das Problem: die Mächtigkeit und Höhe der südlichen "Abschlussgeste" wirkt im Verhältnis zur bescheidenen nördlichen "Aufkantung" etwas maßstabslos. Ob darüber hinaus bei einem Wasserbauwerk die "Hommage an die Kohle" die richtige Symbolik an diesem Ort ist, sei hier noch zum Nachdenken angeregt.

Die Verfasser leisten mit ihrem Entwurf einen diskussionswürdigen Beitrag zu gestellten Aufgabe, zumal die Arbeit mit einfachen und strapazierfähigen Materialien, einer simplen Konstruktion und guter Anordnung der Funktionen auch wirtschaftlich konkurrieren kann.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse + Querschnitt

Grundrisse + Querschnitt

Grundrisse + Querschnitt

Grundrisse + Querschnitt

Grundrisse + Längsschnitt

Grundrisse + Längsschnitt

Grundrisse + Längsschnitt

Grundrisse + Längsschnitt

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Modell

Modell

Material

Material

Material

Material