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Sonstiges Vergabeverfahren | 11/2011

Quartier M

Anerkennung

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Campo –inmitten der Stadt

Leitgedanke für die Entwicklung von Quartier M ist der Campo - inmitten der Stadt als zentral gelegener und vielfältig zu nutzender Platz. An ihm konzentrieren sich die Wohn- und Kulturnutzungen, Versorgung und Gastronomie sowie kleinere Gewerbeeinheiten. Er liegt - geschützt vor Immissionen - inmitten von Quartier M und prägt das neue Quartier durch seine erlebnisdichte, stadträumliche Qualität, die hochwertigen Wohnungsbauadressen und die kulturellen Nutzungen im Bestandsgebäude an der Erkrather Straße. Dem Campo zur Seite steht der Boulevard als Verbindung und Möglichkeit zur Durchwegung der angrenzenden Quartiere und Nutzungen. Ziel des Entwurfes ist es, starke, identitätsstiftende Außenräume zu gestalten, die für die angrenzenden Nutzungen einen hohen Wiedererkennungswert und optimierten Immissionsschutz bieten und so maßgeblich zu einer hochwertigen Adressbildung beitragen. Drei Wohnhochhäuser gliedern und rhythmisieren die „Campo“- Bebauung und bieten an der ersten Adresse im Quartier attraktive Wohnungen an. Der Gebäudebestand wird selbstverständlicher Baustein der Entwicklung und kann durch seine neue Gestaltung und Nutzung einen besonderen Beitrag zur Identität des neuen Quartiers leisten. Der Campo als öffentlicher Raum wird zur repräsentativen Bühne für die Bürger der Stadt.

Von der Insellage zum Stadtquartier

Das Wettbewerbsgebiet war lange Zeit durch seine gewerbliche Nutzung und damit von Unzugänglichkeiten geprägt. Mit der Entwicklung eines nutzungsgemischten Quartiers wandelt sich das Wettbewerbsgebiet, begünstigt durch seine stadträumlich zentrale und attraktive Lage, zu einer Brücke zwischen Hauptbahnhof und der nördlich angrenzenden Kultur- (Tanztheater und Capitol) bzw. Wohnnutzung (Wohnquartier Erkrather Straße). Es ist in 2 Baufelder gegliedert. Hier werden Stadtbausteine gebildet, die sich in Ihrer Größe an den benachbarten Quartieren orientieren. Ihre grünen Innenhöfe sind von privater und ruhiger Atmosphäre und sind die Grundlage für ein hochwertiges Wohnquartier in zentraler Stadtlage. Die sogenannte klassische Blockrandbebauung bietet den großen Vorteil, bei hoher baulicher Dichte die so notwendige Abgrenzung von privatem und öffentlichem Freiraum optimal leisten zu können. Damit wird das Ziel verfolgt, ein neues Stadtquartier behutsam in seine Umgebung einzufügen. Dies erfordert maßstäbliche Gebäudegliederungen mit variantenreichen Architekturaussagen. Die gefundene Qualität gründet gerade darin, die Stadt weiterbauen zu wollen. Auf die Alles in gleicher Weise definierende Einheitlichkeit im Sinne eines Gesamtprojektes wird bewusst verzichtet, um mittels hoher Erlebnisdichte und großer Vielfalt die Antizipationsprozesse und die dauerhafte Identifikation der Menschen mit ihrem neuen Stadtquartier zu befördern.

Das erste Baufeld liegt zwischen Bahngleisen und Boulevard. Die gewerblichen Nutzungen sind parallel zur Bahn angeordnet (Lärmabschirmung), während sich entlang des Boulevards die konventionelle Wohnnutzung entwickelt. Am Schnittpunkt Boulevard, Erkrather Straße und Tanztheater NRW bildet - bestens auffindbar und mit hervorragender Adresse - ein erstes Wohnhochhaus einen besonderen Blickfang. Am südlichen Entree des Boulevards präsentiert sich in verkehrsgünstiger Lage ein Hotel, welches in seiner Flächendefinition in Richtung Westen eine flexibel definierbare Schnittstelle zum angrenzenden Gewerbe zum Vorteil hat.

Das zweite Baufeld mit vorwiegender Wohnnutzung liegt zwischen Campo und Moskauer Straße und bildet zu den angrenzenden Quartieren eine klare bauliche Kante. Am Übergang von Boulevard Ludwig-Erhard-Allee weitet sich der öffentliche Raum zu einem attraktiv zu gestaltendem Quartierseingang und rückt die Bebauung vom Straßenraum der Moskauer Straße ab (Schallschutzoptimierung). Direkt am Campo stehen zwei weitere Wohnhochhäuser an bester Adresse im Quartier M. Der Blockrand wird im auch im Süden mit Wohnungsbau gebildet. Ihre verglasten und damit schallgeschützten Loggien sind nach Süden orientiert. Schlafräume befinden sich auf der ruhigen Hofinnenseite.
Die Ecke von Erkrather und Moskauer Straße wird durch Nutzungen aus dem Bereich Wellness und Gesundheit mit Apotheke im EG geprägt. Die Kindertagesstätte befindet sich in gut erschlossener östlicher Lage im Erdgeschoss des geförderten Wohnungsbaus.

Als dritter Baustein wird das relativ unabhängig zu entwickelte Bestandsgebäude an der Erkrather Straße verstanden, dessen vielfältige Nutzungen und architektonische In-Wert-Setzung einen wichtigen Beitrag für Quartier M leisten wird. Dort sind am Campo auf Platzniveau Restaurants mit südwestlich vorgelagerten Freibereichen vorgesehen.

Hochhäuser
Das Konzept der drei miteinander korrespondierenden Wohnhochhäusern von unterschiedlichen Höhen bilden ein markantes städtebauliches Ensemble. Sie orientieren sich nach der Sonne und bieten eine imposante Aussicht auf Düsseldorfs Innenstadt. Ihre Lage im Inneren des Quartiers bietet den bestmöglichen Schutz vor Immissionen und beeinflussen die angrenzenden, bestehenden Quartiere nur geringfügig. Die Hochhäuser passen sich einerseits durch ihre horizontale Gliederung, die Ausbildung einer prägnanten Sockelzone und ihre Fassadengestaltung in die städtebauliche Kante am Campo ein und können andererseits durch ihre markante Form eine eigene Adresse bilden mit durchgehend hochwertigen Wohnungen, die über jeweils attraktive Freiräume verfügen.
Wohnen und Arbeiten: In den unteren Geschossen der Hochhäuser am Campo, kann das Thema Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Benachbarung in Idealer Weise angeboten werden. Nach Süden zum Blockinneren orientiert, liegen die gut besonnten, ruhigen Wohnlagen. Mit Ausblick auf den Campo und mit guter Adresse können die für Wohnungen ungeeigneten Lagen für kleinere Büroeinheiten (beispielsweise für Freiberufler) in unmittelbarer förderlicher Nähe (am gleichen Flur) zu benachbarten Wohnungen angeboten werden.
Offenheit und Maßstäblichkeit zur Stadt - Adressbildung zur Moskauer Straße und Erkrather Straße

Durch großzügige Zugänge von der Moskauer Straße in Richtung Campo und den Übergang zum Tanztheater NRW sowie an der neuen KiTa an der Erkrather Straße fügt sich Quartier M in das Stadtgefüge ein. Eine differenzierte Höhengliederung der Gebäude rhythmisiert die Baumassen und balanciert die Belange der stadträumlich wirksamen Traufhöhe mit einer klaren und kleinteiligen Adressbildung aus. Über einem prägnant gestalteten Erdgeschoss wird der Geschosswohnungsbau durch eine vertikale Gliederung proportioniert und bildet wieder erkennbare individuelle Adressen. Es entsteht eine innerstädtische Kante entlang der Moskauer Straße mit repräsentativen Fassaden. Dies erzeugt mit der zukünftig gegenüberliegenden Bebauung einen öffentlichen, durch die räumliche Weitung zum Quartierseingang spannungsvoll gestalteten Straßenraum.
Der Schutz vor Immissionen im Bereich der Moskauer Straße wird durch eine angemessene Höhe der Baukörper, Maßnahmen des passiven Lärmschutzes und in Teilbereichen ein Abrücken von der Straße erreicht. Entlang der Erkrather Straße wird eine großzügige Verbindung zum Tanztheater aufgebaut und zusätzlich ein Zugang ins Quartier auf Höhe der bestehenden Wohnbebauung Erkrather Straße. Hier liegt an der Schnittstelle von neuem Quartier und angrenzenden Wohnquartieren strategisch günstig für unterschiedliche Nutzergruppen in Anschluss an das Bestandsgebäude auch die Kindertagesstätte (Teil von Baustein 5).


Grün- und Freiraumqualität

Im Unterschied zum südlich anschließenden IHZ- Park, der von einer öffentlichen Grünfläche geprägt ist, entwickelt sich das Quartier M als hoch verdichtetes Quartier mit einem zentralen öffentlichen Platz. Der Privatheit der im Blockinneren gelegenen grünen Freiräumen kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Die beiden grünen Höfe werden entsprechend hochwertig gestaltet und können wie auch der Grünzug entlang der Bahn einen Beitrag zu einem positiven Mikroklima leisten.
Der städtebauliche großzügig ausgebildete Übergang des IHZ- Parks an seinem Nordöstlichen Entree wird als eine sich natürlich aufgliedernde Wegevernetzung mit dem Stadtraum verstanden. Deshalb wird ganz bewusst auf eine allzu großzügige platzartige Aufweitung im Vorfeld des Gesundheits- und Fitnessbereiches an der Kreuzung verzichtet. Die Inszenierung des Zugangs zum Park und damit zum offenen Raum kann dadurch sogar verstärkt werden.



Gewerbenutzung

Die Gewerbe- und Büronutzungen (Baustein 3) bilden die stadträumliche Kante parallel zum Grünzug entlang der Bahntrasse und ziehen sich von dort entlang der Neuen Moskauer Straße bis zum Quartierseingang, wo ein prägnanter Kopfbau ausgebildet wird. Im Süden wird der Quartierseingang durch das Hotel (Baustein 4) ebenfalls auch stadträumlich betont. Für diese Nutzungen werden klare, einfach auffindbare attraktive Adressen gebildet, die sowohl eine kleinteilige Vermietung als auch eine Gesamtprojektierung für einen Mieter erlauben. Mittels einer begrünten Wand kann die Adresse entlang der Bahn als Quartiersquerung aufgewertet werden.


Wohnen im Quartier M

In zentraler Lage entsteht ein äußerst differenziertes Wohnangebot, wobei die natürlichen Lagequalitäten des Quartiers genutzt werden, um die unterschiedlichen Wohnungsbausegmente zu verorten. Im Herzen von Quartier M, am Campo, entstehen 3 hochwertige Wohnhochhäuser mit ergänzenden attraktiven Geschosswohnungsbauten (Baustein 2A). Die Lage ist durch ihre Erlebnisdichte bei gleichzeitig ruhiger Lage im Quartier, das umfassende Angebot an Versorgung und Gastronomie in den Erdgeschosszonen, den Ausblick über das Quartier und eine optimale Grundrissdisposition geprägt. Die Geschosswohnungen am Campo und Boulevard (Baustein 2A und 2B + 6) haben eine hochwertige Adresse zu Boulevard bzw. Campo und können zudem ihre Freibereiche nach Süden oder Westen in die privaten Höfe hinein orientieren. Entlang der Moskauer Straße entsteht ein Angebot für konventionelles Wohnen (Baustein 1 + 6), dass in dieser stärker von Immissionen betroffenen Lage jedoch auch eine eigene gute Qualität durch die stadträumliche Weitung des Straßenraums zum Quartierseingang erhält. Die Wohnnutzung wird am Übergang Neue Moskauer Straße und Erkrather Straße durch die Wellness- und Gesundheitsnutzungen (Teil von Baustein 5) ergänzt.


Parkierung

Die Tiefgaragenzufahrten liegen an den schon in der Auslobung vorgesehenen gut auffindbaren Positionen. Die südliche Erschließung wird als Vollanschluss ausgebildet. Das räumlich ausgeweitete Vorfeld ermöglicht es, eine unauffällige und glasüberdeckte Zu- und Ausfahrt in den Freiraum zu integrieren. Eine unschöne Schallbeeinträchtigung der Wohnbebauung kann damit weitgehend vermieden werden. Fußwege, Fahrradwege und Fahrwege lassen sich aufgrund des ausreichenden Platzangebotes gut und relativ störungsfrei organisieren.
Die Garage staffelt sich in ihrer Höhe entsprechend dem Geländeverlauf und liegt kompakt unter der Bebauung. Eine klare Zuteilung der Stellplätze ist je Geschoss und / oder Baufeld problemlos möglich.


Flexibilität und städtebauliche Stabilität in der Projektentwicklung

Das Konzept bietet mit seiner Blockrandtypologie und seiner Nutzungsvielfalt eine sehr stabile städtebauliche Grundlage. Es kann sehr flexibel auf sich möglicherweise ändernde Nutzungsanforderungen innerhalb der weiteren Entwicklung reagieren. Die Grundzüge der Planung bleiben dabei sehr stabil.


Nachhaltigkeit

Die hohe Dichte in Zentrumslage und die kompakte und langfristig flexibel nutzbare Grundstruktur bilden die entscheidende Grundlage zur Entwicklung eines nachhaltigen und hochmodernen Stadtquartiers. Beispielhaft könnten hier die Möglichkeiten des nachhaltigen Bauens nach höchsten Standards (DGNB) aufgezeigt werden. Energie- und Ressourcensparende Technologien können die Grundlage für ein ökologisch verantwortbares neues Stadtquartier von Modellcharakter bedeuten.