modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2005

St. Johannes Baptist

Modell

Modell

1. Preis

Michael van Ooyen Freie Architekten | Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

1. Situation
Das Baugrundstück ist Teil einer zusammenhängenden Freifläche, die durch die Pfarrkirche St. Johannes und das unmittelbar daran anschließende Krankenhaus im Nordwesten begrenzt wird. Nach Südosten geht die Freifläche nahtlos in die Augustastraße über. Der Straßenraum erfährt hierdurch eine städtebaulich unangemessene Aufweitung. In der Augustastraße, auf der Freifläche und vor dem Hauptportal der Pfarrkirche prägen PKW´s das Bild. Entlang der Marienstraße bildet das grüne Dach der Platanenallee einen attraktiven Raum für Fußgänger. Beginnend an der Augustastraße findet die Allee vor dem Hauptportal der Pfarrkirche unvermittelt sein Ende. Ein attraktiver Außenraum, in dem sich das Gemeindeleben in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche entfalten kann, fehlt.



2. Städtebauliches Konzept
Der 14 x 14 Meter messende kubische Baukörper des neuen Pfarrheims schiebt sich im Südwesten entlang der Platanenallee markant an die Augustastraße. Mit seiner achsialen Ausrichtung zum Kirchturm steht der Neubau in einem direkten Bezug zur Kirche. In Verbindung mit dem vorhandenen und dem neu geplanten Grün entsteht zwischen der Pfarrkirche und dem Pfarrheim ein räumlich gefasster, gut nutzbarer Platz. Durch die neu angelegten Platanenreihen flankiert, wird der angrenzende Parkplatz zu einem homogenen Bestandteil des städtebaulichen Gesamtkonzeptes. Großkronige Solitärgehölze flankieren das Hauptportal und definieren die räumliche Vorzone der Pfarrkirche.



3. Funktion
Der neu geschaffene Kirchplatz fließt durch die transparente Eingangsfassade hindurch über das zweigeschossige Foyer bis in den großen Veranstaltungsraum hinein. Die enge Verknüpfung von Kirchplatz, Foyer und Veranstaltungsaal bietet bei Pfarrfesten und anderen größeren Aktivitäten ein Maximum an räumlichen Möglichkeiten. Der Bezug zur Kirche ist durch die Blickbeziehungen aus dem zum Foyer hin geöffneten Saal und von der Galerie im Obergeschoss erlebbar. Die für die Teilung des Veranstaltungsraums benötigten mobilen Trennwandelemente finden in einer Raumnische des angrenzenden Abstellraumes eine unauffällige Parkposition.
Der teilbare Veranstaltungsraum im Erdgeschoss und die Gruppenräume im Obergeschoss orientieren sich nach Südosten zur Augustastraße. Hierdurch wird das aktive Gemeindeleben nach außen hin sichtbar gemacht. Die übersichtliche Anordnung der Räumlichkeiten um das zweigeschossige Foyer herum setzt die Idee eines Gemeindezentrums baukörperlich um.
Seitlich an das Foyer angelagert, befinden sich auf beiden Ebenen die für die Funktion des Hauses benötigten Nebenräume. Durch die räumliche Anbindung der Küche und des großen Abstellraumes an den Saal werden funktional optimale Bedingungen geschaffen. Die Sanitäranlagen für Damen und Herren befinden sich im Obergeschoss des Hauses. Für gebrechliche oder behinderte Gäste steht im Erdgeschoss ein bedarfsgerecht eingerichtetes WC zur Verfügung.



4. Gestaltung
Der kompakte Neubau lebt von dem Spiel seiner geöffneten und geschlossenen Fassadenflächen. Durch die großen Fassadenöffnungen wird er bis tief in sein Inneres mit Tageslicht durchflutet. Außen angeordnete Lamellenraffstores bieten die Möglichkeit, das Tageslicht zu steuern. Sie schützen das Bauwerk im Sommer vor unerwünschter Aufheizung durch intensive Sonneneinstrahlung.
Als Kontrast zu den transparenten Öffnungen im Baukörper sind die geschlossenen Flächen in Klinkermauerwerk geplant. Das gewählte Material ist robust und widerstandsfähig. Es sichert die wirtschaftliche Unterhaltung des Gebäudes über viele Jahre.
Die Innenräume werden durch warme Holzvertäfelungen und farbig gestaltete Putzflächen an den Wänden geprägt. Deckensegel aus gelochten Gipskartonplatten absorbieren den Schall und sichern eine optimale Raumakustik. Entsprechend der zu erwartenden Beanspruchungen werden die Fußbodenbeläge gewählt. Im Obergeschoss ist in den Gruppenräumen ein Hochkantlamellenparkett als Bodenbelag denkbar.
Die Dachfläche ist die fünfte Fassade des Kubus. Sie wird durch das Glasdach des Foyers gegliedert. Aus Gründen der Gestaltung und aus Gründen der Ökologie ist eine Begrünung der Dachfläche geplant.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht