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Einladungswettbewerb | 09/2011

Verwaltungsgebäude Grundstück Osterstraße / Röselerstraße / Karmarschstraße

Anerkennung

Architekten BKSP

Architektur

Erläuterungstext

Die PB Grundbesitz-, Investitions- und Entwicklungsgesellschaft beabsichtigt, im Zentrum der Landeshauptstadt Hannover ein Verwaltungsgebäude neu zu errichten.

Das Planungsgrundstück spannt sich auf zwischen Osterstraße, Karmarschstraße und Röselerstraße und besetzt die Ränder eines (in Teilen fragmentarischen) Blocks.

Drei Bestandsgebäude an Osterstraße, Röselerstraße und im Blockinneren sollen durch den Neubau ersetzt werden. Das als Denkmal geschützte Gebäude Karmarschstraße bleibt erhalten und wird in das Neubaukonzept integriert.

Mit Ausnahme einer Geschäftslage entlang der Osterstraße, sind für den Neubau aus-schließlich Büroflächen vorgesehen, die in wesentlichen Teilen von der Deutschen Hypo genutzt werden.

Der städtebauliche Umgriff des Planungsgrundstücks ist durch den Städtebau und die Architektur die der Wiederaufbaujahre geprägt. Zur Karmarschstraße und zur Osterstraße sind überwiegend durchgängige Trauf- und Gebäudehöhen vorhanden. An der Röselerstraße ist der Blockrand in Teilen unvollständig bzw. mit ein- bis zweigeschossigen Gebäuden geschlossen.

Die Dimensionierung des Straßenraums von Karmarschstraße und Osterstraße entspricht dem eines städtischen Boulevards. Die Röselerstraße ist räumlich erheblich dichter und lässt die Zugehörigkeit zur historischen Altstadt erkennen.

Die Forderung nach 13.000 - 14.000 m² BGF machen eine dichte Bebauung des Grund-stücks und die Ausschöpfung der zulässigen Geschossigkeit erforderlich (Randbebauung sechs Geschosse; Hofbebauung fünf Geschosse).

Trotz gleicher Geschossigkeit artikuliert sich die Kubatur des Neubaus differenziert zu den Stadträumen von Osterstraße und Röselerstraße. Entlang der Osterstraße nimmt der Neubau die auslaufend fließende „Bewegung“ der nördlichen Bebauung auf und führt sie mit subtiler Faltung über in die sich gradlinig fortsetzende südliche Bebauung über.

Die daraus resultierende Akzentuierung der Gebäudeecke ist Auftakt für den „Giebel“ in die Röselerstraße als vis a vis zu Osterstraße 30 und 35.

Entlang des weiteren Verlaufs ist der Neubau rhythmisiert durch Faltung und Staffelung, um eine angemessene Maßstäblichkeit im Straßenraum der Röselerstraße zu schaffen.

Die Struktur des Neubaus wird aus Winkeln gefügt, von denen einer (mit Faltungen) den Straßenverlauf Osterstraße, Röselerstraße begleitet, während der andere den baulichen „Kurzschluss“ zum Bestand an der Karmarschstraße herstellt. Der dritte Winkel schafft den Übergang zur zweigeschossigen Hofbebauung im Südwesten. Als Folge wird der bisher zweigeteilte Blockinnenraum nun in drei Höfe gegliedert.

Die Grenzbebauung im Norden bedarf der Einigung und bietet dem Nachbarn die Vo-raussetzungen für eine ebenfalls höhere Grundstücksausnutzung.

Der Neubau wird an der Ecke Osterstraße/Röseler-straße über ein zum öffentlichen Raum geöffnetes Foyer erschlossen. Aufzüge und Treppen sind auf kurzem Weg erreichbar. Bei Bedarf kann das Foyer in die Flächen der Cafeteria erweitert werden (Veranstaltungen). Ein schmales Atrium mit Oberlicht öffnet den Raum des Foyers maßvoll in die Obergeschosse.

Nebeneingänge zur Erschließung von separaten Büroeinheiten/Lagerflächen im Unter-geschoss der Gewerbeflächen bilden eigene Adressen entlang der Röselerstraße und der Osterstraße (ggf. spätere kleinteilige Vermietung). Die Anlieferung der Deutschen Hypo und die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Röselerstraße.

Die Obergeschosse nehmen in ringförmiger Anordnung die Büroflächen des Raumpro-gramms übersichtlich und flexibel auf. Die Gebäudestruktur ermöglicht, unterschiedliche Büroorganisationsformen aufzunehmen.

Verbunden werden die Bürogeschosse über das zentrale Atrium - es schafft räumliche Transparenz. Die offenen Treppenläufe fördern Kommunikation und Austausch zwischen den Ebenen. Mit Blick über den Blockrand ist das oberste Geschoss dem Vorstand vorbehalten, es wird separat erschlossen (keine offenen Treppe).

Der geplante Neubau ist als nachhaltiges Gebäude entwickelt. Neben der Kompaktheit des Baukörpers und seiner Nutzungsflexibilität ist die Gebäudehülle wesentlicher Bestandteil eines auf Nachhaltigkeit angelegten Gebäudekonzepts:

Die geplante Fassade weist einen maßvollen Öffnungsanteil auf in Abwägung von weit-gehend natürlicher Belichtung der Arbeitsplätze und geringen Eintrag äußerer thermischer Lasten. Alle Fenster sind öffenbar, so dass eine natürliche Belüftung der Arbeitsflächen gesichert ist. Zusätzlichen Komfort bietet die mechanische Lüftung der Büroflächen (optional) - insbesondere in den Winter- und Sommermonaten. Einzelne Bereiche sind mit Kühlung vorgesehen (Vorstand).

Neben den 3-fach verglasten Fenstern sind die hochwärmegedämmten massiven Fas-sadenflächen mit hellem Werkstein (in differenzierter Oberflächenbehandlung) bekleidet. Die Gliederung der Fassaden ist klar, modern und zurückhaltend - Pfeiler, Decken und Fenster sind zeitlos elegant proportioniert. Die Kubatur des Neubaus mit seiner auf die Stadträume Osterstraße und Röselerstraße angemessen differenzierten Geometrie wird in den Vordergrund gerückt.

In Ergänzung zum Neubau des Verwaltungsgebäudes soll die Gestaltung der Röselerstraße aufgewertet werden:

Die Röselerstraße bleibt als Straße mit Trennung der Verkehrsarten (MIV/Fußgänger) bestehen. Allerdings wird die Fahrbahn in ihrer Breite reduziert und leicht angehoben, so dass ein Bord von ca. 3 cm die Querung an jeder Stelle erleichtert.

Die Längsparker sind in ihrer Anzahl reduziert und mit dem gleichen Pflaster der Gehwege belegt (Markierung durch punktuelle Differenzierung im Pflaster). Kleinkronige Bäume führen eine mittlere Höhenebene in den Straßenraum ein.