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Offener 2-phasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb | 05/2004

Technisch-städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb Hochwasserschutz

Ankaufgruppe

Preisgeld: 10.000 EUR

Atelier Loidl

Landschaftsarchitektur

Peter Brinkert

Architektur

Ingenieurbüro Kraft Beratende Ingenieure für Wasserwirtschaft

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Angesichts der 2000-jährigen Geschichte Regensburg und der dementsprechenden Vielfalt von Orten mit unterschiedlichen Charakteren, sind abgestimmte Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig, die sich der jeweiligen städtebaulichen Situation unterordnen.

Ein durchgängig festgelegter Freibord von 1.00 Meter, für weite Bereiche der Altstadt und entlang des Regens, erscheint aus wasserbaulicher Sicht hochbemessen, als Addition aller denkbaren negativen Einflüsse.

Eine Absenkung des Freibordes - auch um wenige Dezimeter - erachten wir aus den sensiblen stadtgestalterischen Gründen (Denkmalschutz/ Blickbeziehungen) für gerechtfertigt, um Interventionen in die historische Substanz Regensburgs auf das notwendigste zu beschränken. Dies ist auf den Einzelfall bezogen geprüft worden, als Ausgangspunkt entwurflicher Konkretisierungen.

Die Massnahmen sind in den einzelnen Detailierungen erkennbar, immer darauf ausgerichtet, Eingriffe zu integrieren und die urbane Lebensqualität der Regensburger zu stärken.
Beispielhaft hierfür dient ein neuer Deich gleichzeitig als Sitztribüne und Liegewiese, oder ermöglicht die Neuordnung des Sportboothafens. Die Brüstungsmauer ist gleichsam Hochwasserschutz und fasst den Quartiersplatz. Städtebauliche Lücken werden durch Neubauten mit integriertem Hochwasserschutz geschlossen.

Sollte eine auf den Einzelfall abgestimmte Freibordabsenkung nicht in Betracht kommen, so gehen wir entsprechend unseren Erläuterungen zur ersten Wettbewerbsphase weiterhin davon aus, dass geeignete tief- und wasserbauliche Massnahmen zur Erweiterung der Flussquerschnitte ergriffen werden können, eine resultierende Abflusserhöhung zur Entschärfung von Hochwasserspitzen führt.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen begreifen sich als Chance, die Bürger Regensburgs vor einem alle hundert Jahre auftretenden Hochwasserereignis zu schützen und ihnen gleichzeitig die Ufer als Bereiche einzigartiger Qualitäten als Lebensraum zu erhalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit hat sich in beiden Planungsphasen um eine entspannte für die Stadt unaufwendige leicht handhabbare Lösung bemüht. Die Anregungen haben eine große Aufmerksamkeit gefunden, entbehrten aber leider eines soliden Nachweises. Die im Boden versenken aufschwimmbaren Schutzelemente – ein schöner Impuls – sind jedoch technisch aufwendig und sehr störungsanfällig und daher nicht realisierbar.

Die Aufgabenstellung der Auslobung in bezug auf den Freibord ist nicht gelöst.

Die unterhalb der Regeneinmündung vorgeschlagenen „Vorlandabgrabungen zur Aufweitung des Flußprofiles“ sind eine wichtige Anregung.