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Mehrfachbeauftragung | 10/2011

BildungsCampus Gengenbach

3. Rang

sacker

Architektur

Erläuterungstext

Konzept

Die Weiterentwicklung des Schulzentrums und des zwichen der L99 und B33 liegenden Geländes zum Bildungs- und SportCampus kann in Entwicklungsschritten erfolgen. Beispielhaft haben wir die mögliche Entwicklung des Geländes als kurzfristige, mittelfristige und langfrisitige Perspektive dargestellt.

In den Lageplänen 1/500 und 1/1000 sowie dem Modell sind bewusst unterschiedliche Zusammensetzungen des Konzepts dargestellt, um die Variabilität des Konzeptes zusätzlich zu verdeutlichen. So ist die vorgeschlagene Verbesserung der Busanfahrt für die kurzfristige Lösung zwar wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Ebenso verhält es sich mit der bestehenden Sporthalle und dem Klassenzimmer-Pavillon. Denkbar ist auch eine schrittweise Entwicklung, in der die Sporthalle bis zur Fertigstellung eines Neubaus bestehen bleibt. Der Pavillon kann bis zu einer zukünftigen Erweiterung des Gymnasiums und der Realschule weiterhin genutzt werden.

Die Erschließung von Gymnasium und Realschule bleibt in allen drei Ausbaustufen unverändert, sie erfolgt weiterhin über den bestehenden Schulhof. Durch die Erweiterung des Gymnasiums wird dieser nun mit einer klaren Kante gefasst. Die pädagogisch sinnvolle Trennung und Verbindung des Schulhofs und des Hochschulcampus erfolgt durch die bestehende Cafeteria und ihre geplante Erweiterung. Diese bilden die Neue Mitte des gemeinsamen Campusgeländes. Durch zwei separate Zugänge kann die Cafeteria sowohl von der Schule wie auch der Hochschule getrennt genutzt werden. Analog zum Schulhof erfolgt der Zugang zur neuen Hochschule über einen vorgelagerten Campusplatz.

Die einzelnen Bauabschnitte der neuen Hochschule gliedern sich in eine nördlich liegende Erschließungszone und nach Süden ausgerichtete Hörsaal- und Seminarräume. Durch die offenen Treppenhäuser ist eine leichte Erweiterung der Hochschule nach Süden gewährleistet. An der zentralen Erschließungsachse werden die einzelnen Bauabschnitte aufgereiht. Diese verbindet die Gebäude der Hochschule mit der Cafeteria und den Sportanlagen.


Landschaft

Parallel zur L99 angeordnet befindet sich die Anbindung des neuen Schulbusbahnhofs. Dieser weist definierte Haltepunkte auf, die unabhängig von der zeitlichen Ankunft der Busse angefahren werden können.
Die in der südlichen Fortführung angeordneten Pkw-Stellplätz können sowohl von Schule und Hochschule als auch von den Sporteinrichtungen synergetisch genutzt werden.
Der weiterhin bestehende Anschlusspunkt an die Kreuzung zur L99 bietet durch den modularen Aufbau der Erweiterungen eine optimale Erschließung der Bildungs- und Sporteinrichtungen und hält auch für zukünftige Entwicklungen alle Optionen offen.
Die Gebäude und Freiflächenstruktur einschließlich des Parkplatzes ist durch Baumreihen gegliedert. Stellenweises verdichten zu „Baumdächern“ erzeugt zusammen mit der intensiven Durchgrünung vor der Kulisse des Schwarzwalds das Motiv eines „Campus“.
In dieses Bild passt auch der kleine, durch Bach und Regenwasser gespeiste See vor der Caféteria. Eine lange Holzterrasse verbindet auf schlichte Weise architektonische und landschaftliche Gestaltungselemente miteinander. So entseht ein zeitgemäß reizvolles, ortsangemessenes Ensemble aus Bildungs- und Sporteinrichtungen, das die Erfordernisse einer Bildungseinrichtung mit den landschaftlichen Gegebenheiten nachhaltig und flexibel verbindet.


Entwicklung kurzfristig

Die kurzfristige Entwicklung des Bildungscampus Gengenbach beinhaltet die dringend notwendigen und geforderten Erweiterungen der Realschule und des Gymnasiums sowie den Neubau für die Standorterweiterung der Hochschule Offenburg.
Das bestehende Schulzentrum wird durch wenige, gezielte bauliche Eingriffe aufgewertet. Die geforderten Flächen des Raumprogrammes werden überwiegend durch organisatorische Neuordnung innerhalb der bestehenden Strukturen geschaffen.
Gymnasium

Die Kubatur des Gymnasiums wird südwestlich um einen zweigeschossigen Anbau vervollständigt. Die vier Klassenräume des Erdgeschosses ersetzen die bisher vom Gymnasium genutzten Klasenräume des Pavillons.
Der benötigte Biologie-Lehrübungsraum und der Chemie-Vorbereitungsraum werden funktional günstig den bestehenden Fachbereichen zugeordnet. Die hierfür entfallenden zwei Klassenräume werden im Obergeschoss des Neubaus nachgewiesen. Im Obergeschoss wird das bestehende Lehrerzimmer um die geforderte Fläche im Neubau erweitert. Daran schließt sich der Schulverwaltungsbereich an. Der bisherige Verwaltungsbereich wird in Besprechungsraum, einen Raum für Beratungslehrer und Lehrertoilette umfunktioniert.

Um die bestehende Aula zu vergrößern, schlagen wir vor, die bestehenden Toiletten im Eingangsbereich des Gymnasiums in den Neubau zu verlegen.

Werkrealschule / Realschule

In dem frei gewordenen Pavillon werden die geforderten Klassenräume der Realschule und Werkrealschule untergebracht. Der Computerraum wird anstelle eines Klassenraums in dem Hauptgebäude geplant.
Durch das Verschieben der Flurwand in das bestehende Achsraster werden die Lehrerräumlichkeiten um die geforderte Fläche erweitert.

Hochschule

Durch die Standorterweiterung der Offenburger Hochschule wird das Schulzentrum zum BildungsCampus Gengenbach. Für die Hochschule sind großzügige Erweiterungsflächen vorgesehen. Trotz der Zugehörigkeit zum Campus kann der dreigeschossige Bau sich dennoch eigenständig entwickeln und eine eigene Identität ausbilden. Die Zugänglichkeit erfolgt analog zum bestehenden Schulhof über einen eigenen Erschließungs- und Freibereich.
Zu diesem ist auch die interne Erschließungs- und Aufenthaltszone der Hochschule orientiert. Durch die Ausrichtung nach Norden wird für die zweigeschossige Glasfassade keine Verschattung notwendig.


Entwicklungsschritte

kurzfristig

Die kurzfristige Entwicklung des BildungsCampus Gengenbach beinhaltet die dringend notwendigen und geforderten Erweiterungen der Realschule und des Gymnasiums sowie den Neubau für die Standorterweiterung der Hochschule Offenburg. Die bestehende Busanfahrt und die Freianlagen können bestehen bleiben.

mittelfristig

Im zweiten Entwicklungsschritt kann die Hochschule um einen weiteren Baukörper ergänzt werden. Die nicht mehr zeitgemäße Sporthalle kann durch einen Neubau südlich der Realschule ersetzt werden. Anstelle der bestehenden Sporthalle kann ein Erweiterungsbau der Realschule realisiert werden, in den die Räume aus dem Pavillon umziehen können. Der frei gewordene Pavillon kann dann als Erweiterungsfläche wieder von dem Gymnasium genutzt werden. Die bestehende Cafeteria kann nach Süden erweitert werden.

Zwei der bestehenden Sportanlagen an der Kinzigtalhalle können auf das Gelände südlich der neuen Sporthalle verlagert werden. Hierfür ist es möglich, die Stellplätze nach Bedarf zu erweitern.

langfristig

Im dritten Entwicklungsschritt kann die Hochschule um einen weiteren Baukörper erweitert werden. Eine zusätzliche Erweiterung der Realschule ist möglich. Für eine langfristige Erweiterung des Gymnasiums kann der eingeschossige östliche Anbau um ein zweites Geschoss aufgestockt werden. Bei Bedarf können westlich der geplanten Sporthalle weitere Sportanlagen realisiert werden, z.B Fitnessarena, Tennisplätze, etc.

Eine Erweiterung der Sportanlagen um ein drittes Spielfeld nach Süden ist möglich, ebenso wie die zusätzliche Erweiterung der Stellplätze.

Beurteilung durch das Preisgericht

Als Standort für das neue Fachhochschulgebäude wählt der Verfasser den Bereich südlich der heutigen Buswarteschleife. Diese Wahl erscheint sinnvoll, da damit die Chance genutzt wird, den Stadteingang neu zu definieren. Die herausgearbeitete mögliche Entwicklung des Schulzentrums zum neuen Bildungscampus ist klar strukturiert.
Das Fachhochschulgebäude orientiert sich an der bestehenden orthogonalen Ordnungsstruktur des bestehenden Schulzentrums. Bereits im ersten Bauabschnitt wird im Zusammenspiel mit dem Mensapavillon und dem Gymnasium der neue Zugangsbereich zum künftigen Campus neu definiert und räumlich gefasst. Aus der bestehenden orthogonalen Struktur leitet der Verfasser ein nach Süden fortlaufendes Ordnungsprinzip ab. Dies sichert für die künftige Entwicklung aller beteiligten Einrichtungen (Werkrealschule, Gymnasium und Hochschule) konfliktfreie und flexible Erweiterungsmöglichkeiten. Für die Hochschulerweiterung wird eine kammartige Struktur mit drei Zeilen in Aussicht gestellt. Das somit prognostizierte und mögliche Nutzvolumen wird als üppig erachtet. Vor diesem Hintergrund erscheint die vorgeschlagene Dreigeschossigkeit gegenüber der übrigen Bebbauung und besonderen landschaftlichen Tallage als nicht angemessen. In der Folge wird versäumt dem Campus nach Süden einen klaren Abschluss zu verleihen. Die drei Zeilen senkrecht zur L99 prägen mit einer starken Geste den Stadteingang und bewältigen mit ihrer angepassten Länge die Herausforderung der unterschiedlichen Richtungen ohne aus dem Ordnungssystem auszubrechen.
Der Freiraum zwischen Gymnasium und Werkrealschule wird als wichtiges Bindeglied aufgewertet. Analog dazu erhält die Fachhochschule eine vorgeschaltete Aufenthaltsfläche. Die vermeintlich gemeinsame Mitte fällt zusammen mit dem Eingangsbereich und ist mit einer Wasserfläche besetzt. Dieser Umstand erschwert die Vernetzung der unterschiedlichen Bildungsbereiche und wirkt als gemeinsamer Nenner des Campus unausgereift. Die Neuordnung des Busverkehrs zugunsten des Eingangsbereichs wird positiv eingeschätzt.
Perspektive, Rang 3

Perspektive, Rang 3

Kurzfristig, Rang 3

Kurzfristig, Rang 3

Mittelfristig, Rang 3

Mittelfristig, Rang 3

Langfristig, Rang 3

Langfristig, Rang 3