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Offener, einstufiger, städtebaulicher Ideenwettbewerb | 07/2005

Ideenwettbewerb "Neugestaltung Rathausplatz und angrenzende Bereiche"

Lageplan

Lageplan

5. Preis

Hans-Hermann Krafft

Architektur

Erläuterungstext




Die sehr unterschiedlichen Gebäude am Platz, die Brüche, bedingt durch die Geschichte, ergeben heute kein einheitliches, harmonisches Bild, wie man es zum Beispiel von historischen Stadtplätzen gewohnt ist.
So ist neben Zurückhaltung in der Wahl der Mittel auch Stärke im Ausdruck des „Neuen“ Voraussetzung, um den in der Stadtgeschichte relativ neuen Stadtplatz, stadträumlich ablesbar werden zu lassen.

Das Ziel dieses Entwurfes ist alle städtebaulichen Räume in ihrer Besonderheit und in ihrem Zusammenspiel erlebbar werden zu lassen. Die besondere Qualität dieses Ortes ist der gesamte städtebauliche Bereich um den Rathausplatz.

Die unterschiedlichen Gebäude verschiedener Entstehungszeit und ihre vorhandenen Qualitäten werden erst auf einer relativ ruhigen, freien Platzfläche ihre eigene Wirkung entfalten können.
Daher wird vorgeschlagen den Rathausplatz frei zu räumen und den Raum als Ganzes wirken zu lassen.

Zur Stärkung der Platzränder wird vorgeschlagen beide Rathäuser jeweils auf einen Teppich aus großformatigen, hellen Steinplatten zu stellen und damit gegenüber der gepflasterten Platzfläche deutlich hervor zu heben. Die relativ unruhige Gebäudekubatur des neuen Rathauses wird in ihrer Funktion als Platzkante gestärkt. Vor dem Rathaus, an der nördlichen Baumgruppe, die den Platzraum hier schießt und den Übergang zu den Nebenflächen markiert, ist eine lange Bank zwischen Altem und Neuem Rathaus vorgesehen. Von hier aus lässt sich das Treiben auf dem Platz in Ruhe betrachten .
Schlanke, hohe Leuchtstehlen vor den Platzfassaden des Rathausplatzes lassen auch bei Dunkelheit die Platzränder und damit den Platzraum ablesbar werden. Auf den angrenzenden Flächen sind die Leuchten frei verteilt und verdeutlichen damit das Fließen des Gesamtbereiches, auch hinter dem Rathaus.
Als Bodenbelag ist ein gestocktes Pflaster vorgesehen, das den historischen und den städtebaulichen Bezug wieder herstellt und den Platz wieder als Teil der ganzen Stadt erscheinen lässt.
Zur Belebung des Platzes sollte das Alte Rathaus neben seiner sozialen Einrichtung auch gastronomisch genutzt werden.

In Bereich vor dem Bad und der Stadthalle lässt sich gegenwärtig der besondere Reiz der vorhandenen Topografie nicht ablesen. Das Prägende der Hügellandschaft, in die Gerlingen eingebettet ist, wird als besondere Qualität nicht erlebbar.
Es werden daher geschwungene „Stadtterrassen“ vorgeschlagen, die die Topografie thematisieren. Mit ihren breiten, flachen, schwingenden Stufen schaffen sie einen Platz aus Stufenterrassen mit Sitzinseln aus Holz in sanftem Licht und unter einzelnen Bäumen.
Drei Wasserfontänen lassen einen Stufenbereich zu einem bespielbaren Wasserobjekt werden. Das Wasser fließt über die Stufen und verschwindet gurgelnd in schmalen Schlitzen in dem Untergrund.
Bei Veranstaltungen werden die Terrassen zur Tribüne.
Der Bereich vor der Stadthalle und dem Hallenbad wird zur obersten Terrasse und damit Bestandteil der gesamten Anlage.
Es entsteht ein ruhiger Bereich mit langen, bequemen Holzbänken und einem schönen Blick auf die Terrassenlandschaft und den Rathausplatz.
Wünschenswert wäre der Ausbau der bestehenden Gastronomie in der Stadthalle.
Dann könnte sich der kleine Platz zum Biergarten oder Terrassencafe entwickeln.
Von den vorhandenen Kastanien können nicht alle erhalten werden, aber 2 der Bäume können stehen bleiben und ein wenig hochgeastet werden.

Der fließende Raum der Terrassen führt entweder über einzelne Ebenen oder über einen breitere Rampe auf die obere Fläche, um dann weiter, unter Bäumen, zu den grünen Freiräumen an der Schule und zu den Sportplätzen geleitet zu werden. Es wird vorgeschlagen die vorhandene Tiefgaragenausfahrt in dieser Achse zu schließen und mit einer Tiefgarageneinfahrt zu einem neuen Abschnitt der Tiefgarage in dem neuen Block an der Meterstraße zu verbinden, um die Anbindung zu dem Sport- und Freizeitbereich zu verbessern.
Die Decke der Tiefgarage kann durch nachträglich eingebaute Stützen unterfangen werden, um nachträglich Bäume auf der Tiefgarage pflanzen zu können.

Durch die räumliche Schließung des geplanten Baublockes im Westen des Rathauses und die Verschiebung der vorhandenen Tiefgarageneinfahrt entsteht ein spannungsvoller städtebaulicher Raum auch hinter dem Rathaus.
Das Gefälle in dem Bereich hinter dem Rathaus sollte durch Hohlkörper hergestellt werden, um die Belastung der Tiefgaragendecke gering zu halten.
Das Rathaus steht nun im Zentrum der Stadt und die angrenzenden Freiflächen werden zu erlebbaren und sinnvoll benutzbaren Stadträumen.

Für die anschließenden Straßen, wie Urbanstraße und Hauptstraße, wird vorgeschlagen die Dreiteilung des Straßenraumes in Fußweg, Fahrbahn und Fußweg beizubehalten und ablesbar zu machen, um hier die historische Entwicklung und prägende Struktur Gerlingens zu erhalten.
Die Gehwegbereiche werden durch niedrige Hochborde von der Fahrbahn abgegrenzt, die an mehreren Straßenübergangen abgesenkt werden können, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Der Vorbau der Sparkasse am Rathausplatz sollte langfristig zurück gebaut werden, ohne die architektonische Gesamtkomposition zu beeinträchtigen.
Da die vorhandene Treppe für den Platz zu groß und dominant erscheint, wird hier eine schmalere, einfachere Treppe vorgeschlagen.

Für den Platz und die Gesamtsituation wäre es von großem Vorteil, wenn die Stadt auf die Parkplätze direkt auf dem Rathausplatz verzichten könnte.
Wenn aber der Wunsch weiterhin besteht, können die Parkplätze durch 50 cm lange Tiefborde im Pflaster gekennzeichnet werden, ohne zu stark in der Fläche auf zu fallen. Angeordnet werden sollten Sie dann im Nord-Westen des Platzes mit einem genügend großen Abstand zum Alten Rathaus.
Lageplan

Lageplan

centralperspektive

centralperspektive

Nachtplan

Nachtplan

Schnitt 1

Schnitt 1

Schnitt 2

Schnitt 2