Bauteil C Quartier Bahnhof Petershausen, Wohn- und geschäftshaus mit Tiefgarage

Die Entscheidung des Verfassers für ein nach Südwesten geöffnetes U in Gestalt einer skulpturalen Großform wird im Grundsatz anerkannt, da auf die städtebaulichen Rahmenbedingungen:
- mit einer turmartigen Dominante als Abschluss der Bebauung nach Osten
- mit einer geschlossenen Bebauung und gewerblicher Nutzung als Verbindungsbau und Lärmschutz parallel zur Bahnlinie und
- mit einer Weiterführung der 4-geschossigen Bebauung im Anschluss an das Nachbarquartier reagiert wird.
Während im Südosten ein der vorgeschlagenen gastronomischen Nutzung vorgelagerter (wenngleich räumlich nicht ausdifferenzierter) Platz zur öffentlichen Nutzung angeboten wird, kann der nur vorgeblich „halböffentliche“ Erschließungshof aufgrund fehlender Aufenthaltsqualität nicht wirklich überzeugen: Aufgrund seiner Größe stellt er eine hier nicht gewollte Aufweitung des öffentlichen Straßenraumes an der von-Emmich-Straße dar.
Auch die Freiraum- und Aufenthaltsqualtität der Grünzäsur im Nordwesten vermag in der vorgeschlagenen, sterilen Form nicht zu überzeugen: weder für die Erdgeschosswohnungen noch für die Eigentümergemeinschaft. Die Erschließung der gewerblichen Nutzungen und der Wohnungen ist richtig gewählt und wirtschaftlich. Die Qualität der Wohnungen mit jeweils 2-3 seitiger Belichtung und großzügigen Loggien bzw. Balkonen ist nur im Bereich der innenliegenden Bäder zu beanstanden.
Gestalterisch weist der Entwurf mehrere „Brüche“ auf zwischen:
- dem (eher zu hohen) 8-geschossigen Turm und dem (nur) 2-geschossigen Verbindungsbau
- den Lochfassaden und den Glasfronten mit vorgelagerten Balkonen/Loggien und
- geometrisch streng und konsequent gestapelten Fassadenbereichen und solchen mit gewollt spielerischer Fensteranordnung
Insgesamt stellt der Entwurf einen Beitrag dar, der trotz einzelner Qualitäten (v.a.
bezogen auf die einzelnen Einheiten) städtebaulich und architektonisch nicht überzeugt.