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Offener, einstufiger, städtebaulicher Ideenwettbewerb | 07/2005

Ideenwettbewerb "Neugestaltung Rathausplatz und angrenzende Bereiche"

Körper und Fläche; Punkt und Linie

Körper und Fläche; Punkt und Linie

6. Preis

WICK + PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER PARTNERSCHAFT mbB

Architektur

Erläuterungstext




Raumkonzept

Den drei bestehenden platz- und raumbestimmenden Körpern Bank, neuem Rathaus und Stadthalle werden 2 Flächen zugeordnet und durch ein neues vertikales Element ergänzt. Diesem vertikalen Element wird eine neue Horizontale dagegengestellt. Die gestalterischen Elemente Fläche, Vertikale und Horizontale bilden mit der statischen Schwere der Baukörper eine räumlich- spannungsreiche Figur, die den neuen Rathausplatz Gerlingen definiert und belebt.

Als Platz und Flächen entstehen so der neue Rathausplatz auf EG-Höhe des neuen Rathauses und eine obere Fläche, die als neue Plattform für Bank und Stadthalle dient. Der Höhensprung dieser Flächen wird über eine Freitreppe, der „Tribüne“ gebildet. Damit ist der neue Rathausplatz Gerlingen als städtische Bühne definiert. Richtung Norden zum alten Rathaus wird mittels Sitzkante ein kleiner Höhensprung ausgebildet. Dieser fasst den Rathausplatz und gibt der Tribüne ein Gegenüber. Um das alte Rathaus entsteht ein eigenständiger Bereich auf dem bestehenden Stadtlevel. Dieser dient im räumlichen Zusammenhang als Übergang von alter Stadt zu neuem Rathausplatz.


Stadtraum und bauliche Elemente

Das vertikale Element ist der neue Rathausturm, der als neues Stadt-Zeichen den Raum prägt und die Wahrnehmung bestimmt. Er dient den Gerlinger Bürgen als Zeitmesser und Veranstaltungsanzeiger für die Stadthalle.
Die Horizontale wird aus einer Mastreihe mit horizontalen stabförmigen Leuchten gebildet. Diese ergeben durch ihre waagrechte Anordnung eine Linie im Raum, die zu den unterschiedlichen Höhen der Flächen ein räumliches Bezugssystem darstellt und so die Höhenverhältnisse des darunterliegenden Stadtraums ablesbar und verständlich macht.

In Querrichtung von der Hauptstraße kommend definiert die Mastreihe den Übergang von breiter Öffentlichkeit der städtischen Bühne zur eher eingeschränkten Öffentlichkeit der Besucher des Rathauses. Damit wird auf der großen Platzfläche ein Bereich abgegrenzt, der als erweitertes Foyer des Rathauses dienen kann.

Die obere Fläche vor der Stadthalle wird mittels „grünen Kissen“ verengt und als aussenliegendes Foyer der Stadthalle herangezogen. Vor dem Haupteingang entsteht ein größerer Besucherbereich. Zwischen Stadthalle und Hallenbad erhält die Gastronomie eine repräsentative Aussenfläche.


Stadtraum und Licht

Die Lichtgestaltung ist aus dem räumlich-baulichen Konzept entwickelt und überträgt die Tagwirkung des Platzes in eine Nachtwirkung. Die Vertikale des Turms wird mit beleuchteter Krone zum Leuchtpunkt über der Stadt. Die Horizontale der Leuchten wird nachts zum Lichtstrahl, der über den Platz schießt. Punkt und Linie wird eine sternenhimmelartige Lichtfläche aus Bodenleuchten untergeschoben.


Funktionale Elemente / Tiefgarage

Die bestehende Tiefgarage wird unter dem neuen Bereich vor der Stadthalle um 26 Stellplätze erweitert. Damit werden die entfallenden Stellplätze Altes Rathaus ersetzt Der neue Rathausturm
markiert dabei deutlich den Zugang zur Tiefgarage. Ein Aufzug im Inneren verbindet die drei Ebenen Tiefgarage, Rathausplatz und Stadthalle. Die fußläufige Verbindung der drei Ebenen erfolgt vom Rathausplatz kommend über eine Treppenrampe in die Tiefgarage und über eine Rampe nach oben.


Stadtraum und Materialisierung

Der neue Rathausplatz zeichnet sich durch eine offene, großzügige und urbane Atmosphäre aus.
Als Platzbelag sollen großformatige helle Werkbetonsteine eingebaut werden. Diese haben mittig angeordnet eine Einbauleuchte oder einen polierten Punkt. Die Platten „Einbauleuchte“ werden in größeren Abständen unregelmäßig und im Wechsel mit den Platten „polierter Punkt“ verlegt (Tag- und Nachtwirkung: Sternenhimmel).

Als Ränder werden hochwertige Sichtbetonkanten ausgeführt. Diese bilden den Rand des Rathausplatzes, insbesondere den Höhensprung zum alten Rathaus. Auf dieser Kante läuft als Sitzmöbel ein polierter Granitstein. (rötlicher Granit analog rötlicher Fassade Rathaus)

Der Rathausturm ist ein Stahlgerüst mit Glashaut (sandgestrahlt). Die Glashaut lässt tagsüber die Konstruktion durchschimmern und kann als Projektionsfläche (Veranstaltungskalender) genutzt werden. (Projektion von Innen) Der Zeitmesser (Turmuhr) ist mit digitalen Leuchtziffern eine zeitgemäße Interpretation der bestehenden Uhr auf dem alten Rathaus. (Farbwechsel möglich)

Die Mastreihe (Lichtstrahl) besteht aus Stahlmasten, die eine waagrechte transluzente Röhre als Leuchtkörper haben. Die Röhren sind zur Steigerung der Dynamik außermittig montiert. Über eine visuelle Stärkung des Lichtstrahls z.B. mittels Laser kann nachgedacht werden. Die Farbgebung und ein möglicher gesteuerter Farbwechsel soll in Zusammenwirkung mit der Farbgebung am Rathausturm abgestimmt werden.

Der obere Bereich vor der Stadthalle erhält einen farblich abgesetzten Belag gleichen Formats. Dieser Belag vermittelt mit seiner rötlich-erdfarben Oberfläche zwischen urbanem Stadtraum und Naturraum Park.
Die „grünen Kissen“ sind in Sichtbeton ausgeführt, die im Wechsel mit Rasenfeld und kleinwüchsigem Baum bepflanzt werden. Die Bäume bilden eine grüne Kante als Gegenüber der Stadthalle. Als Sitzmöbel werden Holzflächen montiert.
Städtebauliches Gesamtkonzept

Städtebauliches Gesamtkonzept

Lichtkonzept

Lichtkonzept

Nachtwirkung

Nachtwirkung

Gestaltungsplan Rathausplatz

Gestaltungsplan Rathausplatz

Schnitt BB

Schnitt BB