modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einstufiger Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb in vereinfachtem Verfahren | 04/2005

Pfarrhaus Burkardroth

2. Preis

hjp architekten PGmbB _ Prof. Jürgen Hauck, Herbert Osel

Architektur

Erläuterungstext



Das neue Pfarrhaus ist in besonderem Maße bestimmt durch die Zeit in der das Bauwerk entsteht, die besonderen Bedingungen des Umfeldes, die Nutzungsanforderungen, das Material als Werkstoff, die Struktur des Gebäudes und seine logische Anordnung, die Angemessenheit der Mittel, die Einfachheit und die Klarheit durch Beschränkung der Materialien.

Die Zeit
Das Gebäude ist der Spiegel der Geschichte seiner Entstehung, es ist ein Dokument seiner Zeit. Die Lebensdauer eines Gebäudes überdauert in der Regel den Zeitraum, den es dokumentiert. Dies verlangt vor allem eine große Zurückhaltung in formalen Dingen und die Rückbesinnung auf konzeptionelle und traditionelle Werte.

Das Umfeld
Architektur findet immer ein Umfeld vor, fügt meist etwas Neues hinzu. Ein neues Gebäude ist die Reaktion auf die Bedingungen seiner Umgebung. Das neue Pfarrhaus übernimmt die einfachen ortstypischen Gebäudeformen wie Geschossigkeit, Drei-Vierseithöfe / Hofanlagen, Satteldach und Giebelstellung.
Durch das Zurückversetzen der „Hofwand“ entsteht ein Vorplatz / „Marktplatzaufweitung“ für Pfarrhaus und Pfarrheim, welcher sich mit dem Markplatz verzahnt. Diese Platzaufweitung / Pfarrhof bietet dem Pfarrhaus und dem Pfarrheim eine großzügige Eingangs- und Vorplatzsituation.

Die Nutzung
Ein Gebäudeeinschnitt - als Vorplatz - der sich zum Markplatz orientiert akzentuiert den Zugang zum Haus - gleichzeitig wird eine

Verzahnung mit dem „Vorplatz“ zum Markplatz erreicht.
Im Pfarrhaus verteilen sich im Erdgeschoss die Pfarrei mit Büros- und Besprechungsraum, in der zweiten Ebene die Kaplanei und die Wohneinheit der Haushälterin, darüber in der Dachebene die kirchliche Dienstwohnung.
Die Wohneinheit unter dem Dach ist offen und lichtdurchflutet, nur über dem Bereich der Privaträume (Schlafen) verbirgt sich im Dachspitz ein Stauraum hinter Bücherwänden. Alle Wohneinheiten erhalten einen ebenerdigen Freisitz mit direktem Zugang in den Garten.

Das Material
Das Baumaterial eines Hauses bestimmt durch Form, Farbe und Oberfläche den Ausdruck und Charakter. Die Form ist ohne das Material nicht denkbar, und jedes Material hat eine bestimmt Form. Beides in Einklang zu bringen ist Ziel des Entwurfes.
Durch die Außenhaut des Gebäudes verschwinden alle üblichen und notwendigen Zutaten wie Regenableitung unter einer vereinheitlichenden Mantelstruktur, die dem Baukörper einen monolithischen Charakter verleiht, welcher durch das „Ausstanzen“ von Öffnungen, die sich aus den innenräumlichen Funktionen und den Sichtbeziehungen und den Himmelsrichtungen erklären, noch gesteigert wird.

Das neue Gebäude will das Ensemble „Markplatz“ auf selbstverständliche Weise ergänzen. Nicht die Technik des Möglichen, sondern das Weglassen des Unnötigen ist Ziel unserer Arbeit.