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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Neubau eines Betriebs- und Verwaltungsgebäudes in Prüm

2. Anerkennung

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektur
Der „lange Riegel“, der alle Funktionsbereich in einem Gebäude aufnimmt, fügt sich als ruhiges, aber prägnantes Gebäude in die Landschaft ein. Die Fassade wird einheitlich aus vorgehängtem Naturstein ausgebildet. Aus dem „Stein“ werden dann zwei Fensterformate ausgeschnitten. Um der Fassade Plastizität zu geben, werden die großen Öffnungen zurückgesetzt. Die kleinen Öffnungsflügel sitzen bündig in der Fassade und werden durch einen Holz-rahmen akzentuiert. Die beiden Funktionsbereiche werden durch die Ein-gangshalle erschlossen. Diese Mittelzone bildet den Bereich der gemeinsam genutzten Fläche und fördert somit die interne Kommunikation. Der Pausen-raum wird direkt an die Freiflächen mit einer Terrasse angeschlossen, um den Übergang von Innen nach Außen fließend zu gestalten. Durch den angeordne-ten Luftraum vor dem Multifunktionsraum entsteht eine räumliche Verbindung mit dem Erdgeschoss und öffnet den Blick nach Süden. Im Inneren sollen we-nige Materialein eine einheitliche und angenehme Architektur schaffen. Sicht-betonoberflächen, Glas und Holz bilden die Hauptmaterialein im Innenbereich.

Verwaltungsgebäude
Das Verwaltungsgebäude ist als Zweispänner organisiert. Die Flure enden mit freiem Blick nach Osten und im Obergeschoss zusätzlich nach Westen, um die Flure mit natürlichem Licht zu versorgen. Über die Eingangshalle wird der Verwaltungsbau in seine drei Abteilungen erschlossen, welche räumlich von-einander getrennt sind. Die großen Büroräume haben eine Raumtiefe von 5,55 m und sind Richtung Norden orientiert. Aufgrund der moderaten Raumtiefe lassen sich optimale Werte für eine wirtschaftliche Tageslichtnutzung erzielen. Die großen Fensterflächen, welche bis an die OK der Stahlbetondecke rei-chen, unterstützen in Verbindung mit einem zweigeteilten, außenliegenden Sonnenschutz mit Lichtlenkung diesen Ansatz. Die nach Süden orientierten Büroräume haben eine Tiefe von 4,50 m. Die Bürotrennwände sind teilweise transparent ausgeführt, um zusätzlich natürliches Licht in die Flure zu bringen. Die Teeküche, welche von allen Abteilungen genutzt wird, ist am Pausenraum angeschlossen, um diese ebenso für das Betriebsgebäude nutzbar zu machen und dient als Treffpunkt und Kommunikationsraum für alle Abteilungen.

Betriebsgebäude
Das Betriebsgebäude fügt sich als eingeschossiger Riegel an die Eingangs-halle an. Somit entstehen kurze Verbindungswege zwischen den Betriebsge-bäude und dem Verwaltungsgebäude. Ein zusätzlicher Nebeneingang schafft kurze Wege zum Betriebshof. Auch hier sind die großflächigen Nutzungsbe-reiche Richtung Norden orientiert. Die Fahrzeughalle und Lagerflächen bilden den Abschluss des Bereiches Betriebsgebäude und öffnet sich mit dem unbe-heizten Lager nach Westen. Der Flur wird durch Oberlichter natürlich belichtet. Ein direkter Übergang zur Fahrzeughalle wird geschaffen, um kurze Wege für die internen Arbeitsabläufe zu schaffen.

Energie
Der Baukörper mit seinem günstigen Verhältnis von Außenfläche zu umbau-tem Volumen und dem auf passiver Solarenergie und Tageslichtnutzung opti-mierten Verglasungsanteil ermöglicht die Realisierung des Passivhausstan-dards mit für diesen Gebäudetyp üblichen Dämmstoffdicken und Fensterquali-täten. Für den Sommerlichen Wärmeschutz ist ein außenliegender Sonnen-schutz geplant. Hinzu kommt eine Nachtauskühlung, die durch die Öffnungs-flügel und der Freihaltung der Betondecke ermöglicht wird. Die Lüftungsanlage mit einer effektiven Wärmerückgewinnung reduziert die Lüftungswärmeverlus-te wesentlich und sorgt auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen für hy-gienische Raumluftbedingungen. Die Außenluft wird über einen Solekreis mit Erdsonden in der Heizperiode vorgewärmt und während sommerlichen Hitze-perioden gekühlt, so dass eine „passive“ Klimatisierung der Halle mittels rege-nerativer Energie möglich ist. Die Wärmeverteilung erfolgt über die Zuluft der Lüftungsanlage. Der Restwärmebedarf des Gebäudes wird von einem Erd-gasbrennwertgerät erzeugt, das für die Brauchwassererwärmung von einer thermischen Solaranlage unterstützt wird. Aufgrund der um das Gebäude vor-handenen großzügigen Freiflächen ist auch der Einsatz einer Sole – Wärmepumpe denkbar, die über Erdsonden, die im Erdreich gespeicherte Solarener-gie nutzt. Durch die großzügigen Freiflächen wird eine Grauwasser Nutzung vorgeschlagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude entwickelt sich parallel zum natürlichen Geländeverlauf als schlichter und klar gegliederter Baukörper. ... Der Zugang zu Parkplatz und Gebäude erfolgt über eine flache Rampe und stellt eine gut erkennbare und sinnvoll angeordnete Erschließung dar. Die landschaftsplanerische Einbindung durch Baumreihen und Gehölze nimmt den Entwurfsgedanken "Riegel" auf, ... Die Anordnung der Nutzungsbereiche ist funktional. Das Foyer erweitert sich zum Pausenraum und wird dadurch zum kommunikativen Zentrum des Gebäudes. Das eingeschossige Betriebsgebäude entwickelt sich in Fortführung der funktional zugeordneten Bereiche. Der Betriebshof wird durch eine Wandscheibe vom Parkplatz getrennt und bietet eine dem Betriebsgebäude zugeordnete abgeschlossebe Einheit, ... Barrierefreiheit ist gegeben. Das Gebäude und die Außenanlagen dürften wirtschaftliche herzustellen und zu unterhalten sein.
Die gute Kompaktheit des Baukörpers lässt einen geringen Heizwärmebedarf erwarten. Energetisch positiv zu bewerten ist, dass nicht beheizte und niedrig beheizte Räume einen eigenen Baukörper bilden. Die Hauptfassaden sind Nord-Süd orientiert, was eine gute Verschattung im Sommer ermöglicht. ...
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Fassadendetail

Fassadendetail

Fassadendetail

Fassadendetail