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Einladungswettbewerb | 06/2011

Sillinsel

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Teilnahme / 2. Stufe

Preisgeld: 10.000 EUR

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Standort

Zwischen Innenstadt, Dreiheiligen und Pradl liegt die „Sillinsel“ als künstlich geschaffener Ort. Entlang der namensstiftenden Sill streckt sich die Landzunge der Nordkette entgegen. Die Einzigartigkeit des am Wasser gelegenen, urbanisierten Freiraums im der Zentrum der Stadt macht deutlich, welches Potential und welche Qualität der Ort zwischen Fluss und König Laurin Allee beinhaltet. Räumlich gefasst liegt die Sillinsel nördlich der Großbau-Struktur des Sillparks und wird westl. durch die bestandsgeschützte Einfriedung des Schulbaus, sowie der identitätsstiftenden Kastanien-Allee im städtischen Umfeld verortet. Durch die östl. verlaufende Sill wirkt der aufgespannte Raum wie eine vergessene Landschaft, welche sich wie selbstverständlich in den Grüngürtel entlang des Flusses und des Parks einbindet und eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugt.

Städtebaul. Konzept

Der außergewöhnliche Charakter des Ortes wird durch seine Freiraumqualität definiert. Spielerisch eingestreute Stadt-Bausteine gliedern die Sillinsel neu. Hierbei orientieren sich die Baukörper an der Topografie der Insel, den Blickbeziehungen untereinander, sowie der optimalen Belichtung der Wohneinheiten. Die locker gestellte Baugruppe wird über das landschaftliche Wegenetz verbunden. Die bestehende Baumstruktur umspült die Baukörper und wird gezielt nachverdichtet. Der Wechsel von geschotterten Laufflächen und angelegten Grünbereichen eröffnet dem Fußgänger immer wieder interessante Aus- und Durchblicke in die umgebende Landschaft mit der dominanten Nordkette und die Stadtsilhouette.

Wegeführung

Kurze Wege zu den infrastrukturellen Knotenpunkten sind von allen Neubau-Solitären gegeben. Sie fügen sich in die Freiraumplanung ein und lassen die Sillinsel wie eine Erweiterung der östlichen Parkanlage erscheinen, ohne dabei als Transitfläche zu wirken. Die Nordspitze der Insel wird als urbanes Habitat über die neugeschaffene Sillpromenade im Osten der Landzunge öffentlich zugänglich gemacht. Durch gezielt Brückenschläge zur Kastanien-Allee wird die Insel über den Sillkanal an Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs angebunden. Somit wird die Sillinsel zum natürlichen Bindeglied zwischen Pradl und dem Stadtquartier Dreiheiligen. Der Sillsteg wird durch den Anschluss an die neu gestaltete Sillpromenade aufgewertet und lädt zum Flanieren und Verweilen entlang der Flussufer ein. Die Sillinselpromenade bietet direkten Zugang zum Sillufer. Dies sichert eine optimale Erreichbarkeit des bestehenden Ufer-Aufwuches. Der motorisierte Individual-Verkehr wird bewusst aus dem Erschließungs-Konzept der Insel entflochten. Die bestehende Zufahrt wird genutzt um eine direkte Anbindung an die tiefer liegende Parkebene zu schaffen. Der PKW-Verkehr taucht vor der Promenade ab und öffnet somit den weitläufigen Raum zwischen Sillinselufer und Parkanlage. Durch die separate Anbindung der Insel an die König-Laurin-Allee ist die eigenständige Umsetzung der Wegeverknüpfung für beide Bauphasen garantiert ohne infrastrukturelle Einschränkungen zufolge zu haben.

Freiraum

Der Aufwuchs des Ostufers bleibt unberührt und erfährt durch die Einbindung in die Sillinselpromenade eine Aufwertung. Im Südlichen Inselbereich wird ein natürlicher Filter zur PKW-Erschließung und dem dahinterliegenden Stadtareal aufgespannt. Die westliche Uferkante wird aufgeforstet und punktuell durch Baumgruppen ergänzt. Der Sillspitzpark ist als grünes Zimmer der Stadt angelegt. Er ist unabhängig von der Wohnanlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein weitläufiger Schotterplatz bindet den südl. gelegenen Spielplatz an die Inselspitze an und bildet somit ein einzigartiges Naherholungsgebiet umgeben von Wasser.

Gebäudetypologie

Die städtebaul. präzise gesetzten Baukörper sind so zueinander ausgerichtet, dass jeder Wohneinheit ein uneingeschränkter Blick in die umgebende Landschaft gewährleistet ist. Gleichzeitig garantieren die schaltbaren 2-4 Zimmerwohnung eine optimale Orientierung und ein hohes Maß an natürlicher Belichtung. So schmiegen sich die Bausteine entlang der Inselkontur und reihen sich in einem geometrisch bestimmten System untereinander auf. Eine Differenzierung erhalten die Gebäude bezgl. ihrer Höhenentwicklung. Den Auftakt des Wohnareals bildet ein siebengeschossiges Volumen zur König Laurin-Allee. Die hierzu eingedrehten Wohnbauten staffeln sich in weiterer Folge in ihrer Höhenentwicklung. Die Erweiterung der Bauphase II reduziert sich um ein weiteres Vollgeschoss und passt sich somit dem Raumverhältnis der sich nach Norden verjüngenden Sillinsel an.

Der landschaftliche Aussenraum steckt sich über das gemeinschaftl. Erdgeschoss wie ein urbaner Teppich unter dem Ensemble hindurch. Als Zäsur heben sich die Baukörper bewusst von der Landschaftebene ab und erzeugen neben der Gewährleistung des Hochwasserschutzes attraktive Gemeinschaftsfläche für geschützte Aufenthalts- und Begegnungszonen, Fahrradstellplätze und Abstellmöglichkeiten. Als Folge kann die tieferliegende Parkebene mit einer geringen Einbautiefe eingebracht werden und folglich der bestehende Baumaufwuchs in weiten Teilen gesichert werden.

Durch die kompakte Bauweise und der zentralen Erschließung sind alle Wohneinheiten über mindestens zwei Fassadenseiten belichtet. Die variabel schaltbaren Grundrisse sind in Konfigurationen von 2 – 4 Zimmerwohnungen umsetzbar. Ein zweiseitig orientierter Loggienbereich erweitert den Wohnraum und schafft hohe Aufenthaltsqualitäten mit Ausblicken auf die Stadt, die Berge und den Fluss.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im überarbeiteten Projekt versucht der Verfasser, den Konflikt zwischen öffentlichem und
privatem Raum durch unterschiedliche Geländeniveaus zu lösen. Dadurch eliminiert er die
ursprünglich vorgeschlagene Erdgeschoßnutzung durch halbgeschossig angehobene
Wohnnutzung. Dies führt zu Rampenlösungen im Eingangsbereich mit komplizierten
barrierefreien Zugängen.

2. Preis
Grundriss

Grundriss

Lageplan

Lageplan