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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2005

Neubau des Zentrums für Frauengesundheit des Universitätsklinikums Heidelberg

Perspektive

Perspektive

4. Preis

heinlewischer

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Idee:
Übereinstimmung von städtebaulicher Figur und inhaltlich-funktionalem Ansatz

In Fortsetzung des durch den Neubau Kinderklinik begonnen Flursystems entsteht eine zweiachsige Magistrale, an diese fügen sich die Gebäude für die neuen Abteilungen an. Als Ergebnis entsteht im Zusammenwirken mit dem Neubau Kinderklinik eine städtebauliche Komposition, bei der die drei dominierenden Kuben für die drei wesentlichen Funktionen:
- Kinderzentrum
- Perinatalzentrum
- Frauenzentrum
stehen.

Der Kubus des Perinatalzentrums integriert dabei die im ersten Abschnitt zu realisierenden Abteilungen. Dass in diesem ersten Abschnitt bereits weitere Abteilungen realisiert werden hat keine relevante terminlich nachteilige Konsequenz aber den wesentlichen Vorteil, im Endergebnis eine funktional optimale Verteilung herzustellen.

Die kleineren Bauteile für Eingang, Kinder-U-B sowie für Lehre, Forschung und Tagesklinik sind Teil der Gesamtkomposition.

Erschließung:
Das Ensemble wird über die Ebenen 99 und 00 an den Klinikring angeschlossen. Die Ausformulierung der Magistrale erlaubt zukünftige Anbindungen in den Ebenen 99 und 00 wie auch ggf. sinnvolle separierte Eingänge (Frauenzentrum).
Wir schlagen vor, die Zufahrt Liegendkranke in Ebene 99 zu verlegen mit dem Vorteil der Entflechtung der Wege von Liegendkranken, Gehfähigen und Besuchern (im Zusammenhang mit der neuen Zufahrt Parkierung kein relevanter Mehraufwand).

Gebäudetypus:
Die Kuben Perinatalzentrum und Frauenzentrum zeigen durchgängig gleichartige Grundrisse als 2-Bund, ringförmig geschlossen. Der 2-Bund ermöglicht gute und eindeutige Orientierung, natürliche Belüftung und Belichtung aller anschließenden Räume sowie geringe VF-Anteile. Die ringförmige Anlage ermöglicht sinnvolle Direktverbindungen abseits der Hauptzugänge (z.B. zwischen Entbindung und ITS-Neonatologie, zwischen ambulantem OP, Tagesbetten und IVF) und ermöglicht die Herstellung von Ambulanzringen und Pflegeringen mit fließenden Übergängen mit den Vorteilen direkter Verbindungen wie auch flexibler und zukunftsfähiger Zuordnungen.
An den Übergängen Magistrale und zentrale Erschließung zu den Kuben sind in jeder Ebene zuerst die Leitstellen, Wartebereiche und Sonderbereiche (Kursräume, Aufenthalt, Elternbereiche) angeordnet. So entsteht ein leistungsfähiges und orientierungsfreundliches Wegenetz mit klarer Abfolge von Diskretionsstufen.

Funktionale Verteilung:
Das Gesamtkonzept zeigt im Ergebnis eine optimale Funktionsverteilung:

Ebene 99
Ambulanter OP, Tagebetten und IVF-Bereich bilden eine sinnvolle Einheit. Der ambulante OP übernimmt im zeitlichen vorgezogenen Bauteil die gewünschte OP-Funktion des Perinatalzentrums.

OP und ITS bilden auf der anderen Seite eine sinnvolle Einheit. OP: Die Einleitung erfolgt zentral, wobei getrennte Bereiche für Erwachsene und Kinder (Elternbegleitung) vorgesehen sind. Der Aufwachbereich wird ebenfalls getrennt (Elternbegleitung auch beim Aufwachen).

Im OP-Bereich könnte der Einleitungsbereich alternativ direkt gegenüber den OP-Sälen an der Hoffassade liegen. In diesem Fall könnten die Personalumkleiden an Stelle der jetzigen Einleitung neben der Leitstelle vorgesehen werden, dieses wäre abzuwägen.

In Ebene 00 werden zwei Ambulanzringe gebildet, in denen die Funktionen Perinatalzentrum und Frauenzentrum abgebildet sind. Dadurch ergeben sich klare Zuordnungen sowie einfache, übersichtliche und sinnvoll differenzierte Wege.
Das Ringsystem erlaubt eine hohe Mikro-(Raumweise) und Makroflexibilität (Abteilungsweise)- auch in Zukunft bei sich änderndem medizinischem Verfahren.

In Ebene 01 bilden Entbindung und ITS Neonatologie eine sinnvolle Einheit (mit direktem, vom Hauptzugang (Besucher, Wartende) getrenntem Übergang Entbindung/ITS) mit kurzer, ebenengleicher Anbindung an die Entbindungspflege.

Ebene 02 integriert die Neugeborenenpflege im Kubus des Perinatalzentrums und die Frauenpflege im Kubus des Frauenzentrums.

Ebene 03 integriert im Perinatalzentrum die Pflege Kinderchirurgie. Die Zimmer sind hier zur gemeinsamen Mitte mit Spielbereich und Leitstelle ausgerichtet um dem Erfordernis nach (visueller) Kommunikation von Kindern zu entsprechen. Auch hier sind der Pflegegruppen fließend.

Die Räume der Verwaltung sind ebenfalls in Ebene 03 untergebracht. Hier bleiben Flächen für zukünftige Erweitungen.

Ver- und Entsorgung:
Es werden zwei AWT-Kerne vorgesehen, welche die unmittelbare Ver- und Entsorgung der jeweiligen Kuben aber auch Redundanz (Wartung) mit kurzen Wegen gewährleisten.

Gebäude:
Konstruktion als massive STB-Konstruktion mit Flachdecken und (thermisch entkoppelten) auskragenden Stegen (Wartung und Brandüberschlag).
Fassaden als elementierte Holz-Glas-Fassaden mit differenzierten Glasanteilen je nach Nutzung und Ausrichtung (aber raumhoch um auch liegenden Patienten den Ausblick in Freie zu ermöglichen). Sonnenschutz an der Außenkante der Stege je nach Nutzung und Ausrichtung fest oder beweglich und mit differenzierter Verschattung. Der Sonnenschutz besteht aus transluzent bis durchsichtig bespannten Rahmen. Diese Differenzierung auch nach Himmelsrichtung ermöglicht eine Überschreitung der Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz und dadurch hohe Behaglichkeit.
Dies Zweischaligkeit erlaubt je nach Situation freien oder mittelbaren Ausblick, unterschiedliche Maße von Geborgenheit durch größere geschlossene Anteile. Insgesamt wird ein homogener Eindruck erzeugt, die Differenzierung der Textur dieser Hülle deutet auf die inneren Bezüge hin.

Ausbau:
Der Ausbau ist wohnlich und freundlich. Die Wände sind glatt, weiß oder farblich gestaltet. Ein notweniger Rammschutz wird flächenbündig in die Wände integriert (verstärkte Platten). Türen und Türrahmen sind aus Holz (mit verdeckt eingelassenen Kantenschutzprofilen). Die Eingänge zu den Bettenzimmern erhalten raumhohe Glasflächen mit innenliegendem verstellbarem Sichtschutz zur Herstellung der notwendigen Einsehbarkeit. Medien (Bettplätze) sind in vor die Wand gesetzte Paneele mit Holzfronten, soweit wie möglich verdeckt, integriert. Die Nasszellen der Pflegezimmer erhalten Glasflächen zur Aussenfassade, so dass diese Nasszellen mittelbar Tageslicht erhalten.
Magistrale, Halle, Treppen und zentrale Bereiche werden mit Naturstein belegt, alle anderen Bereiche je nach hygienischen Anforderungen mit Linoleum oder Kautschuk.
Die Beleuchtung ist weitestgehend indirekt (mit Direktanteilen) um den besonderen Bedürfnissen liegender Patienten zu entsprechen. Gleichzeitig wird dadurch eine atmosphärisch angenehme Beleuchtung geschaffen.

All diese Maßnahmen stärken den Gedanken des Gesundheitszentrums und vermeiden Krankenhauscharakter.

Fazit:
Im Zusammenwirken mit dem Neubau Kinderklinik entsteht ein Ensemble mit enger innerer Verknüpfung, in dem die Bereiche Kinderzentrum, Perinatalzentrum und Frauenzentrum klar ablesbar und individuell erreichbar werden. Das Ganze wird mehr als die Summe seiner Teile.

Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Modell

Modell

Lageplan / Ansicht Haupteingang

Lageplan / Ansicht Haupteingang

Lageplan / Ansicht Haupteingang

Lageplan / Ansicht Haupteingang

Grundriss Ebene 0

Grundriss Ebene 0

Grundriss Ebene 0

Grundriss Ebene 0

Grundriss Ebene 1 / Längsschnitt

Grundriss Ebene 1 / Längsschnitt

Grundriss Ebene 1 / Längsschnitt

Grundriss Ebene 1 / Längsschnitt

Grundriss Ebene 2 / Querschnitt

Grundriss Ebene 2 / Querschnitt

Grundriss Ebene 2 / Querschnitt

Grundriss Ebene 2 / Querschnitt