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Begrenzter kooperativer Wettbewerb | 07/2003

Freianlagen in Allerheiligen

1. Preis

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangspunkt für die Freiraumgestaltung ist die niederrheinische Landschaft: Ein Landschaftspark neuen Typs schafft ein Wohnumfeld mit hoher Aufenthalts- und Erlebnisqualität. Charakteristische Merkmale der Umgebung wie die Offenheit der Landschaft, gliedernde Baumreihen und feuchte Senken werden aufgegriffen und in die Freiflächengestaltung einbezogen.
Zwei Grünzüge gliedern das Wohngebiet und verknüpfen es mit Stadt und Landschaft: In nord-südlicher Richtung markieren zwei Erdskulpturen als Landmarken den neuen Stadtteil. Der Ost-West-Grünzug bildet die städtische Achse: An den Endpunkten bilden ein steinerner und ein grüner Platz das Entree des Wohngebiets. Der westliche Auftaktplatz ist gleichzeitig
Parkplatz. Der „schräge Platz“ ist ein grüner Platz und Aufenthaltsort für Jugendliche und Freizeitsportler.
Die Vegetation unterstützt die räumliche Wirkung des neuen Landschaftsparks. Durch eine differenzierte Pflanzenauswahl bekommt der Park zu jeder Jahreszeit einen eigenen Charakter und wird zum identitätsstiftenden Element der neuen Stadterweiterung Neuss-Allerheiligen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt es, mit einfachen Strukturelementen einen robusten Park zu entwickeln, der zum einen großzügige, nutzungsoffene Räume anbietet, der zum anderen überzeugende Akzente in den Eingangs- und Übergangsbereichen entwickelt. Für den westlichen Auftaktplatz und dem grünen Platz gestalten die Verfasser den Orten angemessene, klare Entrees, akzentuiert durch die Stadtmarken. Auch die sogenannten Landmarken stellen spannende Bezüge zur Landschaft her und markieren die SN-Achse überzeugend.
Mit dem gelungenen Motiv der Wegmarken wird der Siedlungsbereich sehr deutlich mit dem Grünzug vernäht, ohne dabei den Park zu zergliedern. Als besonderer Zielort im Zentrum wird eine sozusagen „schwebende" Spielinsel angeboten, die mit ihrer klaren Form den Zusammenhang des grünen Teppichs zu erhalten vermag, gleichzeitig aber vielfältige Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten beinhaltet. Die Jury ist allerdings der Meinung, dass über die Dimension der Insel nachgedacht werden sollte.
Auch die Nähe der Spielfelder im Westen und der Trendsportangebote zur Wohnbebauung im Osten wurden kritisch beurteilt.
Die Abgrenzung des Parks zur Wohnbebauung mit den Baummotiven „Kulissen" und „Reihen" wird plausibel thematisiert. Die mögliche Verschattung der Privatgärten durch die Baumkulissen sollte jedoch überprüft werden.
Der Umgang mit der Bustrasse als möglichst harmlos in den Park integriertes Element besticht, läßt jedoch die generelle Frage nach der Sicherheit des Parkbenutzers offen.
Insgesamt bietet die Arbeit einen überzeugenden Beitrag für die Entwicklung eines klar strukturierten Parks, der mit dem Wechsel von linearen und gut proportionierten, ausgedehnten Bereichen spannungsvolle Räume erlebbar macht.