Nationales Centrum für Tumorerkrankungen NCT

Die städtebaulichen Rahmenbedingungen bürden dem Neubau eines Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) eine Reihe von schwierigen Bedingungen auf.

Zu benachbarten Gebäuden sind Mindestabstände einzuhalten und Gebäudehöhen sind zu berücksichtigen. Das übergeordnete Wege- und Verkehrsnetz der umliegenden Universitätskliniken soll einbezogen werden. Ebenso soll für gewisse Nutzungsbereiche ein Mindestabstand zur neu geplanten Straßenbahnlinie entlang der Strasse im Neuenheimer Feld eingehalten werden.

Dennoch soll der architektonische Ausdruck ein besonderer sein: ein Gebäude ohne typische Krankenhausausstrahlung, ein „Haus der Begegnung“ zwischen Patienten und Ärzteteam soll entstehen, in dem Patienten über mögliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen beraten werden.

So ein „Haus der Begegnung“ für Patienten, deren Angehörige und Besucher soll ein helles, warmes Ambiente haben. Auch sollen sich die Besucher schnell zurechtfinden, sich wohlfühlen in der doch eher fremden Welt eines Krankenhauses. Dazu tragen übersichtlich angeordnete, lichtdurchflutete Wartebereiche und freundliche Materialien bei.

In dem vorliegenden Entwurf wird die orthogonale Grundstruktur der Kopfklinik aufgenommen. Über drei Geschosse verteilt sind hier die Laborbereiche untergebracht. Als freie, eigenständige Skulptur mit vier Geschossen entwickelt sich der Baukörper hin zur Kinderklinik nach Westen.

Unter einem großen, durch den Baukörper der Obergeschosse formulierten Vordach betritt der Patient das Gebäude. Eine Wasserfläche und ein schöner Baum verleihen dem Ort eine angenehme, freundliche Atmosphäre. Terrassen und Freibereiche sind über das ganze Haus verteilt. Der Baukörper öffnet sich nach Süden, zur Sonne hin.

Das zentrale Atrium erinnert an einen sich verzweigenden Baum. Hier werden die Patienten in die Wartebereiche der unterschiedlichen Abteilungen geleitet.

Im ersten Obergeschoss befindet sich die interdisziplinäre Ambulanz, das Herzstück der Institution und die zentrale Anlaufstelle für alle Tumorpatienten. Über eine freie Treppe im Atrium erreicht der Patient die Beratungsbereiche im zweiten Obergeschoss. Die Tagesklinik und alle weiteren Patientenbereiche sind im dritten Obergeschoss untergebracht. Von hier aus hat man einen schönen Blick nach Süden in den Patientengarten des Heidelberger Klinikrings.

Aufzüge, notwendige Treppen und Installationsschächte verbinden die Geschosse effektiv, entsprechend den funktionalen Anforderungen. Freie, einläufige Treppen in schönen räumlichen Situationen führen die Besucher von Ebene zu Ebene.

Mit so einem besonderen Haus könnte sich das NCT den Patienten öffnen.