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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb "Kirchplatz/Gerichtskeller"

4. Preis

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Plätze in Freyburg
Freyburg ist das Zentrum einer Weinregion. Die Schönheit der Landschaft sowie die Geschichte der Region sind von Freyburg aus erlebbar.

Das Stadtzentrum wird durch den Marktplatz gebildet. Mit der Aufwertung des Kirchplatzes und des Gerichtskellerplatzes wird durch den Zusammenhang der Materialien ein einheitliches Stadtbild gestaltet.

Die Plätze werden in unserem Entwurf über einen ruhigen Natursteinbelag miteinander verbunden. Die Innenstadtwege werden in einem System aus gesägten und gestockten Pflastersteinen verlegt. Der Traufstreifen an der Kirche wird in Steckkiesel ausgebildet. Der neue Belag ist lebendig im Fugenbild, warm im Farbton und fein abgestimmt zu den Materialien der Gebäude. Das engfugig verlegte, gesägte und gestockte Großpflaster ist eine perfekt begehbare und zeitlose dritte Fassade.

Die Häuser erhalten so die ruhige und doch lebendige Basis, die einer historischen Stadt entspricht. Der einheitliche Belag vernetzt den Kirchplatz, den Marktplatz und den Gerichtskellerplatz. Diese Plätze bilden jeweils Mikro-Identitäten mit eigenen räumlichen Qualitäten und verbinden sich zum attraktiven Zentrum Freyburgs.

Der Kirchplatz wird durch seine neue Gestaltung multifunktional - als Parkfläche sowie für Veranstaltungen – nutzbar sein. Flexible Varianten der Bestuhlung und Möblierung werden möglich. Eine Baumreihe aus Linden führt vom Marktplatz zum Kirchplatz. Durch die Anordnung und die Größe der Bäume werden die Fassaden der Kirche wieder sichtbar und erlebbar. Der gewählte Baum -Tilia cordata ‚Rancho’ - bildet einen Rahmen für Veranstaltungen auf dem Kirchplatz. Die dominierende Eiche wird zurück geschnitten und mit der Baumreihe ergänzt. In den nächsten 10 Jahren werden sich die neuen Linden zu einen geschlossenen Baumreihe entwickeln.

Ein weiterer Rahmen wird an der Stadtmauer durch Weinreben ausgebildet. Die bestehende Bebauung hinter der Stadtmauer wird über die Rankpflanzen ausgeblendet. Es wird eine Szene gestaltet in der die Weinberge - und nicht die „Hinterhofbebauung“ - das wechselnde Bühnenbild für den Kirchplatz

Die Straße am Gerichtskellerplatz wird aufgepflastert. Der Platz spannt sich von der Mauer des Gerichtskellers bis zur gegenüberliegenden Bebauung. In diesem definierten Raum ist der Rosengarten als Innerstädtische Grünfläche integriert. Über eine Aufkantung hebt sich der Garten aus der Platzfläche ab. Der Rosengarten bietet Platz zum verweilen und zum spielen im Duft der Rosen. Der Rosengarten ist mit einer Baumgruppe aus Zierapfel überstanden. Die bestehenden Rosen werden durch weitere Arten ergänzt.

Der ruhende Verkehr ist als Längsparker am Gerichtsplatz geplant. Hier finden sich 10 Stellplätze. Auf dem Kirchplatz sind 5 Stellplätze unter den Baumdach der Linden geplant. Aus diesem Grund ist eine Linde gewählt worden die kaum Honigtau bildet. Weitere 5 Stellplätze sind östlich der Kirche vorgesehen.

Das Lichtkonzept trägt das Konzept der Vernetzung und klaren Linienführung durch die Nacht. Die funktional notwendige Ausleuchtung soll über möglichst schlichte Mastleuchten auf den Plätzen und Wandleuchten in den Gassen erfolgen. Eine darauf fein abgestimmte szenographische Beleuchtung wertvoller Baudenkmäler und wesentlicher Raumkanten unterstreicht den malerischen Eindruck auch nachts. Besondere Bedeutung kommt dabei der Stadtmauer zu. Raumbildende Baumstellungen, besondere Elemente wie der Rosengarten werden dezent aufgehellt und unaufdringlich ins Blickfeld gerückt.