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Einladungswettbewerb | 09/2011

Fassadengestaltung des Neubau Schwimmzentrum Langwasser

Eingang Schwimmzentrum

Eingang Schwimmzentrum

2. Preis

zinnober architektur

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Entwurfsansatz

Nach einer Überprüfung der städtebaulichen, gestalterischen Leitbilder und der nach unserer Überzeugung sehr wichtigen Aspekte des energetischen Haushaltes des bisher vorgeschlagenen Entwurfes, sind wir zu der Überzeugung gelangt, einen neuen Vorschlag basierend auf Elementen des vorliegenden Entwurfes zu machen.

Auf Grund der an diesem Standort vorzufindenden umliegenden Faktoren, die ordnenden Richtungen der Breslauer und der Gleiwitzer Strasse, das heterogene Umfeld aus dem Gewerbegebiet und der geplanten Wohnbebauung, sowie dem Krankenhaus haben wir uns entschlossen eine eindeutig, klare Form als städtebaulich, beruhigende Geste zu installieren.
Diese Form, der Kreis hat mehrere Vorteile, man schafft mit einer etwas kleineren Fläche, ein wesentlich kleineres Gebäudevolumen. Die Gerichtetheit erlangt der Gebäudekörper letztendlich durch die Staffelung im Dach. Von Norden fällt die Konstruktion nach Süden ab. Sowie, die verschieden auf die Umfeld- und Umweltfaktoren reagierende Fassaden, von geschlossenen hin zu geöffneten Fassadenteilen, geben dem Gebäudekörper letztendlich eine Richtung.
Auf der Nord und Nordostseite ist die gesamte Erschließung des Schwimmbades untergebracht. Fußgänger, Radfahrer sowie die Busse können die Halle hier erschließen. Die Autostellplätze hingegen liegen auf der anderen Seite der Kreuzung.
Im Süden dagegen öffnet sich der Baukörper zur Landschaft, von der jetzt noch etwas mehr vorhanden ist, da das Bad sehr weit nach Norden gerückt wurde. Hier ist also eine Landschaft entstanden, die fast an einen Landschaftspark bestehend aus Wiesen und darauf stehenden Bäumen erinnert.

Grundrissorganisation (Vergleich Neu-Alt)

Verwendet wurden aus dem bisherigen Entwurf alle Schwimm- und Badebecken, sowie die Größen der Umkleiden. Diese wurden in den Größen übernommen und im Grundriss umgruppiert.
Man betritt das Gebäude über die Nordostseite und gelangt in ein großes Foyer. Hier hat der Besucher die Möglichkeit auf kurzem Wege entweder in die auf der Nordseite liegenden Vereins- und Klassenumkleideräume oder in die auf der Ostseite gelegenen Familienumkleiden oder in die Saunabereiche zu gelangen. Der Besucher kann aber auch vom Eingangsbereich auf die Besuchergalerie und in die Gaststätte im 1. Obergeschoß gehen. Dieses ist eine sehr klar strukturierte Verteilung.
Die Becken liegen so, dass die Schul- und Vereinsschwimmer über die 2 Lehrschwimmbecken und dem Sprungbecken in den mittig gelegenen Bereich der 50m-Halle direkt gelangen können. Die Badegäste gehen ebenso direkt in den für sie hauptsächlich vorgehaltenen Bereich mit dem 25m Becken, dem Baby- und Spielbecken, sowie dem Außenbecken. Diese 3 Gebäudevolumina, die Lehrschwimmbecken, das Sprungbecken, die 50m-Halle und der Spaßbadereich sind räumlich ab einer Höhe von 2,50m getrennt und unterscheiden sich in der erlebbaren Gebäudehöhe. Der Raum läuft unterhalb von 2,50m durch. Er wird lediglich noch einmal durch Einstellboxen oder Sitzmöglichkeiten unterbrochen und akustisch getrennt.
Im 1. OG befinden sich noch die Umkleidekabinen des Vereins- und Schulschwimmen, aber auch der Mehrzweckraum sowie die 2 Lüftungszentralen. Die Räume für das Personal sind auf der Ostseite untergebracht.



Energiekonzept

Gemäß Aufgabenstellung soll das Schwimmzentrum Langwasser in Anlehnung an den Passivhausstandard und entsprechend den Leitlinien der Stadt Nürnberg realisiert werden. Für den ursprünglichen Entwurf (Planstand 30.11.2010) wurden durch das Ingenieurbüro Sorge bereits Berechnungen mit dem Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP 2007) durchgeführt. Gemäß der Zusammenfassung PHPP vom 25.07.2011 beträgt der ermittelte Heizwärmebedarf für die Grundvariante 151 kWh/m²a. Das A/V-Verhältnis wird mit A/V= 0,205 m-1 angegeben. Mit dem vorliegenden Entwurf wurde das Fassaden- und Gebäudekonzept grundlegend optimiert, um den Heizwärmebedarf zu minimieren.

Wärmedämmung der Gebäudehülle

Alle Außenbauteile erhalten eine zukunftsweisende Wärmedämmung gemäß Passivhausstandard und Leitlinien der Stadt Nürnberg.

Zur Begrenzung der solaren Wärmeeinträge in der warmen Jahreszeit ist für den oberen Bereich der Südost- bis Südwestfenster (oberhalb 2,5 m) ein effizienter beweglicher äußerer Sonnenschutz geplant (vorzugsweise als windstabile Raffstoreanlage). Alternativ sind bei Südorientierung auch starre Sonnenschutzsysteme möglich. Die übrigen Bereiche der Pfosten-Riegel-Konstruktion und die Oberlichter erhalten keine Sonnenschutzvorrichtungen.
Gemäß PHPP-Berechnung besteht für das Gebäude kein Überhitzungsrisiko. Die tägliche Temperaturzunahme infolge solarer Wärmeeinträge wird mit < 3 K erwartet. Durch die Sonnenschutzmaßnahmen und den hohen Anlagenluftwechsel werden die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz des Gebäudes sicher eingehalten. Eine zusätzliche natürliche Lüftung kann bei Bedarf über die RWA-Öffnungen in den Oberlichtbändern realisiert werden.

Die große Dachfläche bietet die Möglichkeit zur aktiven Nutzung von Solarenergie durch thermische Solaranlagen (Sonnenkollektoren) und Fotovoltaik.

Zusammenfassung - Energetische und raumakustische Umsetzbarkeit

- Übernahme der Anordnung der Lüftungsanlagen

Die bisherige Anordnung der Lüftungsanlagen ist mit dem neuen, besseren Gebäudeentwurf obsolet. Es wurden dafür im Obergeschoß Platz für 2 Lüftungsräume geschaffen, die die bisherigen Lüftungsfunktionen übernehmen können.

- Übernahme raumakustischer Empfehlungen

Die Empfehlungen zur Dämmung oder Minimierung des raumakustischen Pegels wurden im Prinzip übernommen. Wobei auf den Einbau von störenden Glastrennwänden, wie im alten Entwurf verzichtet werden kann. Es werden über die gesamten Decken schallabsorbierende Elemente eingebracht. Zudem werden unter den Galerien, zwischen den Funktionsbereichen noch Trennelemente einerseits zur Aufnahme von Gerätschaften oder andererseits Sitzmöglichkeiten zur Schallabsorbtion vorgeschlagen.

- Aussage zu empfohlenen Dämmdicken

Auf Grundlage der Berechnungen und Empfehlungen der GWJ Cottbus ist es möglich, bei Einbau geringerer Dämmdicken, eine höherwertige Fassade für das neu zu errichtende Schwimmzentrum zu bauen. Wir schlagen deshalb eine mit 24 cm Dämmung versehene Betonfassade mit einer davor gehängten Metallfassade aus bronzefarbenen Trapezprofilen kombiniert mit einem sich um das Gebäude windende Glasband aus Dreifach-Wärmeschutz-Isolierverglasung als Hülle vor.

Fazit

Die Bearbeitung dieses Wettbewerbprojektes hat gezeigt, dass man lediglich mit der Umorganisation der vorgeschlagenen Räume, einem intelligenten Einsatz der Mittel zur erheblichen Reduzierung des Einsatzes von Energie zur Betreibung des Bades und natürlich des Primärenergieeinsatzes, also Betriebsenergie und der Energie die man zum recyclen des Gebäudes benötigt, und einem guten Konzept für die Behauptung des Baukörpers in seiner Umgebung braucht, um in der Gesamtlösung besser als das bisher vorgeschlagene Konzept zu sein.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansichten

Ansichten

Perspektive 50m-Halle

Perspektive 50m-Halle

Perspektive Freizeitbad

Perspektive Freizeitbad