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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2011

Architektenwettbewerb "Dammstraße" Lörrach

Anerkennung

K9 ARCHITEKTEN Borgards.Lösch.Pichl.Piribauer

Architektur

Krause Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Durch die Stärkung der Raumkanten trägt die neue Bebauung zur Komplettierung des Wohnquartiers bei. Die Bebauung definiert Eingänge, Durchgänge und Verbindungen, dadurch entstehen private Freiflächen und räumlich definierte Nachbarschaften. Eine gezielte Vernetzung mit dem städtebaulichen Umfeld und die durchdachte Anordnung der unterschiedlichen Wohn-Nutzungen vermeidet gegenseitige Störungen.

Zur Dammstraße hin orientieren sich zwei Gebäuderiegel, die den Lärm auf das Grundstück abschirmen. Nach Süden hin schließen sich kürzere Gebäude in Nord-Süd Ausrichtung an, die somit einer Verschattung durch den Bahndamm entgehen. Die Kurve des Dammes wird in der Anordnung der Gebäude durch eine leichte Drehung aufgenommen und fügt sich damit angenehm in die natürliche Situation ein.

Die Bauabschnitte des Gebietes sind von Ost nach West eingeteilt. Die Wohnungen für den besonderen Bedarf befinden sich somit im östlichen Teil der Anlage. Dieser Teil wird durch einen Höhenversatz vom Rest der Anlage differenziert.
Die Wohnungen im BA I orientieren sich komplett nach Osten. Durch den Geländeversprung sitzt das Kellergeschoß, welches Nebenräume für die Wohnungen und Trockenräume enthält, nur zu einem Drittel im Erdreich. Innenliegende Flure oder geschlossene, dunkle Räume werden so vermieden. Die Wohnungen des BA II orientieren sich nach Süden und Westen. Das Gebäude zur Dammstraße hin wird mit einem Laubengang erschlossen, so werden Beeinträchtigungen der Wohnräume durch Straßenlärm ausgeschlossen.

Im BA III erhält das Gebäude an der Dammstraße ebenfalls einen Laubengang, an welchem großzügige 5-Zimmerwohnungen und 1-2 Zimmer Appartements liegen. Alle Wohnungen werden so in gleichmäßig guter Qualität, vor allem was die Orientierung und den Lärmschutz angeht, erstellt. Die kürzeren Häuser, die sich wie Finger in Richtung Süden aufspreizen, sind Zweibünder, alle Wohnungen orientieren sich in 3 Himmelsrichtungen. Dem natürlichen Verlauf des Geländes folgend, staffeln sich die Häuser nach Westen hin ab. Durch die kleinen Häuser ergibt sich ein hoher Grad an Privatheit im südlichen Teil des Grundstückes. Trotz der neuen Verdichtung wird so an die freiräumlichen Qualitäten der früheren Bebauung angeschlossen.

In den Untergeschossen befinden sich die jeweiligen Abstell-, Trocken- und Technikräume. Zusätzlich gibt es im Erdgeschoss Flächen für Briefkastenanlage, Fahrradabstellplätze und Entsorgungsstation.
Diese sind entweder im Volumen der Häuser integriert oder liegen in Schöpfen, die den Häusern direkt zugeordnet sind. Diese wirken ebenfalls als räumliche Abgrenzung, speziell zwischen BA II und BA III und auch zwischen BA I und II.
Die Parkierung erfolgt im geforderten Maß oberirdisch, allesamt von der Dammstraße aus erschlossen. Neben den Parkplätzen, den Zu- und Durchwegungen gibt es keinen öffentlichen Raum. Es kann allerdings eine Spielfläche für Kleinkinder im Zentrum des BA III angeboten werden.

Drei Baumpaare unterstützen die räumliche Trennung innenhalb des Grundstückes. Zwei grenzen jeweils zu den Nachbarn ab, ein Paar trennt den BA II vom BA III.

Wohnen
Allen Wohnungen liegt ein modernes Wohnkonzept zugrunde, welches klar strukturierte Grundrisse, Öffnungen in der Fassade und geschützte Eingangsbereiche generiert. Um eine Vergleichbarkeit der Wohnungen zu garantieren und den sozialen Unterschiede zu begegnen, werden alle Wohnungen in höchster Wohnqualität entworfen. Alle Wohnungen erhalten zudem Loggien, bzw. Balkone oder Terrassen, die sich zur Hälfte aus dem Baukörpervolumen herausschieben. Lediglich die Wohnungen des ersten BA erhalten komplett innen liegende Loggien.
Die Gebäude werden in Massivbauweise erstellt und erhalten ein kaltes Satteldach. Die hochwärmegedämmten Gebäudehüllen erhalten einen feinen und sehr edlen Glattputz, welcher von Haus zu Haus in leichten Beige-grau Tönen changiert. So werden die Baukörper zusammengehalten ohne durch ihre Vielzahl trist zu wirken. Gestalterische Elemente aus Streckmetall ergänzen das moderne Erscheinungsbild. Sie lockern Laubengänge auf und rhythmisieren Loggien und Balkone. Von Haus zu Haus in unterschiedlichen Lackierungen gehalten, werden diese Elemente zum Identifikationsfaktor.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug Protokoll:
Die Gliederung in zwei Baukörper entlang der Dammstraße und Ost-West orientierte Gebäude im Geländeinnern erzeugt ein einfaches und schlüssiges Grundmuster. Die durchrgängige Dreigeschossigkeit ist dem Kontext angemessen, einzig das Gebäude des zweiten Bauabschnittes fällt auf durch seine Zweigeschossigkeit. Die Verfasser nutzen die Topographie, um die Wohnungen besonderen Bedarfs mit einem Geländesprung nach Westen hin von der übrigen Bebauung abzusetzten. Zusätzlich wird im Schnitt die Absenkung des Parkplatzes zwischen 1. und 2. Bauabschnitt gezeigt.
Die Freiflächen sind folgerichtig gegliedert und den verschiedenen Nutzungen gut zugeordnet. Die Parkierung ist sinnvoll gelöst.
Der Lärmbelastung wird durch die Gebäudestellung und die Orientierung der Wohnungen angemessen begegnet, mit der größeren Zäsur des Parkplatzes an der Dammstraße wird ein - vertretbarer- Kompromiss eingegangen.
Gesamthaft handelt es sich um ein Projekt, das eine fast selbsterklärende, einache Antwort auf die Aufgabenstellung abgibt.