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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2011

Energetische Modernisierung der Fassade des Gymnasiums Kirchheim

1. Preis

lechner+martin

Architektur

Integriertes Planen Hamp Architekten Ingenieure

TGA-Fachplanung

R+R Fuchs Ingenieurbüro für Fassadentechnik GmbH

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Fassade
Positiv bewertet wird die einfache, klare Fassadengliederung mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion. Der grundsätzliche Charakter des Erscheinungsbildes der Schule wird aufrecht erhalten und nicht überformt. Unter anderem mit den dargestellten Balkonen gelingt den Verfassern die Einbindung des „1. Anbaus“ in ein ganzheitliches Ensemble. Die Balkone dienen als Gliederungselement, Sonnen- und Fassadenschutz. Eine Ausbildung als Fluchtbalkon wäre im Bedarfsfall möglich; Austritte aus den Klassen sollten berücksichtigt werden; dto. Öffnungsflügel Fenster.

Aula
Mit Ersatz der Gaube durch eine Dachliegeelement verbessern sich die Belichtungssituation und die bauphysikalischen Bedingungen deutlich. Die Eingangssituation wurde aufgewertet, insbesondere auch in seiner Fernwirkung durch den Aufsatz einer Lüftungszentrale. Die konstruktive Ausbildung des Dachanschlusses sollte überprüft werden.

Turnhalle
Die zur Ertüchtigung der Rettungswegsituation wurde gut gelöst. In Zusammenhang mit der Bedachung der Fahrradabstellanlage konnte auch die Verschattungsproblematik Turnhalle verbessert werden. Die Fahrradanlage erscheint sehr eng bemessen. Aus Akzeptanzgründen sollten die Aufstellflächen großzügiger angeordnet werden.

Gesamtbetrachtung
Lösungsansätze für Lüftung, Sonnenschutz und Belichtung wurden architektonisch sinnvoll umgesetzt.

Bauphysik
Der Nachweis der U-Werte fehlt, die Einhaltung der geforderten Werte ist jedoch aufgrund der Schichtbezeichnungen plausibel dargelegt. Die Fassade ist relativ wärmebrückenarm konstruiert. Im Bereich der Stb-Erker ergeben sich wärmetechnische Schwachpunkte, eine Alternative sollte geprüft werden. Ein Konzept für die Schnittstelle zu Dach- und Fassadensanierung ist für den Firstbereich gut dargestellt. Die großen Lüftungsflügel sind thermische Schwachstellen, die durch eine möglichst hochwertige Dämmung (VIP) entschärft werden sollten. Die Anzahl der zu öffnenden Fenster und Klappen ist nicht eindeutig erkennbar. Nicht zu öffnende Fassadenfelder müssen auf jeden Fall deutlich dicker gedämmt werden (U=0,15) als bei den Klappen dargestellt.

Lüftungskonzept
Das vorgeschlagene Dauerlüftungsystem über Fassadenklappen kann die natürliche Belüftung weitgehend zugfrei sicherstellen. Im Sommer ist jedoch eine unterstützende Stoßlüftung über die Lüftungsflügel erforderlich. Die Positionierung der Zuluftöffnungen hinter den Heizkörpern unterstützt die motorisch betriebenen Kippflügel bei der zugfreien Frischlufteinbringung. Die nachträgliche Installation eines Lüftungsgerätes anstelle der Stoßlüftungselemente und die Integration in der Schrankwandzone ist gut möglich.

Brandschutz
Die Belange des Brandschutzes wurden von der Wettbewerbsarbeit weitgehend gewürdigt und berücksichtigt, sie müssten im weiteren Verfahren allerdings noch weiter ausformuliert werden. Im Wettbewerbskonzept werden Balkone optional als weitere Rettungswege angeboten. Die Zugänglichkeit der Balkone aus den Klassenräumen geht aus der Plandarstellung nicht hervor.