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Einladungswettbewerb | 10/2011

Umgestaltung Johanniskirche Bielefeld zu einem Gemeindezentrum

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Kirchhoff Quack Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Die mit der Eingliederung der Gemeinderäume in die bisher nur zu Gottesdiensten genutzte Johanniskirche einhergehende grundsätzliche Änderung und Erweiterung der Funktionen des Gebäudes sollen, dem Leitbild einer „offenen und gastfreundlichen“ Gemeinde folgend, deutlich nach außen sichtbar und wirksam werden.

Gleichzeitig soll jedoch auch das Baudenkmal Kirche soweit wie möglich geschont und erhalten werden.

Da zur Erfüllung des Raumprogramms eine bauliche Erweiterung erforderlich ist, wird diese deshalb als eigenständiger, kubischer Baukörper an der südöstlichen Seite der Kirche mit einer Orientierung zum südlich gelegenen Kirch-Vorplatz vorgesehen.

Der solitäre Charakter des Baudenkmals Kirche wird hierdurch erhalten, die Erweiterung ist durch eine bauliche, belichtete Fuge deutlich getrennt und formal zeitgemäß.

Die Öffnung der vorhandenen, bisher geschlossenen Nischen in der südöstlichen Außen-wand der Kirche stellt nur eine geringe Veränderung der geschützten Bausubstanz dar, er-möglicht jedoch eine großzügie Verbindung zum Neubaubereich und über die dort angeord-neten Oberlichter eine zusätzliche Belichtung des Kirchenraumes.

Der bisherige Haupteingang der Kirche bleibt für Gottesdienste und festliche Gelegenheiten erhalten, zur alltäglichen Nutzung steht jedoch durch den Neubau ein neuer, besser zu errei-chender Zugang zur Verfügung (zusätzlich ein vollständig barrierefreier Zugang).

Hier sind auch das Gemeindebüro und der Wartebereich mit Foyer / Café angeordnet.
Der direkte Außenkontakt des Foyers über die große Fensteröffnung zur Straße stellt das Gemeindeleben gleichsam unmittelbar in das städtische Umfeld.


Kirchenraum

Die Gruppenräume 1 und 2 sind unter den seitlichen Emporen angeordnet, zum Kirchenraum verglast und durch eine bewegliche Trennwand zu verbinden.

Zur Verbesserung der Raumakustik und für die technische Leitungsführung sollen nur Teile der Decke so abgehängt werden, dass die imposante Holzkonstruktion in großen Teilen sichtbar bleibt.

Der Gruppenraum 3 (Kleinkinder-Betreuung) besitzt ebenfalls unmittelbaren Kontakt zum Kirchenraum.

Für die Gruppenräume 1 bis 3 wird in kleinen Teilbereichen der Ersatz der bleiverglasten Kirchenfenster durch Klarglasfenster vorgeschlagen, wobei die ersetzten künstlerischen Verglasungen erhalten bleiben und im Innenbereich der Kirche weitere Verwendung finden sollten.

Der Kirchenraum selbst wird durch die dargestellte, teilweise flexible Bestuhlung vielfältig nutzbar.

Die Anordnung einer leicht gebogenen, monochrom gestalteten, zusätzlichen Wandfläche im Chorraum und die Anordnung des Taufbrunnens in der Mitte des Raumes können neue Im-pulse im liturgischen Bereich hervorrufen.

Die grundsätzliche sakrale Orientierung des Kirchenraumes bleibt hierbei erhalten, so dass liturgische Traditionen fortgeführt und der Raumeindruck des Kirchen-Innenraumes erhalten bleiben können.

Die Wiederherstellung der vorhandenen Fensteröffnungen über der Orgelempore wird zur Verbesserung der Belichtung vorgeschlagen, da dies bei entsprechender Verglasung ohne Schädigung der Orgel möglich ist.


Konstruktion / Materialien

In der geschlossen bebauten und von großen Baumassen geprägten Umgebung soll das neue Gebäude durch eine ruhige, klare Bauform und eine eigenständige Materialität bestehen, ohne die ausdrucksstarke Form der vorhandenen Baukörper, insbesondere der Kirche, zu stören.

Für die Fassade des Neubaus ist ein gemauerter, gelb-grauer Kalkstein in rauer Ausführung, korrespondierend mit der Farbigkeit und der Textur des Bruchsteinmauerwerkes der Kirche, vorgesehen.
Die Flachdächer sollen mit hochwertiger Abdichtung und extensiver Begrünung versehen werden.

Durch Holz-Aluminium-Fenster, Naturholz-Bekleidungen und unglasierte keramische Bo-denbeläge soll zeitgemäße, wertige Architektur unterstützt werden, die im Ergebnis sowohl dauerhaft wie wartungsarm ist.

Die Konstruktion des Neubaus ist statisch einfach, hierdurch und durch die Zusammenfas-sung der installationsintensiven Bereiche wird eine wirtschaftliche Ausführung erreicht.


Haustechnik / Energieverbrauch

Vorgesehen ist die Erneuerung des Heizsystems als Kombination aus statischen Heizkörpern für die Gruppenräume und den Neubaubereich sowie Warmwasser-Luft-Heizstationen für den Kirchenraum.

Eine unterstützende mechanische Lüftung der Gruppenräume wird empfohlen, ebenso eine elektronisch gesteuerte und geregelte Betätigung der Lüftungsöffnungen der Kirche.

Eine neue Beleuchtungsanlage für den Kirchenraum ist zur angemessenen Beleuchtung des Raumvolumens und für verschiedene Lichtszenarien erforderlich.

Ein Austausch der Bodenplatte im Kirchenraum wird nicht zu vermeiden sein, hierdurch kann jedoch auch eine zeitgemäße Wärmedämmung im Bodenbereich erreicht werden.

Zusätzlich wird die Ausführung einer Wärmedämmung der Holzdecken sowie eine wärme-dämmende Schutzverglasung der Kirchenfenster empfohlen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Schnitt Neubau

Schnitt Neubau

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt