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Einladungswettbewerb | 09/2011

Projektentwicklung „Wohnen und Arbeiten auf dem ehemaligen Togal-Gelände“

2. Preis

steidle architekten, Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Architektur

t17 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Monath und Menzel

Modellbau

Erläuterungstext

Städtebau

Im Zuge einer langfristigen Siedlungsentwicklung Bogenhausens hat sich bei dem zu beplanendem Baufeld entlang der Törringstraße und der Montgelasstraße eine geschlossene Bebauung entwickelt. Nach Südwesten, zum Bürgermeistergarten hingegen, blieb die für Bogenhausen typische villenartige Einzelhausbebauung erhalten.
Die neue Planung sieht nun auch für die Ismaninger Straße eine differenzierte, aber kohärente geschlossene Bebauung vor. Der durchgehende Rücken an der Törringstraße, bildet mit seinen seitlichen Flanken an der Montgelasstraße und der Ismaninger Straße einen von Straßenlärm geschützten inneren Grünraum und öffnet sich gleichzeitig zur Parkanlage des Bürgermeistergartens. Aus diesen Gründen wird ein direkter Anbau an das Baudenkmal (ehemalige Betz´sche Gastwirtschaft) vorgeschlagen.

Wesentlicher städtebaulicher Ansatz ist, einen größtmöglichen zusammenhängenden geschützten inneren Park herzustellen und gleichzeitig die Maßstäblichkeit der Einzelhäuser entlang der Händelstraße fortzuführen. Durch die beiden neu entstandenen Lücken zwischen den Punkthäusern (analog Schwabinger Bauwich) eröffnet sich auch für die Wohnhäuser an der Törringstraße ein Blickbezug in den Bürgermeistergarten.


Wohnungstypologien und Nutzung

Neben den großzügigen Wohnungen im Baudenkmal werden analog zur differenzierten äußeren Gestalt auch unterschiedliche Wohnungstypologien bzw. Variationen innerhalb des vorgegebenen Wohnungsmix vorgeschlagen.
So befinden sich in den beiden dem Bürgermeisterpark zugewandten Häusern eher klassische Wohnungszuschnitte deren innere Raumabfolge der besonderen Lage als Villa im Park Rechnung trägt. Jede Wohnung wird über eine großzügige Diele erschlossen, welche unmittelbar nach dem Betreten durch eine Loggia einen Außenbezug zur begrünten Parkanlage herstellt. Von diesem Bereich werden ausschließlich Wohnraum, Küche oder Loggia erschlossen und können deshalb auch bei Bedarf als Essräume genutzt werden.
Den Zugängen zu Garderoben und Gäste WC´s werden prinzipiell Schleusen oder Flure vorgeschaltet.

Im Wohnhaus an der Törringstraße werden im Gegensatz zu den Villen offene und flexible Wohnungen mit maximal transparenten Fassaden vorgeschlagen.
Die geringe Gebäudetiefe resultiert aus dem selbstverständlichen Anschluss an das westlich angrenzende Nachbargebäude und der räumlichen Maßgabe den Hofbereich nicht zu bebauen. Gleichzeitig wird eine Beeinträchtigung der angrenzenden hochwertigen Wohnungen im Baudenkmal vermieden.
Um einen zentralen Versorgungsschacht lassen sich eine Vielzahl individuell von den Bewohnern gestaltete Wohnungsgrundrisse abbilden.

Eine weitere alternative Wohnform bietet das Stadthaus mit seiner turmartigen Erhöhung an der Ismaninger Straße. Hierbei werden die klassischen städtischen Funktionen von Ladennutzung im Erdgeschoß und einer Mischung von flexiblen Büroflächen und Wohnungen in den Obergeschossen vorgeschlagen. Wesentlicher Entwurfsansatz ist hierbei, dass im Vorfeld keine Festlegung erfolgt, ob auf der jeweiligen Einheit eine Büronutzung oder Wohnungen realisiert wird. Gebäudestruktur und Haustechnik ermöglichen auch nach Fertigstellung einen einfachen Umbau.


Freiraum

Für den inneren Park wird eine große zusammenhängende begrünte Freifläche mit parkartigem Charakter geplant.
Sämtlichen Erdgeschoßwohnungen werden privat nutzbare Vorgärten vorgelagert. Der geltenden Vorgartensatzung entlang der Händelstraße wird durch eingerückte Loggien Rechnung getragen.
Die zentrale, gemeinschaftlich nutzbare Rasenfläche wird gerahmt von einem hochwertigen Stauden-und Gehölzband, das einerseits eine attraktive Wirkung im Sinne eines Schau-Hofes entfaltet, andererseits aber auch eine Differenzierung zwischen den privaten Gärten und der Gemeinschaftsfläche schafft. Eine umlaufende Natursteinkante mit Sitzhöhe unterstützt diese klare Zonierung. Der historische Brunnen wird in die Mitte der zentralen Rasenfläche versetzt und steht dort allen Bewohnern der Anlage zur Verfügung.