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Einladungswettbewerb | 11/2011

Realisierungswettbewerb Carl-Sieder-Weg

2. Preis

Architekten-Atelier Thoma

Architektur

Henne Korn Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Der Begriff Anger bezeichnet einen grasbewachsenen Dorfplatz in Gemeinbesitz,
der von allen Bewohnern der Siedlung genutzt werden kann.“

Städtebauliche Zielsetzungen

Der Stadtteil Mooswald zeichnet sich durch eine schlichte klare Baustruktur, durchsetzt mit kleineren Grünflächen in Form von grünen Angern aus. Sie bilden Spiel- und Treffpunkte und tragen zur Bildung von Identität und Nachbarschaft bei. Entlang der Elsässer Straße finden sich Läden mit kleinen Vorplätzen.
Diese vorhandenen Strukturen werden aufgegriffen und in Form einer durchgrĂĽnten Baustruktur mit entsprechenden Analogien weiterentwickelt.

Von der Körnung des Bestandes ausgehend schlagen die Verfasser vor:

• Die Quartiersstruktur aus dem Siedlungsgedanken heraus entsprechend der historischen Entwicklung der Mooswaldsiedlung zu entwickeln.

• Die öffentlichen Bereiche KiGa und Dienstleistungen der Elsässerstrasse zuzuordnen und von dort aus zu erschließen. Der Gemeinschaftsraum wird hier integriert, um ge-meinsam mit KiGa und gebietsnahe Dienstleistungen einen Quartierspunkt zu setzen, der in alle Richtungen ausstrahlt

• Die Wohngebäude nach Größe und Maßstab der umgebenden Struktur umschließen einen Anger, der als Quartiersmittelpunkt nachbarschaftliche Beziehungen ermöglicht und Gemeinschaft herbeiführt.

• Der Gemeinschaftsraum ist so angeordnet, dass er auch dem Innenbereich der neuen Siedlung, dem Anger, zugeordnet ist


Quartier, Anger, Wegevernetzung und VerkehrserschlieĂźung

• Der Anger ist der schwerpunktmäßige Binnenraum und das Herzstück der Freianlage zwischen Wohn- und öffentlichem Bereich. Er schafft im Quartier angemessene Ein-gangssituationen und Ausblicke. Der nördlich gelegene, „neue“ Carl-Sieder Weg erschließt das Quartier oberirdisch für den Anliegerverkehr.

• Der Anger ist autofrei, grüner Treffpunkt innerhalb des Quartiers sowie Spiel- und Auf-enthaltsfläche. Über Fußwege ist der Anger mit seiner Umgebung verknüpft, wobei der Weg zwischen Elsässer Straße und dem Carl-Sieder-Weg formal betont wird, weil er zentrale Erschließungsfunktion hat.

• Ein öffentliches und in alle Richtungen durchlässiges Wegenetz lässt Einblicke in das Quartier und Durchblicke zu. Es greift die ankommenden Wegebeziehungen auf und vernetzt das neue Quartier mit der umgebenden Bebauung.

• KFZ- und Motorrad-Stellplätze befinden sich in der Tiefgarage, lediglich die öffentlich zugänglichen Stellplätze sind oberirdisch angeordnet.


Der Gemeinschaftsraum

liegt zwischen Anger und Elsässer Straße. Er ist beiden Außenräumen zugeordnet und lässt Durchblicke von jeder Seite zu. Auf Grund seiner autarken Lage, könnte er auch externen Nutzungen dienen.


Der Kindergarten

an der Ecke Falkenberger / Elsässer Straße gelegen ist über die Falkenbergerstraße anfahrbar. Die 2 Gruppenräume sind zu Ostseite und Innenhof, die Funktionsräume zu den Straßenseiten orientiert. Der Freibereich korrespondiert mit dem Anger.


Wohnungen

• Die Wohnungen in den Häusern 3 bis 6 sind im EG barrierefrei erschlossen. In den Gebäuden 1 und 2 sind alle Wohnungen barrierefrei. Einzelne Grundrisse sind flexibel miteinander kombinierbar. Z.B. 2 + 2 Z-Wohnungen = 4 Z-Whg.

• Die Treppenräume sind bewusst großzügig in den Ausmaßen und bilden somit einen kommunikativen Raum. Sie sind mit und ohne Aufzüge realisierbar.


Freiflächen und Versickerung

Der Anger ist ein grasbewachsener „weicher“ Platz. Sein Gegenpol ist der Carl-Sieder-Weg als Spielstraße mit „harter“ Spielfläche.

Die Hausvorzonen an der Elsässer Straße werden über einen einheitlichen Belag mit dem öf-fentlichen Fuß- und Radweg zusammengefasst und signalisieren im Zusammenspiel mit den Dienstleistungsräumen im Erdgeschoss der Gebäude Öffentlichkeit. Gleichzeitig wird in einigen Bereichen Privatheit durch Heckenelemente hergestellt.

Die EG-Wohnungen besitzen direkten Freiraumbezug mit privaten Gartenflächen. Die voneinander getrennten Tiefgaragen ermöglichen die „konfliktfrei“ Regenwasserversickerung mit opti-malem Anschluss an den anstehenden Baugrund. Eine zentrale Versickerungsfläche ist im Anger vorhanden, zwei Häuser erhalten dezentrale Versickerungsanlagen. Es werden optimale Standortbedingungen für die zentrale Baumgruppe im Anger ermöglich.


Materialität

• Massivbauweise in konventioneller Konstruktion unter Verwendung vorgefertigter Bauteile. Möglich wäre auch eine Mischbauweise mit Massivdecken und vorfabrizierten Holzaußenwandelementen, welche bei gleicher Dämmwirkung eine geringere Gesamtwanddicke benötigen und die Bauzeit verkürzen.

• Putzbekleidung der OG-Außenwände in Anlehnung an die Umgebungsbebauung

• Klinkerschale der erdgeschossigen Wände kombiniert mit Holzlamellen.


Energiekonzept

• Wärmeschutz nach Anforderungsprofil, Gebäudehülle entsprechend Niedrighausenergiestandard

• Wämeerzeugung mit BHKW

• Raumklima: massiver Gebäudekern als Speichermasse, kontrollierte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung.

• Optimal thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung und / oder Photovoltaik

• Begrünung der Flachdachbereiche


Bauabschnitte

Die voneinander getrennten Tiefgaragen ermöglichen eine Realisierung des Wohnquartiers in 3 von einander unabhängigen Bauabschnitten.