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Einladungswettbewerb | 11/2011

Ecocity Hamburg Harburg - Neubau Windtower

2. Preis

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Neubau für den Windtower bildet den baulichen „Höhepunkt“ in der Ecocity Hamburg. Aus der Mitte des Ensembles historischer Industriebauten erhebt sich der Neubau und signalisiert die Verbindung von Tradition und Fortschritt nach außen. Diese Verbindung prägt das Konzept für den Neubau. Eine moderne Ziegelarchitektur mit einer dominierenden vertikalen Gliederung bildet das Grundthema, welches mit nach außen ablesbaren Sonderbereichen variiert wird. Der prismatische Baukörper wird durch steinerne Lisenen überhöht, da sich die einzelnen Fassadenflächen abhängig vom Betrachtungswinkel verändern. Ein Haus, das mit einem Windrad Energie erzeugt, hat gerade im Norddeutschen Raum eine lange Tradition. Ein subtiles Muster in den Ziegelflächen knüpft einen Bezug zu den Holzschindeln der alten Mühlenhäuser.

Neben den Maßnahmen für ein ökologisches Gebäude im Betrieb liegt ein Schwerpunkt der Planung in einer ökologisch rücksichtsvollen Herstellung. Dazu gehört auch eine sparsame Dimensionierung von Bauteilen, bei der auf bildhafte Auskragungen weitestgehend verzichtet wird. Der Neubau ist als Verbundsystem aus einem flexiblen Stahlbetonskelett und massiven Wandscheiben konzipiert. Tragende Elemente aus Stahlbeton sind die äußeren Wandscheiben und die innere Mittelzone. In den größer verglasten Bereichen im Erdgeschoss stehen die Außenwände auf Stützen.

Die Fassade ist überwiegend aus norddeutschem Ziegel und Glas hergestellt. Die zweischaligen Außenwände sind mit Kerndämmung und äußerer Verblendschale geplant. Die Ziegelflächen geben mit dem besonderen Verband der „Schuppen“ den Fassaden ein feines Muster. Vor den regelhaften Fenstern ist eine äußere Prallscheibe geplant, die den äußeren Sonnenschutz vor Witterung und Wind schützt. Im weiteren können hiermit die Fenster im Sommer zur Nachtauskühlung außerhalb der Arbeitszeiten geöffnet werden.

Die Windräder in dem annähernd dreieckigen Windloch bilden den oberen Abschluss den prismatischen Baukörpers. Das Windloch bleibt nach Westen frei von Luftbalken und verjüngt sich leicht nach Osten, so dass die Turbinen optimal angeströmt werden können. Die nach Süden orientierten Wand und Dachflächen im Turbinenbereich werden mit Photovoltaikelementen zur Stromerzeugung geplant. Die Photovoltaikelemente in den Fassade werden als Gestaltungselement bewusst eingesetzt

Durch die Kompaktheit des Baukörpers ist der Außenflächenanteil reduziert und damit der Energiebedarf minimiert. Die eingesetzten Baumaterialien bieten durch ihre Speicherfähigkeit positive Voraussetzungen für eine Abpufferung kurzzeitig auftretender Wärme- und Kältelasten. Statt durchgängig abgehängter Decken werden überwiegend Deckensegel eingeplant, so dass die Speichermasse der Decken genutzt werden kann. Einen günstigen Einfluss auf den Energiebedarf hat auch die Lochfassade mit ihrem fast raumhohen Verglasungsanteil und dem damit bis in die Raumtiefe eindringenden Tageslicht. Dieser Effekt wird durch eine Jalousieanlage mit Lichtlenklamellen weiter verstärkt.

Es wird eine Betonkerntemperierung zur Heizung und Kühlung sowie Niedertemperatur-Heizflächen zur Deckung des verbleibenden Wärmebedarfs empfohlen. Optional ist der Einbau von dezentralen Lüftungsgeräte zur Versorgung der Nutzungseinheiten vorgesehen. Die Anlagen verfügen über eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung und ein Kühlregister zur unterstützenden Kühlung der Nutzflächen.