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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2011

Bebauung und Neugestaltung des westlichen Ortsrandes von Köln - Roggendorf / Thenhove

3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Boris Enning Architekt

Architektur

LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Struktur und Gestalt

Aus den historischen Bebauungsmotiven werden der rheinische Vierkanthof und das giebelständige Ziegelhaus als prägende „städtebauliche Bausteine“ zitiert und in den zu entwickelnden Ortsrand in einer neuen Interpretation übertragen.

Der „neue Wohnhof“ wird als Kopf von 6 Bebauungsclustern und als Raumkante zur Landschaft das prägende Element des Ortsrandes. Die Cluster bilden eine Identität stiftende, familiäre Einheit von 12 bis 20 Wohneinheiten, die einen überschaubaren Nachbarschaftsbezug darstellen.

Die neue „Grüne Mitte“ am Quettingshof wird westlich von einer Hauszeile gefasst und landschaftsplanerisch für diverse Nutzungen (Spiel, Aufenthalt, Spaziergang) gestaltet.

Der neue Ortseingang am Straberger Weg wird flankiert von einem neuen Wohnhof und einer linearen Reihenbebauung. Von dieser Torsituation als Entrée in die Ortschaft öffnet sich die Neubebauung und lenkt den Blick auf den alten Quettlingshof. Entlang der Straße bilden diese Raumkanten gleichzeitig einen passiven Schallschutz für die hinteren Gebäude.

Die Höhengestaltung der Baukörper am Ortsrand ist gestaffelt und an die Struktur aus zweigeschossigem Herrenhaus und eingeschossigen Stallungen angelehnt. Nach außen bildet sich so eine unverwechselbare Silhouette als „Visitenkarte“ der Ortschaft.


Verkehr

Die Haupterschließung der neuen Quartiere erfolgt vom Straberger Weg aus mit je einem Hauptstich nach Norden bzw. Süden. Die „neuen Wohnhöfe“ zweigen hiervon als einzelne Cluster ab. Die Höfe sind von den Radien so bemessen, dass eine Umfahrungsmöglichkeit für Müllfahrzeuge und die Feuerwehr besteht.

Die Bestandsgrundstücke im Süden werden durch den neuen südlichen Hauptstich rückseitig erschlossen. Im Norden kann die Erschließung im Bedarfsfall fortgeführt werden.

Für Fußgänger und Radfahrer werden vorhandenen Siedlungsstrukturen über die „neuen Wohnhöfe“ bis in den freien Landschaftsraum hinein über ein separates Wegenetz miteinander verknüpft.

Öffentliche Stellplätze werden in ausreichender Zahl unter den Bäumen entlang der Hauptstiche angelegt.


Landschaft und Grün

Der Ortsrand wird entlang der nördlichen Planungsgrenze mit unterschiedlichen Hecken- und
Gehölzstrukturen ausgebildet. Markante Baumgruppen bilden schon von weitem einen Blickfang. die eine Aufenthaltsqualität erhalten sollen.

Entlang des Baugebietes führt eine Wegeverbindung mit Aufweitungen als „Landschaftskarrées“ von Ost nach West. Durch diese Sichtfenster werden Blickbeziehungen zwischen Roggendorf und der offenen Landschaft freigehalten. Mit den Privatgärten wird die Landschaft durch diese verzahnt.

Zur Umgehungsstraße wird die offene Landschaft erhalten und je nach weiterer Entwicklung als Naherholungsfläche mit Langgraswiesen oder landwirtschaftlicher Nutzung belegt. Dieser offene Landschaftsteil kann durch Wege gekreuzt werden. Entlang der L183 entstehen „Landschaftsinseln“ mit unterschiedlichen Funktionen.


Öffentlicher Raum und Freiraum

Die öffentlichen Freiräume sind klar gegliedert und erfüllen qualitätsvoll die Anforderungen
an ein hochwertiges Wohngebiet. Die verschiedenen Wegebeziehungen zwischen den Gärten und der Landschaft ermöglichen vielfältige „Spielräume“ für alle Altersgruppen. Ein Kinderspielplatz wird im Zwischenraum zwischen altem Ortsrand und neuem Quartier angesiedelt.

Die einzelnen „Hofräume“ werden platzartig ausgebildet, mit einem Solitärbaum in der
Platzmitte. Die Baumscheibe wird als Treffpunkt mit Bänken ausgestattet.

Hausgärten erhalten geschnittene und frei wachsende Hecken grenzbegleitend zur Wahrung
des privaten Raumes. Einzelne Obstgehölze in den Gärten prägen den dörflichen Charakter. Müllbehälter werden durch Hecken eingefasst oder in einheitlichen hölzernen Einhausungen untergebracht. Bei den Wohnhöfen sind die Behälter in die Fassade integriert.


Architektur

Das Quartier wird mit einem ausgewogenen Mix unterschiedlicher Haustypen beplant.

Als Sonderform bieten wir den „neuen Wohnhof“ an. Analog zum Domizil im sanierten Vierkanthof ist dies ein ganz individueller und ortstypischer Wohntypus für junge Familien. Insbesondere die Lage am Ortsrand mit freiem Blick in die Landschaft macht diese Häuser besonders attraktiv.

Begleitend zum Straberger Weg wird eine Zeile aus giebelständigen Familienhäusern mit Südgärten als preiswerte Wohnform vorgesehen.

Als Dachform werden mit Bezug auf die Umgebung überwiegend Satteldächer vorgeschlagen. Die Parzellierung bietet verschieden große und marktgängige Grundstücke von ca. 180 bis 450 qm.


Energie und Nachhaltigkeit

Alle Häuser sind zur Sonne orientiert. So sind energetisch sparsame Häuser durch solare Gewinne realisierbar. Zum Einsatz von Solaranlagen bieten die geneigten Satteldächer eine ideale Voraussetzung. Zur Beheizung sind Erdwärmepumpen wünschenswert.
Städtebaulicher Gesamtplan

Städtebaulicher Gesamtplan

Detailausschnitt Wohnhof

Detailausschnitt Wohnhof

Haustypen

Haustypen