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Einstufiger, einphasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb mit beschränkter Teilnehmerzahl | 09/2005

Neubau des Technischen Rathauses

Perspektive Schirnplatz Hotelbaustein

Perspektive Schirnplatz Hotelbaustein

Ankauf

Preisgeld: 3.000 EUR

Dierks Blume Nasedy Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext




Eine städtebauliche Chance
Die Wegnahme des visuell undurchlässigen Technischen Rathauses bringt das Gegenteil - eine entschiedene Öffnung der Braubachstraße bis zur Schirn - einen "offensichtlichen" Anschluss von Schirngalerie und neuer Stadtbibliothek an die künftige Kulturmeile Braubachstraße.
Die wichtige Nord-Süd-Durchlässigkeit ("Stadt am Main") wird signifikant gestärkt. Die Schirngalerie rückt aus ihrem städtebaulichen "Dahinter" in die erste Lage.

Plätze und Gassen
Neue, lebendige Raumfolgen mit ortstypischen Charakteren sollen entstehen: vom politisch-aktiven Römer zu dem neuen, kulturell lebendigen Schirnplatz und weiter zum historisch-sakralen Domplatz - dies ist der ehrwürdige Krönungsweg. In räumlichem Kontrast zum neuen Platz einmündende Gassen sorgen für Durchlässigkeit und Gliederung der Baublöcke. Das Gesundheitsamt auf der Braubachstraße bildet dabei die nördliche Platzwand. Die funktionale Gasse zwischen Altem Zollhaus/Haus am Dom und den Neubauten übernimmt die Andienung, die Zufahrt zur Tiefgarage und zum neuen Stadthotel. Diese liegt in der ersten Quergasse direkt am lichten Hotel-Atrium, dezent einige Meter vom pulsierenden Leben des neuen Schirnplatzes entfernt. Die Mittelgasse leistet ebenfalls Andienung und Feuerwehrumfahrt und bietet auch kleineren Einzelhandelsgeschäften eine gute Lage. Die Kolonnadengasse vor der neuen Stadtbibliothek führt die Menschen auf dem Krönungsweg so zum Domplatz, dass Irritationen über den seitlichen Haupteingang zum Dom der Vergangenheit angehören.

Gebäude und Nutzungen
Die Neubauten sind Stadt-Bausteine, welche in Abschnitten und von verschiedenen Investoren / Architekten errichtet werden können. Brückenstege über die Zwischengassen können aber auch eine Verbindung zu größeren Nutzungseinheiten herstellen.
Das neue Stadthotel widmet sein 6 m hohes Erdgeschoss an der Braubachstraße einer Verknüpfung mit den städtischen Belangen als Ort für kulturelle oder hochwertige kommerzielle Nutzungen.
Der Baustein nach dem Hotel beherbergt einen Branchenmix aus Einzelhandel und Gastronomie. Das folgende Gebäude, die neue Stadtbibliothek, wird von der Platzebene her auf einer Galerie erschlossen, die den Blick in den archäologischen Garten freigibt, der nun als Lesegarten zu neuem Leben findet. Zwischen dieser Bibliothek und dem Turm des Domes ist als gläsernes Bauwerk eine Stadtgalerie "unter dem Dom" eingefügt. Neben ihrer Funktion trägt sie zur Klärung des Domeinganges bei.
Die Arrondierung des Kulturforum-Blockes am neuen Schirnplatz soll in einer lebendigen Mischung Einzelhandel und qualitätvolles Innenstadt-Wohnen vereinen.

Architektur
Mit der Höhenstaffelung der Stadtbausteine wird den räumlichen Nachbarschaften entsprochen. Eine straffe Vertikalgliederung aus ortstypischen Naturstein-Lisenen in technologisch neuzeitlicher Verbundbauweise wäre ein passender, variabler Gestaltungsrahmen für unterschiedliche Bauträger. Mit dem Spiel der Fassadendichte lassen sich - wie zum Beispiel beim Stadthotel - kommunikative EG-Zonen und privatere, introvertierte Flächen aus einem einzigen Gestaltungsthema lösen. Hohe, großzügige Geschosse, nicht nur auf Bodenniveau, antworten auf die Hochwertigkeit ihrer Adresse und schaffen langfristige Flexibilität.

Parken
Mit der Zufahrt der Tiefgarage zwischen den Neubauten und dem alten Zollhaus wird eine Option gegenüber einem Zollhaus-Durchbruch angeboten. Die Tiefgarage wird nach Teilrückbau der oberen Ebene künftig ca. zwei Drittel der bisherigen PKW-Stellplätze aufnehmen. Durch die Nutzung der Topografie bleibt es bei einer ebenerdigen Tiefgaragen-Zufahrt, eine störende Rampenöffnung wird vermieden.

Beurteilung durch das Preisgericht



(Auszug)

Die Chance, durch den Abriss des technischen Rathauses eine neue Stadtstruktur mit eigener Identität im Herzen von Frankfurt zu schaffen, wird durch eine mutige städtebauliche Konzeption genutzt. Entgegen der historischen Struktur wird ein neuer Platz zwischen Braubachstrasse und Schirn geschaffen, der dem Museum einen seiner Bedeutung gemäßen Raum bietet und zugleich vielfältige öffentliche Nutzungen zulässt.
Die neu geschaffenen fünf unterschiedlichen Baublöcke sind funktional gut organisiert und ausreichend flexibel. Dies gilt sowohl für das Ost-West ausgerichtete Wohnen als auch für die flexiblen Laden- und Büronutzungen.
Das Hotel ist mit 9.300qm gut strukturiert.
Die teilweise Überbauung des Archäologischen Gartens schafft Tageslicht und Blickbeziehungen auf die Ausgrabungsstätte.
Alle Baublöcke sind in ihrer Gebäudetypologie gut durchdacht und wirtschaftlich realisierbar.
Insgesamt zeigt der Entwurf eine überraschende, qualitätsvolle und praktikable städtebauliche Struktur, die allerdings den Krönungsweg dem Gesamtkonzept unterordnet.
Perspektive Schirnplatz Hotelbaustein

Perspektive Schirnplatz Hotelbaustein

Perspektive Schirnplatz

Perspektive Schirnplatz

Übersichtsperspektive

Übersichtsperspektive

Grundriss EG

Grundriss EG

Modell

Modell