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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Neubau einer Feuerwache in Luckenwalde

Rendering

Rendering

3. Preis

Kauffmann Theilig & Partner, Freie Architekten BDA, Partnerschaft GmbB

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Grundstück
Das Grundstück für die neue Feuerwache wird im Nordwesten von der Dessauer Straße, im Nordosten vom Hermann-Henschel-Weg, im Südosten von der bestehenden Bahnstrecke, mit einem dazwischenliegenden Fuss und Radweg begrenzt. Im Südwesten befindet sich das Grundstück der Telekom. Nördlich des Hermann-Henschel-Weges schließt sich eine brachliegende Fläche an. Wir schlagen einen kompakten Baukörper vor, welcher die Anordnung aller Funktionen und der sinnvoll dimensionierten Freibereiche auf einem Grundstück ermöglicht:

Konzept
- Die Alarmausfahrt parallel zur Dessauer Straße ist übersichtlich, großzügig und ermöglicht Aufstellflächen für die Feuerwehrfahrzeugen vor den Toren.
- Die Parkplätze für die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr befinden sich auf der Südseite über eine Stichstrasse kreuzungsfrei zur Alarmausfahrt erschlossen. Von dort sind die Umkleidebereiche über kurzen Wegen zu erreichen.
- Der Übungshof im Südosten, zwischen Feuerwache und Bahngleisen hat einen guten Zuschnitt, einen direkten Zusammenhang zum Übungsturm und zum Gebäude und ist in der Fläche ausreichend (2000 m²).
- Der Haupteingang für Besucher befindet sich im Norden vom Hermann-Henschel-Weg aus.
- Das nördlich angebotene, optionale Grundstück bleibt frei von Baumassnahmen, wird lediglich für Besucherparken und zum Parken der 5 Fahrzeuge der Außenwachen benutzt, kann als Erweiterungsfläche für den Feuerwehrübungshof geltend gemacht, oder einer anderen Nutzung zugeführt werden.

Signifikanz
Das kompakte Gebäude ist zunächst eingeschossig. 3 der Stellplätze der Feuerwehrfahrzeuge sind als Durchfahrtsremisen organisiert. Die Lagerräume und Werkstätten sind in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang zu den Stellplätzen angeordnet. Die Umkleideeinheiten sind ebenfalls mit kurzen Wegen organisiert und getrennt nach Schwarz- und Weißbereich. Das Gebäude bildet im Norden einen fünfgeschossigen Hochpunkt aus. Dieser beinhaltet Wach-, Schulungs- und Verwaltungsbereich sowie den Übungsturm. Der Turm bildet darüber hinaus den signifikanten Auftakt der neuen Feuerwache in Luckenwalde und knüpft an die Tradition der „auffallend“ gestalteten öffentlichen Gebäude an.

Tragwerk Material und Fassade
Alle tragenden und erdberührenden Bauteile bestehen aus Stahlbeton. Das Gebäude ist nur im Bereich des Turmes unterkellert. Moderate Spannweiten und eine direkte Lastabtragung ermöglichen geringe Dimensionen und lassen günstige Herstellkosten erwarten.
Die opaken Flächen sind in den thermisch relevanten Bereichen mit ca. 20 cm leistungfähiger Wärmedämmung versehen. Die Oberfläche bildet eine schmal und liegend formatierte Ziegelfassade. Sie prägt das Erscheinungsbild des Gebäudes und schafft so die Kontinuität zu ortstypischen Materialen. Fensterflächen erhalten im thermisch relevanten Bereich eine 3-fach Verglasung. Alle übrigen Öffnungselemente einschließlich der Feuerwehrtore sind filigran dimensioniert und maximal transparent.

Energie
Ziel des Energiekonzepts ist es die Optimierung der Aufenthaltsqualität bei gleichzeitiger Minimierung des Aufwands in Bau- und Betrieb des Gebäudes. Angestrebt wird eine mindestens 20%ige Unterschreitung der EnEV 2009. Dies soll erreicht werden durch eine intelligente Nutzung von passiven Maßnahmen ergänzt mit innovativen, technischen Komponenten. Eine kostengünstige Nutzung regenerativer Energiequellen Geothermie erfolgt in Abstimmung mit Fachplanern. Die komplette Dachfläche bis auf Dachterrassen kann zur Stromerzeugung mittels Photovoltaik herangezogen werden. Die Anforderungen des Auslobers sind letztlich nur über eine konsequente Minimierung des Energiebedarfs erzielbar.

Tageslichtoptimierter Baukörper
Der kompakte Baukörper wird großzügig mit Tageslicht versorgt. Der Sonnenschutz im Turm Richtung Süden ist 2-geteilt, so dass eine blendfreie Tagesbelichtung auch bei einer direkten Besonnung gegeben ist und die komplette Gebäudetiefe mit Tageslicht versorgt wird.

Lüftung
Alle Räume der Feuerwache haben die Möglichkeit einer natürlichen Lüftung (öffenbare Fenster). Eine 20 %-ige Unterschreitung der EnEV ist nur mit mechanischer Lüftung mit Wärmerückgewinnung erzielbar. Hierfür sind dezentraler Lüftungselemente vorgesehen. Dadurch werden große Lüftungszentralen, Schächte und ein Kanalnetz vermieden. Zusätzlich erlauben die dezentralen Elemente eine bedarfsgerechte Regelung mit Anwesenheitssensor. Ein Fensterkontakt schaltet bei geöffnetem Fenster die Anlage aus und ermöglicht dadurch einen Hybridbetrieb.

Wärme
Die kompakte Bauform sowie ein erhöhter Dämmstandard minimieren die Wärmeverluste über die äußere Hülle. Die Wärmeversorgung erfolgt über die Decke (Bauteilaktivierung), wobei ein schnell reagierendes Randstreifenpaneel eine gute Regelbarkeit garantiert. Die Wärmerückgewinnung der Lüftung führt zusätzlich zu einer Minimierung des Wärmebedarfs.

Kühlung
Die Kühlung der Räume erfolgt in heißen Perioden mit einer Bauteilaktivierung. In den Übergangszeiten verhindert eine natürliche Nachtluftspülung eine Überhitzung indem in den Nachtstunden die exponierten Betondecken natürlich gekühlt werden. Alle Glasfassaden haben einen außen liegenden Sonnenschutz zur Minimierung der äußeren Wärmelasten.

Resumée
Die neue Feuerwache findet sehr selbstverständlich Platz auf dem Grundstück. Das nördlich angrenzende und für die Stadt repräsentative Grundstück steht für alternative Nutzungen zur Verfügung.
Die kompakte Figur schafft großzügige und gut gegliederte Freibereiche und eine Ausfahrt, die einen reibungslosen Betrieb der neuen Feuerwehr gewährleisten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1. - 5. OG

Grundriss 1. - 5. OG

Piktos

Piktos

Ansicht Süd-Ost + Längsschnitt

Ansicht Süd-Ost + Längsschnitt

Ansicht Süd-West + Querschnitt

Ansicht Süd-West + Querschnitt