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Einladungswettbewerb mit 10 Teilnehmern | 03/2005

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen NCT

Haupteingang

Haupteingang

2. Preis

heinlewischer

Architektur

Erläuterungstext



Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen gewinnt seine übergreifende Bedeutung aus dem differenzierten Angebot von klinischem Bereich, Forschung und Informationsbündelung.

Das hierzu notwendige Geflecht aus Funktionsbereichen mit unterschiedlichen räumlichen Anforderungen ist komplex. Die besondere Situation von Patienten und deren Angehörigen ist besonders zu berücksichtigen.

Der Neubau des NCT soll das Vielschichtige des Könnens dieser Institution verdeutlichen. Im Inneren soll das Zusammenwirken der verschiedenen Bereiche, der verschiedenen Ebenen der Krebsbehandlung erlebbar werden um dem Patienten auch gefühlsmäßig den umfassenden Ansatz der Betreuung zu vermitteln. Gleichzeitig soll eine Atmosphäre des Behütetseins entstehen, soll der Patient Geborgenheit spüren können.

Idee: Komposition und Schichtung
Aus dieser Idee entwickeln wir einen komplexen baulichen Ansatz:
Die einzelnen Bereiche werden in ihrer höhenmäßigen Entwicklung wie auch im Grundriss dergestalt komponiert, dass jeweils übersichtliche, ablesbare Einheiten sich in ihrer Schichtung zu einem Ganzen addieren. Die einzelnen Bereiche bleiben nach innen wie nach außen ablesbar und entwickeln individuelle Qualitäten, auch in Verbindung mit der Bildung individueller Freibereiche.
Im Zentrum der Komposition, am Schnittpunkt der Überlagerungen liegen Eingang und zentrale Erschließung, von hier aus werden unabhängig voneinander alle Einrichtungen des NCT erreicht. Die Bereichsbildung unterstützt die Orientierung für Patienten und Besucher, deren Bereiche sind unmittelbar an die zentrale Halle bzw. Erschließung angebunden.

Die Überlagerung der unterschiedlichen Funktionen bestimmt das Gesamtbild, die gemeinsame Arbeit zur Betreuung Krebskranker definiert den Charakter des NCT.

Gestalt
Die Gestaltung des NCT ist leicht, licht und einladend. Außen und vor allem innen bestimmen freundliche Farben und natürliche Materialien das Bild. Die begrünten, überall präsenten Innenhöfe sind Elemente der Gestalt wie auch der Orientierung.
Nach außen betonen die farbigen Blendschutzvorhänge und Fassadenflächen die Schichtung des Gebäudes.
Die auskragenden Stege und Balkone betonen ebenfalls die Schichtung, sind aber auch individuelle Freiräume und ermöglichen eine wirtschaftliche Reinigung der Fassaden.

Außenräume
Die Abteilungen orientieren sich zum Außenraum sowie zu individuellen, schön gestalteten Höfen, was die Identität dieser Bereiche stärkt. Statt der Rückwand des HIT bildet ein intimer Hof den räumlichen Abschluß der zentralen Halle. Die Höfe des Bauteils Forschung und des Patientenbereiches sind ebenfalls ruhig und haben intimen Charakter.
Die Außenräume sind differenziert – je nach Nutzung. Die Gestaltung von Vorplatz mit öffentlichem, einladenden Charakter, der Gärten um Forschung und Information/Datenpool intensiv begrünt mit Aufenthaltsmöglichkeit, der Terrasse an der Cafeteria – geschützt, am Wasser liegend, mit Ausblick ins Freie – und des Gartens vor den Konferenzräumen folgen der jeweiligen Anforderung und Besonderheit des Ortes.

Die Dächer sind begrünt, die oben liegenden extensiv, die unteren
Dachflächen als Aufenthaltsorte teilweise extensiv begrünt.

Parkierung
Parkplätze für Patienten liegen unmittelbar am Eingangsbereich, weitere Parkplätze werden vor der Kopfklinik erstellt. Optional kann eine zweite Parkierungsebene im 1. UG vorgesehen werden.

Patientengang, Reservefläche
Im 1.UG wird die Anbindung an den Patientengang hergestellt. Dort wird, auch an die zentrale Erschließung angebunden, der Vorhaltebereich Großgeräte geplant (MRT).

Energiekonzept, Klimasystem
Das Gebäude ist weitestgehend natürlich belüftet und belichtet. An sonnenbeschienen Fassaden ist ein außenliegender Sonnenschutz vorgesehen, im gesamten Gebäude ein innenliegender Blendschutz. Die Fassaden sind wo geschlossen wärmegedämmt und hinterlüftet, die Glasfassaden haben eine gute Wärmedämmung und eine gute Sonnenschutzwirkung.

Die Laborbereiche erhalten eine regelgerechte mechanische Lüftung, alle anderen Bereiche eine bedarfsgerechte Minimallüftung mit Spitzenkühlung im Patientenbereich. Die Betondecken bleiben unverkleidet, deren Speichermassen nutzbar. Für die Temperierung wird eine Betonkernaktivierung vorgeschlagen, dies sichert hohe Behaglichkeit.

Mittels Erdkanälen oder Sonden kann Kälte und Wärme gewonnen werden, bei solchen Systemen sind Amortisationen der höheren Investitionskosten innerhalb von 7-8 Jahren realistisch.

Technische Versorgung
Die Versorgung der einzelnen Bereich erfolgt über im UG angeschlossene vertikale Schächte, die Verteilung in den Ebenen über den Bodenaufbau (Elt., Daten, Wärme/Kälte) und über abgehängte Deckenstreifen (Lüftung).
Dieses System ermöglicht hohe Flexibilität und gute Revisionierbarkeit.

Konstruktion
Die Konstruktion erfolgt als Stahlbetonskelettbau mit unterzugfreien Flachdecken. Die Spannweiten sind wirtschaftlich. Die Aussteifung erfolgt durch die an den Gebäudecken positionierten Erschließungskerne. Das NCT wird durch seine räumliche Komposition und die Verzahnung der Innen- wie Außenräume definiert. Die Ausbildung der konstruktiver Elemente unterstützt dieses Bild durch Zurückhaltung.

Wirtschaftlichkeit
Die einfache Bauweise, die geordnete Konstruktion und technische Erschließung, die elementierte Herstellung von fassade und Teilen des Ausbaus ermögliche eine wirtschaftliche Erstellung des NCT. Das Energiekonzept weitgehender natürlicher Lüftung erzeugt zusammen mit der einfachen Wartung der Hülle eine günstige Entwicklung der Betriebskosten.
Der genannte Kostendeckel wird eingehalten.
Längsschnitt

Längsschnitt

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss