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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Neubau eines Betriebs- und Verwaltungsgebäudes in Prüm

3. Preis

HHS Planer + Architekten AG

Architektur

foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wellenbewegung
Der Neubau des Betriebs- und Verwaltungsgebäudes für die Kommunale Netze Eifel AöR wird in einer wellenförmigen Grundrissfigur in den Hang eingefügt. Die Figur entwickelt sich bewegt entlang der Höhenlinien. Das Volumen wird zum Teil in den Hang eingeschoben, begrenzt den Hang für den talseitig vorgelagerten Betriebshof.
Die Gebäudeform bezieht sich ebenfalls auf das Gabelungsdreieck der B 410 und der L11 und markiert den Abzweig in der Landschaft.

Aus Teilen das Ganze
Betriebs- und Verwaltungsgebäude werden geschichtet: dem talseitigen Betriebshof wird das Betriebsgebäude zugeordnet, darüber entwickelt sich das 2-geschossige Verwaltungsgebäude. Beide Nutzungsbereiche werden eigenständig und eindeutig erschlossen: bergseitig erreicht man das Verwaltungsgebäude, talseitig das Betriebsgebäude. Gegenseitige Störungen der Verkehrsströme werden so vermieden. Gleichwohl sind die Bereiche zentral und übersichtlich über ein gemeinsames Treppenhaus miteinander verknüpft. Mit gleicher Materialität der Fassaden wachsen Betriebs- und Verwaltungsgebäude zu einer dynamischen Gebäudeskulptur mit einer prägnanten Silhouette von hoher Signifikanz zusammen.

Rundgang
Von den Parkplätzen an der zukünftigen Erschließungsstraße erreicht der Besucher den Haupteingang mit einem herrlichen Blick ins Tal. Hier wird nur das Verwaltungsgebäude sichtbar. Die erdüberdeckten und begrünten Nebenbereiche des Betriebsgebäudes bilden eine Aussichtsplattform. Kleine überschreitbare Brunnen in dem Eingangspodest geben einen zurückhaltenden Hinweis auf den Nutzer. Die Eingangshalle mit dem Empfang und einem kleinen Wartebereich gestatten einen großzügigen Blick in die Landschaft.
Die Bürobereiche ordnen sich dreiseitig um einen Kernbereich, der die Nebennutzungen sowie Treppenhaus und Aufzug aufnimmt. Ein künstlicher „Wasserfall“ (benetztes Edelstahlgewebe) als Teil eines kleinen Ausstellungsbereichs vermittelt zum Thema Wasser und beeinflusst in den Wintermonaten die Raumluftfeuchte positiv.
Über den Erschließungskern erreicht man sowohl die weiteren Bürobereiche im Obergeschoß mit dem separierten Vorstandsbereich als auch die Räume des Betriebsgebäudes in der Ebene darunter.
Die Mitarbeiter und der Lieferverkehr passieren den Haupteingang und zweigen hinter den Besucherstellplätzen zu den Stellplätzen und den Betriebsräumen ab. Direkt am Betriebshof angelagert, sind alle Nutzungsbereiche des Betriebsgebäudes auf kurzem Wege erreichbar.

Landschaft ergänzen
Baukörper, Erschließungs- bzw. Stellplatzflächen und die gewünschten Retentionsfläche greifen in die Topografie des Grundstücks ein. Drei keilförmige Böschungen erzeugen die notwendigen Rampen, Plateaus und Senken. Als artifizielle Elemente kontrastieren sie zu der vorhandenen Topografie und den ausgerundeten Ecken des Verwaltungsgebäudes.

Die Böschung entlang der Erschließungsrampe ist mit Rasen bewachsen und bildet mit ihrem ganzjährig grünen Dreieck einen Kontrast zur zweischürigen Wiesenfläche.
Auf der Böschung entlang der Stellplätze wächst Cornus alba ‚Sibirica’, der im Winter mit seiner roten Rinde ein deutliches Zeichen setzen wird. Hinter diesem monochromen Bewuchs bleiben die abgestellten Fahrzeuge dem nördlich vorbei fließenden Verkehr verborgen.
Die Böschung an der Senke zum Retentionsraum ist wiederum mit Rasen bewachsen, wobei die Senke selbst an den feuchteren Stellen mit Blutweiderich und anderen Feuchtigkeit liebenden Stauden einen farblichen Akzent setzen kann. Darüber hinaus soll die Vegetation der Wiese weitgehend erhalten und gepflegt werden.

Der im Westen angrenzende Waldbereich wird durch aufpflanzen von Buchen und Eichen ergänzt und löst sich nach Osten hin in Baumgruppen und Einzelbäume auf. In Gebäudenähe bilden einzelne Trauerweiden mit ihrem hellgrünen Laub einen angenehmen Kontrast zu den Basaltfassaden des Gebäudes.

Den Rahmen des neuen Betriebsstandortes bildet die vorhandene Wiesenfläche. Alle weiteren Flächen und Gebäude sind hierin eingebettet. Neben den bereits genannten Böschungen und ihren Oberflächen werden die Stellplätze der Mitarbeiter als befahrbare Schotterrasenflächen ausgeführt. Die Hof- und Erschließungsflächen werden durchgehend in einem grauen Betonstein im Format 8 x 24 im Reihenverband befestigt, der über das Fugenbild einer Klinkeroptik nahe kommt, gleichzeitig aber deutlich kostengünstiger ist.